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Facebooknutzer und Medienkompetenz: Mordlüsterne Ossis

495 mal wurde das Facebook-Posting von Stefan Sachse („Die PARTEI“ Spandau) nun schon geteilt. Man erfährt darin, dass „die DDR-Menschen ein Bevölkerungszuwachs“ bei der Wiedervereinigung waren, „der kriminell hochbelastet ist“. Denn

Mit der Wiedervereinigung springt die Kriminalität nach oben. Von 743 Mordfällen im Jahr 1990 verdoppelt sich die Fallzahl auf 1468 Fälle in 1993. Durch die zusätzlichen DDR-Bürger (…) ist der Anstieg bei den Mordfällen 98% (…) von 1990 bis 1993. Die fünf neuen Bundesländer und Berlin verursachen 1993 36% aller vollendeten Morde und Totschläge, stellen aber nur 22% der Bevölkerung.

Sachses Schlussfolgerung beim Äpfel mit Birnen-Vergleichen:

Dass ausgerechnet die Ostdeutschen, die die Mordkriminalität nach der Wiedervereinigung wie man am Graphen erkennen kann regelrecht nach oben katapultiert haben, jetzt die Flüchtlinge von 2015 thematisieren, ist angesichts der eigenen Historie unangebracht.

Seine Grafik zeigt immerhin einen drastischen Unterschied: Von 1990 – 1993 verdoppelten sich die Mordfälle fast, während sie in den letzten Jahren durch die Flüchtlinge sogar sanken.

Vergleich Mordfälle 1990 - 93 und 2014 - 15

Das ist wirklich mehr als überzeugend. Wobei … eigentlich waren die ostdeutschen Zeitungsberichte in den Jahren nach der Wiedervereinigung nicht geprägt von ständigen Mordfällen oder von Aussagen, man würde sich nachts kaum noch auf die Straße trauen. Es gab bestenfalls Berichte über Morde in der Rotlichtszene oder in Mafiakreisen weil Banden die neuen Marktgebiete aufteilen wollten. Es gab auch gelegentliche Fälle von Selbstmorden, bei denen Väter aus Zukunftsangst oder ähnlichen Gründen Selbstmord begingen und ihre Familie mit töteten. Es dürfte sicher auch einige Fälle gegeben haben, bei denen ein Mord aus Rache für erlittenes Unrecht passierte. Aber erklärt das eine Verdoppelung der Mordfälle im Osten, von denen man als dort Lebender kaum etwas bemerkte?

Nun, vielleicht hätte Stefan Sachse seine Quelle korrekt zitieren und den entscheidenden Halbsatz nicht weglassen sollen: „1992-1998 tritt Überhöhung durch Hereinnahme der 421 DDR-Grenztoten in die Polizeiliche Kriminalstatistik auf …“. Die Mauertoten – für Herrn Sachse sicher nur eine unbedeutende Nebensächlichkeit. Man kann in der Grafik, die er leider auch weglassen musste, gut erkennen, was passierte:

Statistik Mordfälle Deutschland

Nach der deutschen Wiedervereinigung, vor allem 92/93 gab es einen steilen Anstieg, der bis 1998 wieder absank. Danach lag die gesamtdeutsche Kriminalitätsrate bei Morden wieder auf dem (hier grün markierten) westdeutschen Niveau vor 1990. Und seitdem sank sie. Ostdeutsche sind also nicht mordlüsterner als Westdeutsche. Dass Stefan Sachse ausgerechnet den Zeitraum 1990 – 93 angibt, ist also keinesfalls ein spontan gewählter beliebiger Zeitbereich, sondern der einzige von der Norm abweichende.

Birger Antholz, der Autor der Quelle, erwähnt auch, dass

„die Explosion beim Mord und Totschlag in den Jahren nach der Wiedervereinigung zum Teil mit weiteren Sonderfaktoren (Asylanten, Aussiedler, Grenzöffnung, DDR-Grenztote) erklärbar ist“.

Sonderfaktoren nach einem gesellschaftlichen Umbruch – das soll auch in anderen Ländern schon vorgekommen sein und das hätte Stefan Sachse natürlich auch erwähnen können. Aber dann hätte er die Ossis ja gar nicht als so kriminell darstellen können.

Den ehemaligen DDR-Bewohnern eine erhöhte Neigung zum Mord zu unterstellen, indem man ihnen ihre eigenen Mauertoten mit anrechnet, ist schon eine harte Form der Geschichtsverdrehung. Kann man das Stefan Sachse vorwerfen? Er hat ja nur Zitate von Birger Antholz übernommen. Ist mir aber letztlich egal, denn was ich eigentlich wieder so beeindruckend finde ist etwas anderes: Dieses stark verkürzte Facebookposting wird nun wie üblich von vielen ohne jede Überprüfung geteilt und positiv bewertet. Ich habe nicht alle geteilten Beiträge angesehen, aber die wenigen Fälle, bei denen zumindest einmal jemand vorsichtig mit „kann das stimmen ?“ kommentierte, kann man an einer Hand abzählen. Die Quelle überprüft hat kein Mensch. Soviel Zeit hat heute ja auch keiner mehr.


Grafikquelle (rote und grüne Markierungen nachträglich eingefügt):

Morde 1950 bis 2015„, Birger Antholz in „Die Kriminalpolizei“ Ausgabe März 2017

41 Comments

  1. Genau. Keiner hinterfragt mehr irgendwas. Schreibt man einen Kommentar, dann wird man beschimpft. Ich glaube hinter diesem und vielen anderen und ähnlichen Postings stecken ganz andere Macher. Schade ist es auch, alles kann man nur mit Daumen hoch oder gar nicht bewerten. Solche Artikel fallen unter die Kategorie „Hetzartikel“.

  2. Im vorliegenden Fall denke ich nicht, dass „ganz andere Macher“ hinter dem Posting stecken. Das dürfte schon von S. Sachse kommen, er ist ja eine verifizierbare Person. Als Mitglied der „Partei“ hat man wahrscheinlich das Gefühl, ab und zu etwas vermeintlich lustiges über die blöden „Ossis“ raushauen zu müssen. Egal, wie blöd es dann ist. Immerhin hat er lange gesucht. Der zitierte Artikel ist ja schon fast ein Jahr alt 🙂

  3. Im Vorspann der polizeilichen Kriminalstatistik ist aufgeführt:

    „Bundeseinheitlich wird die PKS seit dem 01.01.1971 als „Ausgangsstatistik“ geführt, das heißt die bekannt gewordenen Straftaten werden erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen vor Aktenabgabe an die Staatsanwaltschaft oder das Gericht erfasst.“

    Das erklärt den sprunghaften Anstieg in den Jahren nach der Wiedervereinigung. Anfangs der 90er wurden alle Fälle von Mauertoten an die Staatsanwaltschaft abgegeben.

    Mithin ist das von S. Sachse verbreitete Balkendiagramm sowieso Nonsens.
    Wenn die Masse der Flüchtlinge erst ab 2015 in Land gestürmt ist, der größte Teil davon ab September 2015, sind die Balken von 2014 und 2015 ganz nett anzusehen, enthalten aber keinerlei Informationen über die Kriminalitätsentwicklung infolge der Masseneinwanderung.

    Aussagekräftig ist jedoch die Kriminalstatistik für 2016. Im Bericht zur polizeilichen Kriminalstatistik zeigt sich die Entwicklung, die mit der Islamisierung zu erwarten war 1)

    Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen
    2015: 2.116
    2016: 2.418
    Veränderung gegenüber dem Vorjahr: 14,3%

    Bevölkerungszuwachs durch Flüchtlinge: ca. 1,5 Mio (ca. 1,8%)
    Zuwachs bei Tötungsverbrechen: 14,3%.

    Und nu, Herr Sachse, was sagen Sie nu?

    1) die kriminalistischen Fachsprache bezeichnet eine realistische Extrapolation als „diffuse Ängste schüren“

  4. Ein Dödel und ein Schönschreiber

    Frank :Sachses Schlussfolgerung beim Äpfel mit Birnen-Vergleichen:

    Dass ausgerechnet die Ostdeutschen, die die Mordkriminalität nach der Wiedervereinigung wie man am Graphen erkennen kann regelrecht nach oben katapultiert haben, jetzt die Flüchtlinge von 2015 thematisieren, ist angesichts der eigenen Historie unangebracht.

    Herr Sachse ist nur ein Dödel, der den Ossis lediglich eins auswischen will,

    Stefan Sachse· 24. Januar um 14:01 ·
    Ich hab ja nichts gegen Ossis aber Statistik ist nicht ihr Freund. …

    und benutzt dafür
    diesen Artikel von Birger Antholz, Kriminologe, Hamburg.

    Obiger Text ist ein Zitat daraus.
    Nach diesem Kriminologen haben also „die Ostdeutschen, (…) die Mordkriminalität nach der Wiedervereinigung wie man am Graphen erkennen kann regelrecht nach oben katapultiert“. Und überhaupt sind „DDR-Menschen““ein Bevölkerungszuwachs, der kriminell hochbelastet ist“. Beides ist unverschämt. Beiläufig erfährt man im Artikel, daß der Anstieg 1990 bis 1993 auf die staatsanwaltliche Aufklärung der Mauermorde basiert ist.
    Aber damit nicht genug. Die Fortsetzung des obigen Zitates lautet:

    Birger Antholz : Für 2014 zu 2015 kann man die Entwicklung wie bei internationalen Vergleichen üblich anhand der Mordopferzahlen verfolgen. Diese sind von 2014 zu 2015 von 624 auf 589 vollendete Mord- und Totschlagopfer gefallen. Weil gleichzeitig 890 000 Flüchtlinge zugewandert sind, kann man sagen, dass die Flüchtlinge zu keiner Erhöhung der Morde und Totschläge in Deutschland geführt haben.

    Dieser schlimme Finger will auch noch die Flüchtlingskrise schönschreiben. Dazu benutzt er lt. eigenen Angaben die Polizeiliche Krimimalstatistik (PKS).
    Er blickt sehr optimistisch in die Zukunft :

    Birger Antholz : Der Rückgang der Mordfälle von 1993 1468 auf 2015 nur noch 565 um 62%, der auch inklusive des Berlin-Attentates im Jahr 2016 in seiner Größenordnung Bestand haben dürfte, ist ein beeindruckender Kriminalitäts- und Gewaltrückgang, der von den Medien allerdings umgekehrt verbreitet und deshalb von der Bevölkerung falsch rezipiert wird.

    Ich halte mal fest :
    – Einmal schreibt er für 2015 von 589 vollendeten Mord- und Totschlagopfer und dann
    – von 565 Mordfällen. Diese Zahl steht auch in der Tabelle 1 seines Artikels.
    Dieser Artikel „Morde 1950 bis 2015“ wurde im März 2017 auf der Website einer Polizeigewerkschaft veröffentlicht. Über seine Tabelle 1 schreibt er : Vollendete Fälle Morde und Totschläge 1953-2015.
    Diesem Kriminologen sollten auch die Tabelle 12 der jeweiligen PKS bekannt sein. Die PKS 2016 wurde zwar erst im April 2017 veröffentlicht, aber einem Insider wie dieser Kriminologen sollte die Tabelle 12 der PKS 2016 „Polizeiliche Kriminalstatistik, Angaben zum aufgeklärten Fall erstellt am: 26.01.2017“ vorab kennen. Ich habe mal ein paar relevante Daten in einer Tabelle zusammengestellt. Falls eine lesbare Wiedergabe scheitert, bitte ich Frank um freundliche Unterstützung.

    Mord + Totschlag
    Jahr Mord Totschlag Summe (1) Summe (2)
    2014 633 1448 2081 555
    2015 615 1390 2005 562
    2016 709 1552 2261 k.A.

    Die Zahlen zu (1) findet man in der jeweiligen PKS : Übersicht > Falltabellen > Tab.12 : Angaben zu aufgeklärten Fällen.
    Die Zahlen zu (2) entstammen Antholz – Tab.1.
    Auf den ersten Blick fallen gewaltige Unterschiede auf. Entweder ist Antholz ein Schönschreiber oder ich mache etwas falsch.
    Ich mache noch aufmerksam auf Antholz Wortwahl der „vollendeten Mordfälle“ und die „aufgeklärten Fälle“ der PKS.

  5. Dass Migranten keinesfalls zu einer Senkung der Mordfälle beigetragen haben, hätte Herr Antholz auch aus regelmäßigen Veröffentlichungen des BKA zum Thema „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“ erfahren können. Für das Jahr 2016 wurden da bei „Straftaten gegen das Leben“ 385 „Straftaten mit mindestens einem tatverdächtigen Zuwanderer“ (*) angegeben, demgegenüber standen 2584 (**) „aufgeklärte Straftaten insgesamt ohne Zuwanderer“. 2015 waren es 233, für 2014 gibt es keine Zahlen, weil die Flüchtlingskrise ja erst 2015 begann. Insofern ist auch Antholz‘ Zeitwahl unsinnig. Wenn es jedenfalls trotzdem seiner Grafik zufolge trotz Zuwanderung zu einer Senkung der Mordfälle gab, dann logischerweise nur, weil deren Zahl vorher stärker gesunken war.

    Aber mir ging es hier nicht um die Frage, ob auch schon mal ein Asylbewerber einen Mord begangen haben könnte (ja, sicher), sondern eben um diese Unterstellung gegenüber ehemaligen DDR-Bürgern.

    (* die dabei, wenn ich das richtig verstanden habe, aber auch das Opfer gewesen sein können)
    (** was eigenartigerweise von der Zahl bei Michael abweicht)

    @ Michael_DD: Die Wortwahl „vollendete Mordfälle“ ist aber nichts ungewöhnliches. Es gibt ja auch nur „versuchte Mordfälle“, bei denen das Opfer also überlebt.

  6. Richtig lustig wirds, wenn man die real passierten Fallzahlen zwischen 90 und 95 so betrachtet: da gabs in Ostzonalien weniger Tötungsdelikte pro 100.000 Nasen als in den Gebrauchtbundesländern.

  7. Bestand nach Antholz

    Frank :Die Wortwahl „vollendete Mordfälle“ ist aber nichts ungewöhnliches. Es gibt ja auch nur „versuchte Mordfälle“, bei denen das Opfer also überlebt.

    Richtig. Der Terminus wird auch in der PKS verwendet. Aber nicht jeder Mord wird aufgeklärt. Und ich wollte deshalb die aufgeklärten Fälle den vollendeten, dargestellt bei Antholz, gegenüberstellen. Aber offensichtlich werden bei den aufgeklärten Fällen auch versuchter Mord + Totschlag subsummiert.
    Deshalb bringe ich die Vollendeten lt. PKS hier noch mal; in Zeilen.
    PKS : 2014 – 2015 – 2016
    Mord : 297 – 296 – 373, Zunahme 2015/>16=26%
    Totschlag : 312 – 283 – 489, Zunahme 2015>16=72%
    Summe : 624 – 589 – 876, Zunahme 2015>16=48%
    Summe nach Antholz : 555 – 565 – k.A.

    Birger Antholz : Der Rückgang der Mordfälle von 1993 1468 auf 2015 nur noch 565 um 62%, der auch inklusive des Berlin-Attentates im Jahr 2016 in seiner Größenordnung Bestand haben dürfte, ist ein beeindruckender Kriminalitäts- und Gewaltrückgang, der von den Medien allerdings umgekehrt verbreitet und deshalb von der Bevölkerung falsch rezipiert wird.

    Ich weiß ja nicht, ob eine Zunahme von 48.7% bei Mord + Totschlag noch im Bestand liegt. Vielleicht bei Antholz.
    Siehe auch hier. Bin auf die PKS 2017 gespannt.
    @Frank: I.Ü. bin ich ein Anhänger des Spruches „Mensch sei helle – mach´ Dir ´ne Tabelle!“
    Aber offensichtlich akzeptiert Ihre Kommentarseite nur eine begrenzte Anzahl von html-tags.

  8. @ Michael_DD, Thema Tabelle: Ich habe es korrigiert, aber ich fand es vorher erkennbar, welche Zahl wohin gehört. Das Problem bei Tabellen in websites ist, dass heute viele Leute Artikel auf Smartphones lesen. Und dort werden die Artikel ganz anders dargestellt, viel kompakter (u.a. ohne rechte Seitenleiste). Die Gefahr besteht, dass Tabellen dort völlig zerschossen werden oder dass nur ein Teil von ihnen angezeigt wird. Insofern ist es besser, gar keine Tabelle erst anzulegen, sondern es anders zu beschreiben. Auf meinem Smartphone sieht es zum Beispiel jetzt so aus:

    Screenshot Handy

    Wenn man auf die Idee kommt, es waagerecht zu drehen, kann man den Rest zwar sehen, aber wenn es zu viele Spalten werden, verschwinden dann auch welche.

  9. @Frank : Vielen Danke für die Korrektur der Tabelle und die Mühe, welche Sie sich mit der Android-Darstellung derselben gemacht haben. Ihr Hinweis, deshalb besser keine Tabellen zu verwenden, ist i.m.A. eine Fehlbedämpfung. Den Unzulänglichkeiten dieses Gerätes unterwerfe ich mich nicht. Ich habe den Quelltext der Tabelle kopiert und drohe hiermit mit weiteren.

  10. Das hat nichts mit Android zu tun, das betrifft alle Smartphones. Es ist auch kein Fehler, sondern eine Optimierung der Darstellung dafür.

  11. Ein Soziologe und seine Konstrukte

    Frank : Aber mir ging es hier nicht um die Frage, ob auch schon mal ein Asylbewerber einen Mord begangen haben könnte (ja, sicher), sondern eben um diese Unterstellung gegenüber ehemaligen DDR-Bürgern.

    Da gibt es noch mehr als Unterstellungen, z.B. wenn ein Soziologe handfeste Messerstechereien und Pöbeleien von Asylanten in Wahrnehmungen, in Gefühle relativer Bedrohung der Opfer umdeutet.
    Am 21.1.2018 war das Thema in der Phönix-Runde „Flüchtlingspolitik in Deutschland“.

    Moderatorin : Aber wenn man z.B. sieht, was in Cottbus passierte, wo es starke Auseinandersetzungen gibt zwischen Flüchtlingen und anderen jungen Menschen in der Stadt. Da gibt es so viele Auseinandersetzungen, daß der Innenminister von Brandenburg jetzt gesagt hat, er stoppt den Zuzug …Herr Baier, was würden Sie denn sagen, … wenn so eine Auseinandersetzung in einer Stadt, können Sie dann sagen, ja das ist ein Fakt wenn auf einmal der Ausländeranteil so hoch ist, dann kommt es dazu. …

    Abgesehen davon, daß die Frage der Moderatorin unglücklich formuliert ist, antwortet der Soziologe

    Baier : Es ist eine Wahrnehmung, es ist ein Gefühl von relativer Bedrohung, mir geht es schlechter als Denen. Das motiviert die Menschen aktiv zu werden und gegen die vorzugehen, die anscheinend besser dastehen.
    Das hat aber nichts mit der tatsächlichen Größe dieser Gruppe zu tun, sondern mit Wahrnehmung und Gefühlen, die man zu dieser Gruppe hat.

    Hier werden nicht nur die Rollen verdreht, Baier liefert auch gleich das Motiv mit: Die Wahrnehmung und die Gefühle der Cottbusser sind schuld.

    Baier : Und wenn dann noch erzählt wird, jetzt kommen ganz viele Familien, dann steigt die Bedrohung noch mal … Man fühlt sich noch mal aufgefordert, etwas zu tun. Also wir konstruieren in diesen Diskursen Bedrohungs-Szenarien, auf die die Menschen dann reagieren …

    Jetzt reicht es einem Journalisten.

    Reitz : Das ist nicht gefühlt und es ist auch kein Konstrukt, es ist in weiten Teilen Realität. … Sie haben doch in Ihrer Studie festgestellt, daß die Kriminalität in Niedersachsen(*) gestiegen ist und zwar durch junge Männer aus nordafrikanischen Staaten,… da kann man doch nicht davon reden, daß es ein Konstrukt ist. …

    (*)kriminellen Gewalttaten sind in Niedersachsen um 10,4% gestiegen, 92,1% des Zuwachses verursachen Flüchtlinge.
    Der Soziologe kontert mit einem weiteren Konstrukt.

    Baier : Wir haben gleichzeitig eine Menge von Gründen geliefert, warum wir diese Entwicklung haben. Hätten wir jetzt 500.000deutsche junge Männer nach Frankreich geschickt, … hätte Frankreich ein Problem mit deutschen jungen Männern, die Kriminell sind.

    Angesichts dessen bleibt Reitz nur ein „Junge, Junge“. Der Soziologe kommt in Fahrt und läßt die Katze aus dem Sack.

    Baier : Wir haben bisher nur Polizeidaten, die auf Anzeigen beruhen. Wir wissen gleichzeitig, daß fremde Täter etwa eine doppelt so hohe Anzeige-Wahrscheinlichkeit haben wie Einheimische. … Wir haben eine ganze Reihe von Gründen gebracht, warum dieser Anstieg nicht so dramatisch ist, wie er auf den ersten Blick aussieht. Das war das Ziel dieser Studie.

    Mit anderen Worten : Eine teure Beruhigungspille für´s Volk.
    Dieser Verweis auf eine Anzeige-Wahrscheinlichkeit ist ein weiteres Konstrukt. Polizei-Arbeit und –Statistik beruht u.a. auf Anzeigen, eine Anzeige-Wahrscheinlichkeit kommt da nicht vor.
    Ich bin gespannt auf die PKS 2017.

  12. Vor ungefähr zehn Jahren hat Töpfchen- Pfeiffer in völliger Verkennung der Machtlage eine Studie veröffentlicht, die schon ziemlich viel Wahrheit über das Ausmaß der Ausländerkriminalität enthielt.

    Da wurde er belehrt, dass wir Deutschen eine geschichtliche Verantwortung haben und die Lehren ziehen müssen.
    Die Lehre aus Auschwitz lautet: Nie wieder Wahrheit.

    Man hat ihm die Wahl gelassen. Der Verstoß gegen das Wahrheitsverbot führt zum Entzug der Fördermittel – oder er tut tätige Reue.
    Variante zwei, natürlich. Und so latscht er seit zehn Jahren von einer Redaktion zur anderen durchs ganze Land mit der immer wieder gleichen Botschaft: Anzeigebereitschaft.

    So isses ja auch.
    Körperverletzung in Dieskau landet seltener bei der Polizei als in der arabisch-türkischen community in Duisburg. Und die 19-jährige Ehefrau aus der Türkei wird den ihr Angetrauten schneller bei der Berliner Polizei anzeigen als die studierte Germanistin Sara-Lara Hasenkötter-Oberscheidt.
    Wer von Ausländern ermordet wurde geht doppelt so oft zur Polizei wie derjenige, der von Deutschen gemessert worden ist.
    Klingt komisch, ist aber Professorendummschwätz.

    Die Seite Ehrenmord.de listet über 400 Fälle auf. Allesamt mit ausländischen Tätern.
    Das beweist die unterschiedliche Anzeigebereitschaft.
    Deutsche Frauen erstatten keine Anzeige, wenn sie von Ihrer Familie wegen moralischer Verfehlungen ermordet werden.

  13. Ich habe mir diese Sendung der Phönix-Runde gerade angeschaut. Solange Herr Baier nichts sagte, war sie sogar recht sinnvoll. Aber zu Baier: Wenn er es so sagt, dass 500.000 deutsche junge Männer in Frankreich auffallend kriminell werden, dann muss das schon stimmen. Er ist ja schließlich Professor und Experte. Wobei … ich hatte bei ihm ein wenig die Wahrnehmung, so ein Gefühl, dass er nur relativer Experte mit einer nur gefühlten Kompetenz sei. Aber da habe ich mich sicher getäuscht.

  14. Vor zwei Jahren hat die gleichgeschaltete Lügenpresse noch getitelt:

    Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche

    Und wers nicht glaubt, ist Nazi.

    Heute hämmern die Lügenmedien, dass wir gar nichts über das Ausmaß der Flüchtlingskriminalität wissen.
    Und wers nicht glaubt, ist Nazi.

    So wundern wir uns, woher wussten die vor zwei Jahren, dass Flüchtlinge nicht krimineller sind als Deutsche, wenn wir nachweislich gar nichts wissen?

    „Ich bin gespannt auf die PKS 2017.“

    Im Stefanolix-Kommentarbereich wurde die PKS von 2016 aufgedröselt. Schlimm genug, was die offenbart.

  15. Wenn das jetzt schon wieder in Richtung „Lügenmedien“ und „Flüchtlinge“ abdriftet, möchte ich doch einmal dezent darauf hinweisen, dass es hier im Artikel nicht um Ausländerkriminalität ging. Ja, die PKS 2017 wird möglicherweise aufschlussreich, aber ich fände es prima, wenn sich Kommentare halbwegs auf das Thema des Artikels beziehen.

  16. Wenn die Interpretation der PKS abdriftet

    Das Thema haben wir m.M.n. halbwegs abgehandelt und DRR-Bürger und deren Mordlust gibt es nicht mehr. Erhalten geblieben ist uns eine hohe Ausländerkriminalität infolge einer verfehlten Flüchtlingspolitik. Warum sollte man darüber nicht in diesem Blog unter diesem Thema schreiben, zumal im Titel das Wort Medienkompetenz steht?!
    Im Juni 2016 verkündete ZEIT-ONLINE :

    Zuwanderer sind nicht krimineller als Deutsche

    Im Mai 2018 wurde die PKS 2017 veröffentlicht. DIE ZEIT schrieb :

    Die Kriminalität in Deutschland geht zurück: Die Sicherheitsbehörden registrierten im vergangenen Jahr 5,76 Millionen Straftaten – die niedrigste Zahl seit 1992.

    Und Seehofer stellte fest : «Deutschland ist sicherer geworden. Gleichwohl gibt es zur Entwarnung keinen Anlass.»
    Warum gerade 1992? Das war das Jahr, als die Völker des zerfallenden Jugoslawien aufeinander einschlugen und viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Die meisten Flüchtlinge kamen damals aber schon aus Syrien. Erwähnenswert noch, daß ab 1990 eine verstärkte Zuzug von Rußland-Deutschen einsetzte.
    Die Frankfurter Allgemeine schrieb im Mai 2015 dazu:

    Damals registrierten die Behörden etwa 440.000 Asylanträge.

    Interessant die Prognose von BAMF/BMI zur Zahl der Personen, die 2015 in Deutschland einen Asylantrag stellen oder als Flüchtling registriert werden: 800.000!! Und Merkel zeigte sich im September 2015 überrascht und öffnete die Grenzen. Aber das ist nun wirklich ein extra Thema.
    Seehofers „Deutschland ist sicherer geworden“ wird bei Tichys Einblick unter die Lupe genommen. Es zeigt sich, daß diese Feststellung darauf fußt, daß die Anzahl der Diebstähle zurückgegangen ist; siehe Tabelle 4. Der Autor führt das auf abnehmende Anzeigenbereitschaft zurück; nicht zuletzt deshalb, weil hier die Aufklärungsquote sehr niedrig ist.
    Es ist so eine Sache wenn man Sicherheit von Eigentum/Wohnung mit persönlicher Sicherheit kriminalstatistisch vermengt. Mein persönliches Sicherheitsgefühl steigt nicht, wenn weniger Fahrräder geklaut werden, es sinkt aber wenn die Zahlen bei Morde + Totschlag steigen. Das Sicherheitsgefühl von Frauen sinkt mit zunehmenden Vergewaltigungen. Auffällig an Tab.4 ist noch, daß der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei allen angeführten Straftaten seit 1992 gestiegen ist – Ausnahme Rauschgift.
    Bei Durchsicht der PKS 2012 bis 2017 habe ich festgestellt, daß die Anzahl der tatverdächtigen Asylbewerber bei den Straftaten Mord, Totschlag, Vergewaltigung und Raub stetig gestiegen ist.

  17. Ja, warum sollte ich nicht hier über dieses Thema schreiben? Erstens, weil ich momentan seit einem Jobwechsel beruflich ganz schön eingespannt bin und vorerst wahrscheinlich wenig Zeit zum Schreiben finden werde. Und zweitens, weil das schon andere tun:

    Beispiel 1: Lasst alle Zahlen sprechen! (Peter Grimm auf „sichtplatz“)
    Beispiel 2: Opferschutz (Katja Triebel)

    Auf jeden Fall ist es eines der Themen, die man offen ansprechen und diskutieren sollte.

  18. Bitte keine diffusen Ängste schüren!

    Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche (sie begehen nur mehr Straftaten).

  19. Lasst Zahlen sprechen: 7. In Worten: Sieben.

    Sieben ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden seit Beginn der ausländerfeindlichen Pegida-Aufmärsche in Dresden getötet.
    Eine Schande, dass immer noch kein Denkmal an die Pegida-Toten erinnert.

  20. Kriminalität von Flüchtlingen, relativ und absolut

    Demonstrant : Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche (sie begehen nur mehr Straftaten).

    Über die sog. Kriminalitätsrate der Flüchtlinge, neuerdings Zuwanderer genannt, kann man sich bei TE gut informieren. Ich habe mal die absoluten Zahlen für Asylbewerber aus der jeweiligen Polizeilichen Kriminalstatistik nachstehend zusammengestellt. Die Zahlen für 1992 stammen aus den alten Bundesländern und Berlin. Anzumerken wäre noch, daß man die Zahlen 1992 bis 2016 der tatverdächtigen Asylbewerber (TVAB) berechnen muß:
    TVAB = NDTV x davon % mit erlaubten Aufenthalt x davon % Asylbewerber.
    Erst die PKS 2017 liefert absolute Zahlen.

    Tabelle 1 : Straftaten und Straftäter, nichtdeutsche und Asylbewerber 1992 -> 2017

    Tabelle

    S ST : Summe Straftaten
    S TV : Summe Tatverdächtige
    NDTV : Nichtdeutsche Tatverdächtige
    Man sieht,
    – daß in 1992 die Kriminalität i.d.T. sehr hoch war,
    – daß ab 2015 die Zahlen abrupt mit der Flüchtlingswelle steigen,
    – daß in 2017 die Zahlen sich etwas verringern, aber daß auf hohem Niveau.

    Die Betrachtung der TVAB liefert aber nur das halbe Bild der Kriminalität der Zuwanderer. Begeht Abdulla aus Afghanistan eine Straftat, während sein Asylverfahren läuft, ist in obiger Tabelle erfaßt. Der Asylantrag von Bebdulla aus Pakistan ist abgelehnt, er erhält eine sog. Duldung. Begeht er jetzt eine Straftat, wird er in einer Gruppe Sonstige erfaßt.
    Die PKS 2016 definiert : Der Begriff „Sonstige“ umfasst eine heterogene Restgruppe, z.B. Erwerbslose, nicht anerkannte Asylbewerber mit Duldung, Flüchtlinge, Besucher und andere Personengruppen.
    In 2015 wurden hier auch Stationierungsstreitkräfte und deren Angehörige erfaßt. Erst die PKS 2017 nimmt nicht anerkannte Asylbewerber aller Couleur aus dieser Gruppe heraus.
    Davon evtl. später mehr.

  21. ich setze das mal fort …

    Ines Laufer hatte sich schon ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt. [1] [2]

    Die offiziellen Zahlen [3] (B = Bevölkerung, D = Deutsche, S = Schutzsuchende)

    31.12.2014
    B: 81.197.537, D: 73.044.567, S: 746.320 (0,92%)

    31.12.2015
    B: 82.175.684, D: 73.067.789, S: 1.036.235 (1,26%)

    31.12.2016
    B: 82.521.653, D: 72.482.573, S: 1.597.570 (1,94%)

    Im Zahlengrab der polizeilichen Kriminalstatistik 2016 findet man für im Excel-Sheet „STD-TV-15-T61-TV-nichtdeutsch-Aufenthaltsanlass_excel.xlsx“:

    Mord nach § 211 StGB
    – Tatverdächtige insgesamt: 784
    – Nichtdeutsche Tatverdächtige: 291
    – Tatverdächtige mit Status:
    o Unerlaubter Aufenthalt: 3
    o Asylbewerber: 61
    o Aufenthalt mit Duldung: 17
    o Kontingentbürgerkriegsflüchtlinge: 2

    Sonstiger Mord
    – Tatverdächtige insgesamt: 697
    – Nichtdeutsche Tatverdächtige: 241
    – Tatverdächtige mit Status:
    o Unerlaubter Aufenthalt: 3
    o Asylbewerber: 58
    o Aufenthalt mit Duldung: 16
    o Kontingentbürgerkriegsflüchtlinge: 2

    Totschlag § 212 StGB
    – Tatverdächtige insgesamt: 1.969
    – Nichtdeutsche Tatverdächtige: 849
    – Tatverdächtige mit Status:
    o Unerlaubter Aufenthalt: 14
    o Asylbewerber: 302
    o Aufenthalt mit Duldung: 34
    o Kontingentbürgerkriegsflüchtlinge: 7

    In Summe komme ich auf
    Deutsche Tatverdächtige ((784-291)+(697-241)+(1969-849)): 2969
    Schutzsuchende Tatverdächtige ((3+61+17+2)+(3+58+16+2)+(14+302+34+7)): 519

    Tötungsverbrechen normiert auf 100.000:
    Deutsche: 2,85
    Schutzsuchende: 32,49

    Schutzsuchende töten 11,38 mal so oft wie Deutsche. Nicht. Denn es geht noch weiter.

    Im Dokument
    Kriminalität im Kontext von Zuwanderung Bundeslagebild 2016 (Ausgabe Mai 2017)
    finden wir auf Seite 2:
    Analog der Festlegungen in der PKS versteht auch dieses Lagebild eine tatverdächtige Person als Zuwanderer, wenn sie sich mit dem Aufenthaltsstatus „Asylbewerber“, „Duldung“, „Kontingentflüchtling/Bürgerkriegsflüchtling“ oder „unerlaubter Aufenthalt“ in Deutschland aufhält.
    Tatverdächtige mit positiv abgeschlossenem Asylverfahren („international/national Schutzberechtigte und Asylberechtigte“) werden in der PKS unter dem Sammelbegriff „sonstiger erlaubter Aufenthalt“ erfasst. Sie können im vorliegenden Lagebild nicht berücksichtigt werden, da ihr Anteil an dieser Kategorie nicht beziffert werden kann.

    Ups, das haben wir mit den obigen Zahlen noch gar nicht alle Fälle im Sack. Was einen sehr verwundert ist dieser Teil „…können im vorliegenden Lagebild nicht berücksichtigt werden, da ihr Anteil an dieser Kategorie nicht beziffert werden kann“.

    Wie geht das denn?
    Wir leben in einem Land, in dem jeder rechte Furz nicht nur registriert, sondern auch tiefgreifend analysiert und vollumfänglich kommentiert wird. Und da offenbart das BKA eine solche Wissenslücke?
    Haben die überhaupt keine Recherchekapazitäten mehr?

    OK, wir helfen gern. Einen Überblick über den Umfang des Personenkreises, dessen Straftaten nicht in der Statistik auftauchen, finden wir in der Bundestagsdrucksache 18/11388 vom 07.03.2017 [4]
    • 39.783 Personen mit einer Asylberechtigung,
    • 452.023 Personen mit Flüchtlingsschutz,
    • 37.301 Personen mit einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Absatz 3 AufenthG und
    • 73.506 Personen mit einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Absatz 2 AufenthG (subsidiärer Schutz).
    Summe: 602.613.

    Von den in 2016 in D befindlichen 1.597.570 Schutzsuchenden sind in der BKA-Statistik also nur die Straftaten von 994.957 (62%) erfasst, die von 602.613 (38%) jedoch nicht. Wir wissen nicht, wie viele Straftaten die 602 Tsd. nicht erfassten Schutzsuchenden begangen haben. Unter Berücksichtigung der Erfahrungssätze des alltäglichen Lebens können wir ohne weiteres davon ausgehen, dass diese genauso kriminell sind wie alle anderen auch. Mithin sind die o.g. Zahlen mit Faktor 1,65 zu beaufschlagen.

    Damit erhalten wir bei den Tötungsverbrechen normiert auf 100.000:
    Deutsche: 2,85
    Schutzsuchende: 53,64

    Bilanz:
    Schutzsuchende töten statistisch 18,78 mal so oft wie Deutsche.

    —————————————————————–

    Das habe ich auf die Schnelle zusammengezogen.
    Sind Fehler in meiner Aufstellung? Bitte melden, das müssen wir korrigieren.

    Ich verwende die Tötungsdelikte als Vergleichsbasis, weil die wegen der hohen Aufklärungsrate und der geringen Interpretierbarkeit die am meisten verzerrungsfreie Statistik liefern. Wer Zeit und Lust hat, kann die Rechnung natürlich mit anderen Deliktarten weiterführen.

    —————————————————————–

    Bei Gedankenverbrechen gem. § 130 StGB ergibt sich diese Witzrechnung:
    – Tatverdächtige insgesamt: 4438
    – Nichtdeutsche Tatverdächtige: 244
    – Tatverdächtige mit Status:
    o Unerlaubter Aufenthalt: 3
    o Asylbewerber: 16
    o Aufenthalt mit Duldung: 1
    o Kontingentbürgerkriegsflüchtlinge: 0

    Äußerung der falschen Meinung normiert auf 100.000:
    Deutsche: 5,79
    Schutzsuchende: 0,014
    Deutsche verhetzen das Volk 419,4 mal so oft wie Schutzsuchende.

    [1] https://reisejunkie.info/loft/wp-content/uploads/2017/02/Zahlen_Fakten_Beweise_Fluechtlingskriminalitaet.pdf

    [2] https://alpharocking.wordpress.com/2017/05/03/dein-kollege-ein-rassist-leitfaden-zum-bespitzeln-und-denunzieren-beim-oeffentlich-rechtlichen-swr/

    [3] https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/MigrationIntegration/Schutzsuchende2010240167004.pdf?__blob=publicationFile

    [4] http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/113/1811388.pdf

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    Bevor ichs vergesse:
    Pegida schürt diffuse Ängste

  22. PKS 2016 -> PKS 2017 – Änderung bei der Erfassung
    @Demonstrant, ich meine, bei einem Teil Ihres Beitrages sind sie einem Irrtum aufgesessen. Ich habe auch so meine Probleme mit der PKS, versuche mich aber mal als Erklärbär.

    Demonstrant :

    Kriminalität im Kontext von Zuwanderung Bundeslagebild 2016 : Tatverdächtige mit positiv abgeschlossenem Asylverfahren („international/national Schutzberechtigte und Asylberechtigte“) werden in der PKS unter dem Sammelbegriff „sonstiger erlaubter Aufenthalt“ erfasst. Sie können im vorliegenden Lagebild nicht berücksichtigt werden, da ihr Anteil an dieser Kategorie nicht beziffert werden kann.

    Ups, das haben wir mit den obigen Zahlen noch gar nicht alle Fälle im Sack. …

    Doch haben wir, wenn auch bis 2016 durcheinander wie Kraut und Rüben.

    Demonstrant : Von den in 2016 in D befindlichen 1.597.570 Schutzsuchenden sind in der BKA-Statistik also nur die Straftaten von 994.957 (62%) erfasst, die von 602.613 (38%) jedoch nicht.

    Wenn aus der von Ihnen summierten Personengruppe mit Asylberechtigung, mit Flüchtlingsschutz usw. einer straffällig und tatverdächtig wurde, erfaßte man ihn in der Kategorie „Sonstige“.

    PKS 2016 : Der Begriff „Sonstige“ umfasst eine heterogene Restgruppe, z.B. Erwerbslose, nicht anerkannte Asylbewerber mit Duldung, Flüchtlinge, Besucher und andere Personengruppen.

    Genau das hatte ich schon am 20.8.2018 bemängelt.
    Inzwischen gibt es eine Änderung. Die PKS 2017 definiert :

    Der Begriff „Sonstiger erlaubter Aufenthalt“ umfasst alle nichtdeutschen Tatverdächtigen, die sich erlaubt in Deutschland aufhalten und denen nicht der Status des Asylbewerbers, Asylberechtigten, international / national Schutzberechtigten oder der Duldung zuerkannt wird, also z. B. alle Arbeitnehmer, Gewerbetreibende, Rentner, Schüler, Studenten, Touristen und Durchreisende.

    Und das Bundeslagebild zieht nach :

    Kriminalität im Kontext von Zuwanderung – Bundeslagebild 2017
    Tatverdächtiger Zuwanderer (Änderung ab 2017)
    Analog der Festlegungen in der PKS ab dem Berichtsjahr 2017 versteht
    auch dieses Lagebild eine tatverdächtige Person als Zuwanderer, wenn
    sie sich mit dem Aufenthaltsstatus
    • „Asylbewerber“,
    • „International/national Schutzberechtigte und Asylberechtigte“,
    • „Duldung“,
    • „Kontingentflüchtling“ oder
    • „unerlaubter Aufenthalt“
    in Deutschland aufhält.

    Die PKS 2017 Band 3 zeigt auf Seite 135 eine Zeitreihe zu nichtdeutschen Tatverdächtigen nach dem Anlass des Aufenthaltes -Straftaten insgesamt. Darin sind ab 2012 obige Kategorien, soweit möglich, berücksichtigt.
    Dort stehen auch solch nachdenklich machende Sätze wie

    Nichtdeutsche stellten bei „Mord“ und bei „Totschlag und Tötung auf Verlangen“ etwa vier von zehn Tatverdächtigen. (Band 3)
    Bei „Vergewaltigung und sexuelle Nötigung/Übergriffe §§ 177 Abs. 1, 2, 3,4, 6, 7, 8 und 9, 178 StGB“ sind fast vier von zehn Tatverdächtigen Nichtdeutsche.(Band 4)

    Davon evtl. später mehr.

  23. “bis 2016 durcheinander wie Kraut und Rüben“

    Ehm. Die ändern (auch bei anderen heiklen Sachverhalten) dauernd die Erhebungsnormen und Darstellungsmethoden, damit die Zahlen nur ja nicht vergleichbar sind.

    Die Spalte „sonstige“ wollte ich anfangs verwenden. Habe es dann bleiben lassen, die Definition ist zu schwabbelig.

    Auf 2016 habe ich mich bezogen, weil es für dieses Jahr eine amtliche Zahl der Schutzsuchenden gibt. Für 2017 kann man die sich bestimmt irgendwie zusammenpuzzlen, aber das ist dann wieder angreifbar.

    In meiner Rechnung ist die Annahme angreifbar, dass die nicht in der Statistik erfassten Schutzsuchenden genauso kriminell sind wie die erfassten. Jedoch ist das die m.E. am meisten realistische Annahme. Wie sollte man was anderes begründen?

    “Wenn das jetzt schon wieder in Richtung „Lügenmedien“ und „Flüchtlinge“ abdriftet, “

    Das erledigen gerade ganz andere.

  24. DIE ZEIT aus der Zeit gefallen
    Mit den Messerstechern von Chemnitz hat die PKS 2018 mit einem Schlag drei tatverdächtige Zuwanderer mehr bei Straftaten gegen das Leben (PKS-Schlüssel 000000).
    DIE WELT schrieb am 11.9.2018 :
    >> Daß unter den Schutzsuchenden auch viele Menschen mit erheblichem Gewaltpotenzial sind, belegt die Kriminalstatistik. Im vorigen Jahr wurden laut Bundeskriminalamt 447 Straftaten gegen das Leben erfaßt, bei denen mindestens ein Asylzuwanderer (Bewerber, Schutzberechtigte, unerlaubt Aufenthältige und Geduldete) als Tatverdächtiger ermittelt wurde. Bezogen auf alle Taten lag ihr Anteil damit bei 15%. In 85 Fällen wurde das Tötungsdelikt vollendet, das Opfer verlor also sein Leben. <<
    Die PKS definiert Zuwanderer wie folgt : Zuwanderer sind Personen, die als Angehörige eines Nicht-EEU-Staates einzeln oder in Gruppen in das Bundesgebiet einreisen, um sich hier vorübergehend oder dauerhaft aufzuhalten. Für die Erfassung in der PKS galt bis einschließlich Berichtsjahr 2016 folgende Definition: Tatverdächtige Zuwanderer werden in der PKS mit Aufenthaltsanlass „Asylbewerber“, „Duldung“, „Kontingentflüchtling/Bürgerkriegsflüchtling“ und „„unerlaubter Aufenthalt““ registriert.
    Ich wiederhole mal. Im Juni 2016 verkündete ZEIT-ONLINE :

    Zuwanderer sind nicht krimineller als Deutsche.

    Der Focus schrieb am 31.12.2017:

    Ob Zuwanderer mehr Straftaten begehen als Deutsche lässt sich nicht wirklich genau sagen. Es gibt keine offiziellen Zahlen dazu, wie viele Menschen, die hier leben, Zuwanderer im Sinne des BKA sind. Experten gehen von 1,6 Millionen aus, das entspräche einem Anteil von zwei Prozent an der deutschen Bevölkerung.

    Ob eine Bevölkerungsgruppe, Alterskohorte, Ethnienangehörige usw. krimineller als andere sind, läßt sich mit der Tatverdächtigenbelastungszahl (TVBZ) bestimmen. Diese ist wie folgt definiert:
    TVBZ = Tatverdächtige ab 8 Jahren x 100.000 / Einwohnerzahl ab 8 Jahren
    In der nachstehenden Tabelle habe ich mal Zahlen von 1992 bis (mit Lücke) 2017 zusammengestellt
    Tab.2 : TVBZ für Asylbewerber und Deutsche

    Erläuterung:
    D : Deutsche, TV : Tatverdächtige, AB : Asylbewerber, ΣAA : Summe Asylanträge,
    Die TV-Zahlen habe ich den PKSen entnommen, die Zahl der AA (1).
    Problematisch an den Zahlen ist
    – Die Kinder unter 8 Jahren sind nicht rausgerechnet
    – Asylbewerber ist ein Status, er läuft über 3 bis 9 Monate, auch über den Jahreswechsel. Die Zahlen TVAB und ΣAA sind also nicht 100%ig kongruent.
    Ich habe deshalb mal das Jahr 2016 genauer betrachtet.
    Tab. 3 : TVBZ in 2016 für Deutsche, Ausländer und Empfänger von AB-Leistungen

    Die Anzahl habe ich (2) entnommen, die TV (3).
    Unterm Strich bleibt : Asylbewerber/Zuwanderer sind ca. 12x krimineller als Deutsche. DIE ZEIT schreibt an der Realität vorbei.
    ————————-
    Quellennachweis
    (1) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76095/umfrage/asylantraege-insgesamt-in-deutschland-seit-1995/
    (2) https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/MigrationIntegration/MigrationIntegration.html;jsessionid=32AB6D2BA9D666FE7ED53168BC28C85D.InternetLive1
    (3) PKS 2017 Band 3 S.135

  25. Ein fiktiver Bademeister und ein geschaßter Warner

    Ich wiederhole mal.
    Im Mai 2018 wurde die PKS 2017 veröffentlicht. DIE ZEIT schrieb :

    Die Kriminalität in Deutschland geht zurück: Die Sicherheitsbehörden registrierten im vergangenen Jahr 5,76 Millionen Straftaten – die niedrigste Zahl seit 1992.

    Ich wage mal einen Vergleich. Am Ende der Saison schreibt der Bademeister einen Bericht:
    >> Insgesamt war es eine zufriedenstellende und erholsame Saison. Es gab auch weniger Vorkommnisse. Wir protokollierten weniger Sonnenbrände, Schnittverletzungen durch Scherben und Beulen bei Rückenschwimmern. Leider nahm das Schubsen am Beckenrand, das Begrapschen von Mädchen und das Verprügeln Schwächerer zu. <<
    Nun vergißt ein Verprügelter mit Sonnenbrand diesen spätestens beim ersten Schnee, die Prügel vom Sommer aber nicht so schnell. Schlimmer ist es bei Opfern von Gewaltkriminalität. Diese ist gestiegen, was DIE ZEIT nicht erwähnt. Der o.e. Rückgang beruht allein auf den Rückgang von Diebstählen. Im Nachstehenden sehe ich mal in den PKSen nach, wie es bei Mord + Totschlag, Vergewaltigung und Raub aussieht und wie Asylbewerber beteiligt sind. Wie schon gesagt, ist Asylbewerber ein temporärer Status. Daneben oder danach gibt es Schutz-/ Asylberechtigte, Kontingentflüchtlinge (S+AB, KF) und Personen mit dem Status Duldung, welche auch unsere PKS bereichern. Nachstehende Tabelle zeigt Zahlen der PKS 2017.
    Tabelle 4 : Tatverdächtige Schutz-/ Asylberechtigte, Kontingentflüchtlinge und Geduldete in 2017

    Die nachstehenden Tabellen enthalten die relevanten Zahlen der Gewaltkriminalität. In Klammern (…) steht der Schlüssel der PKS. Mit dieser und der Suchfunktion kann man sich ganz gut in den Jahrbüchern der PKSen informieren
    Die Abkürzungen bedeuten
    ΣST = Summe Straftaten
    ΣTV = Summe Tatverdächtige
    ND = Nichtdeutsche
    AB = Asylbewerber
    TVBZ = Tatverdächtigten-Belastungszahlen
    D = Deutsche*
    *)Hier rechne ich pauschal mit 73 Mio, die Kinder unter 8 Jahren sind nicht rausgerechnet! Ich habe keine bessere Zahl gefunden.
    Tabelle 5 : Mord (010000)

    Die Zahl TVAB steigt seit 2015 und in 2017 haben wir wieder das Niveau von 1992 erreicht. Die TVBZ der AB beträgt ist 7 bis 8mal größer als die der Deutschen.
    Tabelle 6 : Totschlag (020000)

    Hier ist die Zahl der TVAB seit 2014 sprunghaft angestiegen. Die Zahl von 1992 wird übertroffen. Die TVBZ der AB beträgt ca. das 21fache der der Deutschen.
    Tabelle 7 : Vergewaltigung (111000)

    Seit 2014 steigen die Zahlen der TVAB quasi exponentiell, die Zahl von 1992 wird mit dem Faktor 3 weit übertroffen. Die TVBZ der AB beträgt ca. das 21fache der der Deutschen.
    Tabelle 8 : Raub (210000)

    Seit 2012 ist die Zahl der TVAB gestiegen, seit 2015 sprunghaft. Die TVBZ der AB beträgt ca. das 7fache der der Deutschen.
    Problematisch ist die Angabe der TVBZ-AB im Kommentar. Sie schwankt stark und in 2017 ist sie exorbitant groß. Ich vermute, es liegt an der Art der Datenerfassung und daß die Masse der AB aus anderen Herkunftsländern kommt. Für meine Angaben habe ich moderate Zahlen aus 2013 bis 2015 benutzt.
    In der Tat sind die Zahlen der von mir betrachteten Straftaten seit 1992 zurückgegangen, außer bei Vergewaltigungen. Eine alternde deutsche Bevölkerung räubert und mordet halt nicht mehr so viel.
    Entgegen diesem Trend arbeiten Flüchtlinge, welche deutlich krimineller sind als die Bevölkerung des Gastlandes.
    Ich schlage mal einen Bogen zu einer Personalie, die z.Z. die politische Klasse beschäftigt. In 2015 warnte Maaßen, der Chef des Verfassungsschutzes, die Kanzlerin vor den Folgen einer unkontrollierten Zuwanderung. Jetzt soll er weg vom Fenster, weil er der Kanzlerin widersprochen hat.
    Bei Alexander Wendt kann man lesen :
    Die Serie begann im April 2015 mit der Entlassung des Generalbundesanwalts Harald Range durch den damaligen Justizminister Heiko Maas. Der hatte Range untersagt, in einem Ermittlungsverfahren wegen Geheimnisverrats ein Gutachten einzuholen. Der FDP-Mann Range beschwerte sich über die unmittelbare Einmischung des Ministers in ein Verfahren – und war seinen Posten los. Das geschah noch vor Merkels Grenzöffnung im September 2015. Von da wurde der Ton zwischen den Chefs des Sicherheitsapparates und der Bundesregierung deutlich rauer. Die drei wichtigsten Behördenleiter – BND-Chef Schindler, Verfassungsschutz-Präsident Maaßen und Bundespolizei-Präsident Dieter Romann – warnten dringend davor, hunderttausende junge Männer aus den chaotischsten Gebieten der Welt ungefiltert nach Deutschland zu lassen.

  26. @Michael_DD: Ich bin jetzt erst dazu gekommen, mir das einmal durchzulesen. Die Daten stammen sicher aus den hier

    https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2017/pks2017_node.html

    aufgelisteteten pdf- und Excel-Dateien? Welche haben Sie da konkret ausgewertet? Ich habe spontan zuerst diese „PKS 2017 – Jahrbuch Band 3 – Tatverdächtige (PDF, 2MB)“ als Quelle vermutet, das war aber kein Treffer.

  27. @Frank, die Zahlen für 2017 habe ich dem Jahrbuch PKS Band 4 – Einzelne Straftaten entnommen. Ich schicke Ihnen noch meine Arbeits-Excel zum Beitrag. Dort finden Sie auch die Seitenzahlen der entsprechenden PKS 2013 bis 2017.
    Die Jahrbücher 2012 bis 2017 findet man in diesem Überblick.

  28. Polizeiliche Kriminalstatistik
    Standard Uebersicht Tatverdaechtigentabellen
    Dort
    Standard Uebersicht Tatverdaechtigentabellen
    Datei:
    STD-TV-15-T61-TV-nichtdeutsch-Aufenthaltsanlass_excel.xlsx

    Schlüssel 892500 Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen (Excel-Zeile 3198)

    Anlass des Aufenthalts : Anzahl Tatverdächtige
    Duldung : 67
    Kontingentflüchtling : 3
    Asylbewerber : 365
    International Schutzberechtigter : 35

    Summe 470

  29. Vielen Dank für die Arbeit, @Michael_DD

    Wie man sich strecken muss um einen halbwegs realistischen Überblick zu erhalten, das zeigt ja schon dass hier gewaltig was faul ist.

    Die Bundesregierung und ihre nachgeordneten Propagandaabteilungen kaprizieren sich gern auf die Summe aller Straftaten. Heuer sinds angeblich 5,76 Mio.
    Die Aussagekraft dieser Zahl geht gegen Null.
    Ein Beispiel hatte ich oben gebracht (Volksverhetzung), und das ist nicht das einzige.

    Wenn die Drogenhändler in Berlin vor den Augen der Polizei dealen, müssten die eigentlich als Tatverdächtige von Straftaten gem. § 29 BtMG (Handel treiben mit Betäubungsmitteln) in der Statistik erscheinen.
    Tun die aber nicht, weil die Polizei so tut, als würde die das nicht sehen.

    In den Vierteln der hochqualifizierten Fachkräfte traut sich die Polizei nur noch alle Jubeljahre mal rein, wenn die wieder mal ein paar Hundertschaften zusammenkriegen.
    Was dort abgeht an Rauschgifthandel, Schutzgelderpressung, Zwangsprostitution, Erschleichen von Sozialleistungen usw. erscheint durch die Bank weg nicht mehr in der Kriminalstatistik.
    In Berlin werden Diebstahl, einfacher Raub (ohne Waffen), einfache Körperverletzung (§ 223 StGB) und andere belanglose Straftaten nicht mehr verfolgt, weshalb die Geschädigten sich die Mühe der Anzeige immer mehr sparen (Anzeige nur noch, wenn das so im Versicherungsvertrag steht).
    Schlecht für die Lebensqualität, gut für die Statistik.

    Zur Zählung der politischen Straftaten hatte Stefanolix verdienstvollerweise einiges zusammengetragen [1][2]. Diese Witzstatistiken kann man beim besten Willen nicht ernst nehmen.

    In Dresden haben am 19.02.2011 ca. 10 Tsd. „friedliche Gegendemonstranten“ gewütet. 6000 Polizisten (obwohl vorbereitet und mit dem entsprechenden Equipment ausgestattet) waren überfordert, mussten den Rückzug antreten.
    In jenem Jahr gab es ausweislich des vom LKA herausgegebenen Jahresbericht Politisch motivierte Kriminalität im Freistaat Sachsen 2011 (S. 21) 151 (einhunderteinundfünfzig) linke Gewalttaten in Dresden [3].

    Bei G20 letztes Jahr in Hamburg gings rund, das weiß jeder – mal abgesehen von den Statistikern. Die haben fürs Jahr 2017 in Hamburg 1.001 linke Gewaltstraftaten registriert. [4]

    Nein, die Statistiken sind nicht erstunken und erlogen. Nur die Methodik ist ein bißchen eigenwillig. Nach Merkel-Norm waren die Nazis eigentlich nicht besonders schlimm. Ein Holocaust und ein Weltkrieg – gerade mal zwei Gewalttaten in tausend Jahren.
    Ein Vogelschiss.

    Zur Differenz der erstatistikten (5,76 Mio) und der tatsächlichen Menge (20…25 Mio) Straftaten; und zum Umgangs mit den Leuten die dazu die Klappe nicht halten können, eine Seite im Einstieg NSU (Seite 198, Der tiefe Staat am Beispiel von André Schulz) [5].

    [1] https://stefanolix.wordpress.com/2016/05/26/die-statistik-der-politisch-motivierten-straftaten-lesen/
    [2] https://stefanolix.wordpress.com/2016/05/31/der-hintergrund-der-statistik-zur-politisch-motivierten-kriminalitaet/
    [3] http://www.smi.sachsen.de/download/Sicherheit/Jahresbericht_PMK_Freistaat_SN_2011.pdf
    [4] https://www.hamburg.de/contentblob/11448332/84f9b65101ac5fdff6fa7e0297377cc4/data/vsb-2017-pressefassung.pdf
    [5] http://arbeitskreis-n.su/nsu/Blog-Sicherungen/EinstiegNSU.pdf

  30. Zwei Anfragen an die Bundesregierung

    Nach der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der AfD äußerte sich ein AfD-Mann wie folgt:

    In Deutschland wird nach 643.000 Menschen gefahndet, darunter sind rund 450.000 Ausländer. Auf eine Kleine Anfrage Drs. 19/4388 der AfD-Fraktion hat die Bundesregierung diese Zahlen erstmals nicht mehr geleugnet.

    Wie man dem Text der Anfrage entnehmen kann wurde nach diesen Zahlen gar nicht gefragt und sie kommen auch in der Antwort nicht vor.

    Bundesregierung: Die genannten ca. 300 000 Ausschreibungen zur Aufenthaltsermittlung beziehen sich vermutlich auf die Jahresstatistik von 2016 (290 972 zum Stichtag 31. Dezember 2016). Mit Stand 31. Dezember 2017 waren dies 343 738.

    Zu den o.g. Ausschreibungen zur Aufenthaltsermittlung wollte ich eine Zeitreihe erstellen, bin aber bei der dafür zuständigen INPOL-Personenfahndungsdatei nicht fündig geworden. Lediglich bei dieser ziemlich linksgestrickten Seite fand ich einen passenden Eintrag:

    Die INPOL-Personenfahndungsdatei beinhaltete <Ende 2006 u. a. folgende Bestände:
    * 628.200 Festnahmeersuchen
    * 178.200 Ausschreibungen zur Aufenthaltsermittlung

    Auf jeden Fall ist bei den genannten Ausschreibungen ein Anstieg zu verzeichnen; Zuwanderer tragen sicher erheblich bei.
    Am Mittwoch konnte man der WELT lesen:

    Aus dem BAMF kommen alarmierende Zahlen: 10.000 Hinweise auf sicherheitsgefährdende Schutzsuchende landeten 2017 beim Verfassungsschutz. Die Zahl der Meldungen stieg damit um das Vierfache, die Gründe dafür sind zum Teil unklar. Das geht aus einer WELT vorliegenden Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor.
    Demnach stiegen diese Hinweise an den Inlandsgeheimdienst im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Vierfache; laut der WELT vorliegenden Antwort waren es 2016 erst 2418 Hinweise. Im laufenden Jahr wurden bis Ende August 4979 Hinweise vom BAMF übermittelt. Im Jahr 2015 waren es nur 571 Hinweise.

    Gab es da nicht mal einen deutschen Minister, der steif und fest behauptete, die zu uns kommenden Schutzsuchenden hätten keinesfalls Terror im Sinn?!

  31. Merkel als „Erntehelfer“

    Ich wiederhole mal. Im Juni 2016 verkündete ZEIT-ONLINE :

    Zuwanderer sind nicht krimineller als Deutsche.

    Da hat sich offenbar innerhalb eines Jahres einiges geändert, zumindest in Sachsen.
    Am 10. September 2018 wandte sich der Publizist Frank Haubold mit Fragen an das Sächsische Staatsministerium des Innern und fügte eine Auswertung bei, die sich auf Zahlen der Antwort des Innenministeriums an eine Kleine Anfrage der Linken stützt.

    Gemäß Ausländerzentralregister waren in Sachsen Ende 2017 52.918 Zuwanderer gemeldet, das sind gerade einmal 1,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Allerdings wurden gemäß Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) allein 2017 davon 9.493 Zuwanderer als Tatverdächtige registriert, das sind immerhin 10,37 Prozent aller Tatverdächtigen (91.507) und 17,9 Prozent aller in Sachsen registrierten Zuwanderer. Dieser Prozentsatz liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt (8,5 Prozent aller Tatverdächtigen und etwa zehn Prozent aller Zuwanderer), was den Schluss zulässt, dass dem Bundesland offenbar eine überproportional kriminalitätsanfällige Klientel zugewiesen wird. Frage dazu: Ist dieser Umstand im Ministerium bekannt und wie ist die deutlich überdurchschnittliche Tatverdächtigenquote in Sachsen zu erklären?

    Nochmal : 17,9 Prozent aller in Sachsen registrierten Zuwanderer sind als Tatverdächtige registriert!!
    Am 2. Dezember 2018 schrieb Matthias Matussek auf TE:

    Während in Deutschland straffällig gewordene Syrer nicht abgeschoben werden dürfen, kommt von dort der Aufruf: „Ich möchte unsere syrischen Schwestern und Brüder auffordern, zurückzukommen, und sich am Wieder-Aufbau unseres Landes zu beteiligen.“ … Vor einigen Wochen hat Syriens Präsident Assad eine Generalamnestie erlassen, für alle, die sich vor dem Kriegsdienst gedrückt haben und sich stattdessen ins Ausland abgesetzt hatten, und das sind nicht wenige. Die meisten fanden ihren Weg nach Deutschland, junge, wehrfähige Männer.
    Von der Amnestie ausgenommen allerdings sind jene, die Verbrechen begangen oder sich dem Gegner, dem IS, angeschlossen haben. Nicht wenige von ihnen haben sich im Flüchtlingsstrom ebenfalls in Deutschland eingefunden. Damit blieben uns, eine Rückkehr aller Gutwilligen in die Heimat vorausgesetzt, die harten und kompromisslosen Islamisten.

    So trennt Merkel für Assad die Spreu vom Weizen.

  32. Na gut, es mag sein, dass unter den Asylbewerbern prozentual ein paar mehr kriminell werden als in der restlichen Bevölkerung. Aber immerhin wird doch nun mit dem 60-Punkte-System auch hart durchgegriffen. Bereits nach 6x Körperverletzung oder sogar schon nach nur 60x Diebstahl kann man bereits abgeschoben werden! Mehr kann man von der Politik doch wirklich nicht erwarten. Noch schärfere Maßnahmen würden schon an Diktatur oder sogar an Rechtsstaat grenzen 😉

  33. „Bereits nach 6x Körperverletzung oder sogar schon nach nur 60x Diebstahl kann man bereits abgeschoben werden!“

    Wenn ein Wunder geschieht und es wird wirklich mal einer abgeschoben, ist er nach einem Jahr wieder hier. Natürlich nicht einfach so, sondern nur aus wichtigem Grund. Zum Beispiel, wenn seine Familie Sehnsucht nach ihm hat.

    https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/nach-dem-ermordeten-sek-polizisten-krueger-sollte-man-einen-platz-benennen

    Bevor ichs vergesse: Pegida macht diffuse Ängste.

  34. Aufenthaltsgarantie

    FAZ : Das BKA-Konzept sieht nach einem Bericht des Berliner „Tagesspiegels“ eine rote Linie bei maximal 60 Punkten erreicht. Für minderschwere Delikte wie Diebstahl sei ein Punkt vorgesehen, schrieb die Zeitung. Zehn Punkte würden fällig, wenn ein Asylbewerber mit mindestens einem Jahr Haft für seine Tat bestraft werde – etwa wegen einer Körperverletzung oder einem Rauschgiftdelikt. Bei Mord würden 70 Punkte eingetragen.
    Das BKA registrierte dem „Tagesspiegel“ zufolge 2017 ungefähr 2800 tatverdächtige Migranten, die mehr als zehn Delikte verübt haben.

    Ich kann mir vorstellen, daß ein notorischer Dieb mehr als 60 Diebstähle begeht. Bevor er aber 60 Mal verurteilt wird, dürften Jahre ins Land gehen. Ähnlich ist es bei den Delikten mit einer Haftbewehrung von einem Jahr – das ist eine Aufenthaltsgarantie von 9 Jahren plus Zeiten zwischen der Haft. Offen bleibt nach Lesen des Artikels auch, ob gepunktet wird bei Tatverdacht oder erst nach Verurteilung. Letzteres verlängert nochmal die Aufenthaltsgarantie.
    Ich hatte mal irgendwo gelesen, daß Kalifornien rabiat gegen Straftäter vorgeht, wenn sie das dritte Mal erwischt werden, egal wie schwer das Delikt war. Weiß nicht, ob es das noch gibt. Egal wie, dieses Punktesystem ist eine typisch deutsche Kopfgeburt.
    (Jetzt will man LKW- Fahrern das Schlafen in ihren Trucks verbieten!!)

  35. Das die Mordrate nach der Wiedervereinigung hoch ging liegt daran, dass die Westdeutschen auf die Ossis wie Berserker hergefallen sind und die Ossis den die ganzen Frauen weggenommen haben. In der Statistik steht nichts von „Taten von Ostdeutschen“. Die Ossis sind nicht die Blutsauger, wir sind das !

  36. Hallo,
    bezüglich Hinzunahme der Mauertoten in die Kriminalstatistik, gibt es dafür eine offizielle Quelle?

  37. Steht doch im Text: „Morde 1950 bis 2015„, Birger Antholz in „Die Kriminalpolizei“ Ausgabe März 2017. Das verlinkte Facebook-Posting von Stefan Sachse gibt die Quelle ja selbst auch an.

  38. PKS 2018 : Deutsche Opfer – und die tatverdächtigen Zuwanderer sind neu definiert

    Im April 2019 erschien die PKS 2018. Michael Klonovsky schrieb dazu in seiner Acta diurna, einen WELT-Artikel zusammenfassend:

    Während Regierung und Medien über sinkende Kriminalitätszahlen frohlocken, meldet die Welt, dass laut Bundeskriminalamt anno 2018 „im Bereich Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen“ 230 Deutsche einer Straftat zum Opfer gefallen sind, an der mindestens ein tatverdächtiger Zuwanderer beteiligt war; ein Anstieg von 105 Prozent im Vergleich zu 2017. „Im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden 3261 Deutsche Opfer einer Straftat mit mindestens einem tatverdächtigen Zuwanderer und somit 21 Prozent mehr als noch im Vorjahr.“
    Insgesamt wurden 46.336 Deutsche Opfer einer Straftat mit tatverdächtigen Zuwanderern (umgekehrt 8455 Asylbewerber und Flüchtlinge einer Straftat durch einen deutschen Tatverdächtigen).
    Zitat Ende.

    Ende Mai erschienen die zur PKS gehörenden Jahrbücher Band 1 bis 4, in denen man sich informieren kann; detailliert aber auch mühsam. Auf den ersten Blick konnte ich die WELT-Zahlen nicht verifizieren, dafür muß man die Angaben in den Jahrbüchern gezielt auswerten. An der Tabelle Seite 150 „Altersstruktur und Geschlecht der tatverdächtigen Zuwanderinnen/Zuwanderer“ bin ich gescheitert; da ist wohl einiges durcheinander geraten.
    Mir fiel auf, daß die Registrierung tatverdächtiger Zuwanderer neu definiert wurde (Seite 149):

    Hinweis: Die Angaben zu Zuwanderinnen und Zuwanderern sind nicht vergleichbar mit dem Vorjahr, da im Jahr 2018 die Erfassungsmodalitäten geändert wurden.
    Für die Erfassung in der PKS gilt ab dem Berichtsjahr 2018 folgende Definition: Tatverdächtige Zuwanderinnen und Zuwanderer im Sinne dieser Definition werden in der PKS mit Aufenthaltsanlass „Asylbewerber“, „Schutz- und Asylberechtigte, Kontingentflüchtlinge“, „Duldung“, und „unerlaubter Aufenthalt“ registriert.
    2017 galt: Tatverdächtige Zuwanderinnen und Zuwanderer werden in der PKS mit Aufenthaltsanlass „Asylbewerber“, „international/national Schutzberechtigte und Asylberechtigte“, „Duldung“, „Kontingentflüchtling “ und „unerlaubter Aufenthalt“ registriert.
    Zitat Ende.

    Darunter steht: Die Änderung der Definition des Begriffs Zuwanderin/Zuwanderer hat keine Auswirkung auf die Vergleichbarkeit. Zitat Ende.
    Ja was denn nun ?!
    Im Jahre 2015 unterschied man:

    PKS 2015: … nichtdeutscher Tatverdächtiger nach dem Anlass des Aufenthaltes : Asylbewerber, Arbeitnehmer, Student/Schüler, Sonstige*) und Unerlaubt.
    Der Begriff „Sonstige“ umfasst eine heterogene Restgruppe, z.B. Gewerbetreibende, Stationierungsstreitkräfte und Angehörige, Erwerbslose, nicht anerkannte Asylbewerber mit Duldung, Flüchtlinge, Besucher und andere Personengruppen.
    Zitat Ende.

     

    Definition 2015 2016 2017 2018
    Asylbewerber v v v v
    Arbeitnehmer v
    Student/Schüler v
    Sonstige* v
    Duldung v v v
    Kontg.- u. BürgerkriegsFlüchtlg. v
    Unerlaubt v v v
    Internat./nat. Schutz- u. Asylber. v
    Kontingentflüchtlinge v
    Schutz- u. Asylber., Kontg.flüchtl. v


    *)Der Begriff „Sonstige“ umfasst eine heterogene Restgruppe, z.B. Gewerbetreibende, Stationierungsstreitkräfte und Angehörige, Erwerbslose, nicht anerkannte Asylbewerber mit Duldung, Flüchtlinge, Besucher und andere Personengruppen.

    Ein wohlmeinender Betrachter dieser permanenten Änderung sagt: Die Erfassung wird ständig verbessert und verfeinert; kurzum: die Statistik wird verbessert. Ein Mißtrauischer sagt: Die Vergleichbarkeit über die Jahre wird erschwert bis unmöglich gemacht.

    Die für 2018 gültige Definition ist eher für das BAMF relevant. Für die Arbeit von Polizei und Justiz hat sie m.E. keine praktische Bedeutung, sieht man vom Muslim- bzw. Flüchtlings-Bonus ab, welchen manche Richter in ihr Urteil einfließen lassen. Und eine geschändete Frau wird es wohl nicht aufbauen, wenn sie erfährt, daß der Vergewaltiger Asylberechtigt ist. Ebenso ist es dem ausgeraubten Rentner egal, ob der Täter Kontingentflüchtling oder Schutzberechtigter ist.
    Für den kritischen Betrachter der PKS ist es dagegen sehr aufschlußreich zu sehen, wie viele der Flüchtlinge sich schon im Status des Asylbewerbers daneben benehmen. Dazu gehört auch die Überlegung, wieviel Straftaten wären hier nicht begangen worden, würde die Abschiebung von Leuten der Kategorien Unerlaubt und Geduldet funktionieren.

    Links :
    https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna
    https://www.rapidtables.com/web/tools/html-table-generator.html

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