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Das Klimaschutzprogramm der Grünen: So geht Klimaschutz!

Ganz schön radikal, die Grünen! Sie haben ein Klimaschutzprogramm vorgestellt: 40 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß sollen für Heizöl und Benzin fällig werden. Rechnen wir das mal für das Benzin durch: Bei der Verbrennung von einem Liter Benzin werden 2,37 kg CO2 freigesetzt. Also kann man für eine Tonne CO2 (für 40 €) 422 Liter Benzin verfahren, pro Liter würde Benzin damit knapp 10 Cent teurer werden. Das ist fast so radikal wie ihr früherer Gedanke, der Liter Benzin solle 5 DM kosten. Jedenfalls wird auch diese neue Idee die Leute sicher massiv vom Fahren abhalten. Man hat das ja schon seit der immer weiteren Erhöhung der Mineral-/Energiesteuer von 23 Ct/Liter Benzin Mitte der 80er Jahre auf inzwischen 65,45 Ct/l beobachten können – hat das zu einem Rückgang des Autoverkehrs geführt? Nein, er ist gestiegen. (Da inzwischen sparsamere Autos gefahren werden, ist der Benzinverbrauch immerhin nur geringer mit angestiegen.)

Aber immerhin gut, dass die Stromsteuer im Gegenzug weitestgehend entfallen soll. Das wären mit aktuell 2,05 Ct/kWh in meinem Fall mit ca. 2500 kWh Jahresverbrauch etwa 50 €, die ich im Jahr spare. Damit liege ich etwas unter dem Durchschnitt, denn ein solcher 2-Personenhaushalt kommt auf 3000 kWh/Jahr, mit dem man also rund 60 € Stromsteuer sparen würde. Mit 50 € könnte ich die Kostenerhöhung für 527,5 Liter Benzin finanzieren. Mit 60€ wären es schon 633 Liter Benzin. Man kann also mehr Benzin verfahren, als man einsparen muss. Wenn man aus beruflichen Gründen jeden Tag Auto fahrt und vielleicht jeden Monat tanken muss, muss man sich also keine Sorgen wegen finanziellen Einschnitten machen. Mit dem „Energiegeld“ von 100 Euro, welches die Grünen an jeden Bürger auszahlen wollen, sind auch noch ein paar weitere Tankfüllungen drin.

Mir erscheint das alles sehr durchdacht und vor allem sehr wirksam für den Klimaschutz. Luisa Neubauer und ihre Mitstreiter werden begeistert sein.

13 Comments

  1. Das ist einfach zun erklären:
    Das ist eine Pseudoaktion.
    Da sie sich so aus dem Femster gehängt haben, MÜSSEN sie etwas tun.
    Um Macht zu erhalten MUSS möglichst wenig geändert werden.
    Gleichzeitig können sie sich dann für das alles feiern lassen.

    Wo bleiben die Forderungen der Grünen, die Bahn sauber anzuschließen- NICHTS!
    Der BBT wird 2026 fertig, der Zulauf in Rosenheim 2036. Frühestens – ohne Verzögerung ging die letzten Jahre genau nichts.
    Die Österreicher sind auch deswegen stinksauer.
    Zudem sie massiv investieren müssen, damit sie beim Blackout nicht mitgerissen werden.

  2. Ja, ich halte das auch für eine Pseudoaktion, mit der man nur so tun will, als wolle man Änderungen. Möglicherweise ist sogar den Grünen inzwischen klar, dass eine CO2-Steuer, die tatsächlich Kosten erhöht, in einigen Bereichen nach hinten losgehen könnte.

    Zum Beispiel bei stromintensiven Einrichtungen/Firmen, die für Kommunen wichtig sind, könnte es dazu führen, dass sich nur sinnlos die Kosten erhöhen, ohne dass ein Nutzen entsteht. Beispiel 1: die Dresdner Verkehrsbetriebe. Jede Straßenbahn muss an jeder Haltestelle immer wieder beschleunigen. Da die Energiezufuhr und der Antrieb elektrisch funktionieren, ist hier bereits ein hoher Wirkungsgrad vorhanden, was also bedeutet: Kaum weiteres Einsparpotential (*). Das Beschleunigen braucht aber immer eine berechenbare Energiemenge, an der man nichts drehen kann. Eine Energiesteuer würde uns allen nur sinnlose Preiserhöhungen bringen, ohne dass man viel ändern kann.

    Beispiel 2: Jede Kommune braucht ein Klärwerk. Klärwerke benötigen erstaunlich viel Strom. Das entsteht durch die Pumpen und die Sauerstoffzufuhr. Daran lässt sich nicht viel ändern. In Dresden hat man durch mehrere Maßnahmen (hauptsächlich durch die Faultürme) erreicht, dass man fast autark ist. Bei kleineren Klärwerken ohne solche Effizienz-Methoden würde eine CO2-Steuer aber nur die Kosten für die Allgemeinheit hochtreiben, ohne dass Verbesserungen möglich sind.

    (* höchstens durch eingebaute Generatoren und Akkus in jedem Wagen, die die Bremsenergie auffangen. Aber das ist dann auch schnell ausgereizt)

  3. Das ist IMO so ziemlich das Einzige, mit dem man quasi kostenlos Energie herbekommt: Mit Biogasanlagen.
    Das
    1) lässt sich verlustlos speichern
    2) Ist auch noch CH4 „weg“- und das ist ein stärkeres Treibhausgas als CO2

  4. Hmm- jetzt soll so eine Ökosteuer auf Benzin, Diesel und Heizöl kommen.
    Heizgas wird ausgenommen, so weit ich das sehe. Kerosin auch?

    Laut Politik erzeugt Heizöl scheinbar kein CO2 – oder wie ist das?

  5. Was die Grünen gut können

    Frank : Mit dem „Energiegeld“ von 100 Euro, welches die Grünen an jeden Bürger auszahlen wollen, sind auch noch ein paar weitere Tankfüllungen drin.
    Mir erscheint das alles sehr durchdacht und vor allem sehr wirksam für den Klimaschutz. Luisa Neubauer und ihre Mitstreiter werden begeistert sein.

    Die Grünen zeigen wieder mal, daß sie irre Vorschläge machen und dabei auch noch schlecht rechnen können; sie haben damit aber größeres vor. Deutschland muß vertragstreu bleiben „… und deswegen diesen Pariser Klimavertrag endlich mit konkreten Handlungsmaßnahmen unterfüttern“, so Annalena Baerbock auf einer Bundespressekonferenz der Grünen bei 17:00min. Zur Erinnerung: Der Weltklimarat IPCC hat 2015 mit dem Pariser Abkommen beschlossen, die Erderwärmung bis 2050 auf maximal zwei, besser noch 1,5 Grad zu begrenzen. Der IPCC folgt damit Klimamodellen, welche auf einen monokausalen Zusammenhang zwischen menschgemachten CO2 und Klimaerwärmung setzen, aber nicht in der Lage sind, den Klimaverlauf der letzten 3.000 Jahre abzubilden. Die Klimaschutzziele wurden 2015 von den Staaten selbst bestimmt. Deutschland, verantwortlich für 2% des CO2-Ausstoßes, will seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 bis 2050 um 80 bis 95% senken. China, derzeit mit 27% am Ausstoß beteiligt, darf seine Emissionsmenge bis 2030 weiter steigern.
    Baerbock strebt eine vollkommen emissionsfreie Wirtschaft an.

    Baerbock ab 20:30min: „Wir können gemeinsam dafür sorgen, daß die CO2-Bepreisung zum Wettbewerbsvorteil Deutschlands wird.“

    Ein Chinese der das liest kommt vor Lachen nicht in den Schlaf.
    Anton Hofreiter (ab 21:00min) will dazu im Bereich Verkehr und Wärme „… die bestehende Energiesteuer um eine CO2-Komponente ergänzen, so daß wir einen CO2-Preis von 40€/t erzielen. Außerdem will er im Emissionshandel, einem EU-Konstrukt, „… der leider nicht die Wirksamkeit erzielt, einen Mindestpreis einführen. Entscheidend dabei ist, daß das Ganze aufkommensneutral und gerecht ist. Und deshalb wollen wir die Einnahmen komplett zurückgeben.“
    Auf der Ausgabenseite sieht es dann pro anno so aus:
    Abschaffung Stromsteuer = 6,5 Mia €
    100€ Energiegeld pro Nase, 83 Mio Einwohner = 8,3Mia
    In summa = 14,8 Mia Euro. Die wollen erst mal eingesammelt sein.
    Hofreiter macht sich deshalb Gedanken wie folgt:

    Hofreiter : „… es ist insbesondere auch auf Grund der überragenden ökonomischen Bedeutung, die unsere Autoindustrie hat, wichtig wie man der Industrie hilft in die Zukunft zu kommen.“

    Dafür hat er sich u.a. ein Bonus-Malus-System ausgedacht, „… um die nicht funktionierende Kaufprämie zu ersetzen …“, welches so funktioniert:
    „… daß derjenige, der ein emissionsfreies Fahrzeug kauft, bekommt über die Kfz-Steuer einen Bonus. Wer einen extremen Spritschlucker kauft, bekommt einen Malus.“ Offensichtlich hat es sich noch nicht bis zu den Grünen rumgesprochen, daß Elektroautos schon heute weitgehend von der Kfz-Steuer befreit sind. Im Jahr 2018 beliefen sich die Einnahmen aus der Kraftfahrzeugsteuer in Deutschland auf rund 9,05 Milliarden Euro. Hofreiter (ab 55:00min) rechnet mit ca. 15 Mia € Einnahmen aus der CO2-Bepreisung. Macht in summa auf der Einnahmenseite rund 24 Mia €/a. Um nach Hofreiter „…die Einnahmen komplett zurückgeben“ bleibt noch einiges übrig zum Verteilen. Die Kaufprämie für e-Autos geht bis 4.000€. Für den Bonus setzt er 5.000€ an, für den Malus (die dazugehörige Frage ist nicht zu verstehen) wohl 500 bis 600€.
    Unterm Strich stelle ich fest, was die Grünen gut können:
    Neue Steuern erfinden und ungeeignete Maßnahmen durch andere ungeeignete ersetzen.

  6. Sie sind in der Zwangslage, irgendetwas machen zu müssen.
    Aber es kann nichts gehen.
    Sie brauchen ja dringend die 60 Mrd Treibstoffsteuern. (Habe ich ausgerechnet). Ein Auto, das im Stau steht, ist dafür das Beste.

    Naja: Die Blackouts kamen schon fast.
    Es steht da:
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stromnetz-deutsche-netzbetreiber-kaempften-mit-akuter-stromnot-a-1275323.html

    „Bei der Auktion der sogenannten Minutenreserve stiegen in der Folge die Preise stark an. Eine Megawattstunde kostete am vergangenen Samstag in der Spitze 37.856 Euro, obwohl man sie in ruhigen Zeiten teils schon für zehn Euro bekommt.“
    Gefühlt hat der Spiegel Probleme mit den Nullen
    (in mehrerlei Hinsicht).

    Jetzt wollen sie noch E-Autos laden.

    Ganz wichtig:
    „Ursache könnten Spekulationen von Händlern sein.“
    Hauptsache politisch korrekt. Nein – die Politik macht keine Fehler.
    Dass man Millionenschäden im dreistelligen Bereich riskiert – sch…egal!

    Wir können schon mal Wetten abschließen, wie viele Menschen beim ersten Blackout indirekt draufgehen durch Verkehrsunfälle etc..

  7. Unsere Industrie scheint ganz wild zu sein auf CO2-Neutralität. Bei 48:00min hört man auf o.e. Pressekonferenz

    Baerbock : Bei mir rufen tagtäglich Unternehmen, und zwar Spitzenunternehmen dieses Landes an, die sagen „Frau Baerbock, können Sie jetzt endlich was dafür tun, daß wir unsere Kraftwerke abschalten können.“

    Ob darunter auch Chiphersteller sind, welche sich aus guten Gründen eigene Stromerzeuger neben den Reinraum stellen?!
    So nebenbei (1:08h) erfährt man, daß Kretschmanns BW ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz hat, welches vorschreibt daß man beim Austausch einer Heizung eine Erneuerbare-Energie-Anlage einbauen muß. Falls Erdwärme nicht preisgünstig verfügbar ist, käme eine Elektroheizung und Wärmesammler und –Speicher in Frage. An trüben windstillen Tagen würde diese Heizung dann zweifellos mit Atomstrom aus Frankreich betrieben. Man sollte also noch eine Holzheizung dazusetzen. So hat man heizungsmäßig so eine teure Doppel- Struktur, aber es kann nichts schiefgehen.

  8. Ich habe mir die Videostelle „Bei mir rufen tagtäglich Unternehmen an“ jetzt angeschaut – das hat die Baerbock ja wirklich gesagt! Wahrscheinlich sind diese Unternehmen Hersteller von Windkraftanlagen, anders kann ich mir das nicht erklären.

  9. das hat die Baerbock ja wirklich gesagt!

    Alter Verkäufertrick, Simulation von social proof.
    viele meiner Kunden fragen mich …

    Kennen wir auch aus der Politik, wir gelernten DDR-Bürger.
    Gern erinnern wir uns an die Briefe, die die Angehörigen der Arbeiterklasse, der Klasse der Genossenschaftsbauern, der Intelligenz und aller anderen werktätigen Klassen und Schichten ans ZK der SED geschrieben haben.
    Obs darum ging Wolf Biermann auszubürgern oder O. F. Weidling abzuschießen – das ZK hat letztlich nur des Volkes Willen umgesetzt.

    Dass kein Mensch je diese sagenhaften Briefe gesehen hat ist genausowenig von Belang wie etwa die Frage, welche Unternehmen tatsächlich bei der Großphysikerin Annalena anrufen.

  10. Wo kommt das eigentlich her

    „Da hat sich aber gezeigt bei den Automobilherstellern, daß die Elektromobilität die Form ist, die am meisten CO2 einspart und zugleich am wirtschaftlichsten ist. … Und wir müssen natürlich mit den ganzen Begleiterscheinungen … so Rohstoffen wie Kobold, wo kommt das eigentlich her, wie kann das eigentlich recycelt werden, müssen wir natürlich Antworten geben. Und da gibt es jetzt die ersten Batterien, die auf Kobold verzichten können.“ Soweit Annalena Baerbock im ARD-Sommerinterview ab 09:50min.
    Wenn´s so wäre mit der Wirtschaftlichkeit sehen die Verkaufszahlen für Elektroautos anders aus.
    Wo kommt das eigentlich her, diese Kombination von Dummheit und Selbstbewußtsein, welche sich in ihrem ungebremsten Redefluß zeigt.

  11. Was meint sie überhaupt mit „Kobold“?
    Kobalt? Lithium? Da reicht meine Phantasie nicht dazu aus, das zu ergründen.
    Ich kenne zwar Kobolde, aber das sind Blitze.
    Ich dachte übrigens zuerst, das wäre ein Witz.

    Letztens hatte ich im Radio übrigens eine Reportage gehört, wie giftig der PV-Kram ist. Die Chinesen fördern die Halbleiter, der Rest wird in einen See gepumpt und wenn der im Sommer austrocknet, bläst es den Giftstaub bis nach Japan.

    Die psychologischen Hintergründe liegen in einer Kombination von Halbbildung, Dunning-Kruger-Effekt, Chef-Effekt und Konformitätsstreben.
    Gleichzeitig in einem anderen Effekt, der besagt, dass es mittlerweile üblich ist, dass sich Leute trefflich über Dinge auslassen können, von denen sie genau nichts verstehen. Und je weniger sie verstehen, desto mehr reden sie darüber.

    Gerade Politiker entscheiden doch zu 85% über Dinge, von denen sie nichts verstehen. Deshalb sagte ja auch Xi Jinping, dass man komplexe Staatsgebilde heutzutage nicht mehr mit einer Demokratie führen kann.
    Wenn man Frau Baerbock sieht, beweist sie das vortrefflich.

  12. Habeck hat nichts verstanden
    Der Ausbau der Windkraft stockt bekanntlich. Grund ist der Mangel an geeigneten Flächen. Deshalb will man näher an bewohnte Gebiete heranrücken und die Betroffenen finanziell beteiligen. Der andere Ausweg ist der in die Wälder. Betroffen ist u.a. Bad Klosterlausnitz, ein Ort in Thüringen. Dessen Bewohner und die von 6 weiteren Orten dort nennen ihre Gegend das Holzland. Eine Bürgerinitiative stellte sich dem Aufstellen von Windrädern entgegen. Irgendwann in 2019 kam es zu einer Bürgerversammlung, Habeck stellte sich den Argumenten der Bürger (ab 28:45min).
    Danach Habeck : Was ich nicht verstehe ist die Argumentationskette, mit der Sie sagen : Also nicht da, ohne zu sagen, wo denn sonst. Und dann wäre Ihre Argumentationskette schlüssig, wenn Sie sagen, wir wollen es nicht im Wald haben, wir wollen es bei uns auf der Wiese vor der Haustür haben. Das wäre eine starke Argumentation – die liefern Sie aber nicht.“
    Leider endet hier die Übertragung der Versammlung.
    Grob gesagt ist Habecks Äußerung eine Unverschämtheit. Er verlangt von den betroffenen Bürgern die Lösung eines Problems welches er und andere Befürworter der „Energiewende“ verursacht haben, nicht aber die Bürger des Holzlandes.
    Milde betrachtet : Habeck hat nichts verstanden. Die Bürger wollen die Dinger nicht, weder im Wald noch vor der Haustür !
    Gefunden auf Achgut.

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