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PEGIDA-Besucher sollten sich allmählich doch fragen, wem sie da eigentlich folgen

RuptlyTV, der Ableger von Russia Today ist bei PEGIDA immer gern gesehen. Denn im Unterschied zu den deutschen Medien, die immer nur lügen und alles verdrehen, haben russische Medien bekanntlich immer nur die Wahrheit gesendet und noch nie etwas einseitig dargestellt. So einfach scheint die Welt zumindest für PEGIDA-Besucher zu sein.

Gestern Abend, also am 09.02.2015, wurde von RuptlyTV wieder per Livestream die PEGIDA-Demonstration übertragen, die erste nach mehreren Wochen Pause. Erstaunlich war, wer da nach etwa 20 Minuten vor der Bühne auftauchte: Lutz Bachmann. War der nicht zurück getreten? Aber laut seiner Armbinde war er hier offensichtlich nur „Ordner“. Ein Ordner, der ziemlich viel koordinierte. „Da könnt Ihr ruhig aufnehmen“, hört man im Video ab 20:15 min eine aufgeregte Frau, die sich offensichtlich an Vertreter der Lügenpresse richtete: „Lutz ist der beste von allen … egal was gewesen ist … dagegen von der Regierung, was da für Leute drinne sitzen …“. Soso, Lutz ist also der beste von allen.

Insofern passte es ja, dass Lutz „Er ist wieder da“ Bachmann dann sogar die Eröffnungsrede hielt. Später hielt er auch die Abschlussrede. Zunächst warnte er wieder vor der Presse: „Gebt Fake-Reportern keine Chance, jeder von Euch ist verantwortlich für den Nachbarmann“. Anschließend wischte er sein #bachmanngate kurzerhand vom Tisch:

„ … möchte ich kurz Stellung nehmen zu den Sachen, die über mich aufgetaucht sind. Da ist ein drei Jahre altes Foto mit einem Bärtchen (sympathisierendes Gelächter im Hintergrund) … das war einer der Gründe, weswegen ich zurücktreten musste, zum zweiten sind Screenshots aufgetaucht (…) in denen ich einfach ein paar Worte benutzt habe, wie jeder von uns … JEDER … bin ich mir sicher, schon mal am Stammtisch benutzt hat …“

Das gab im Publikum zustimmendes Pfeifen, Johlen und Klatschen.

An der Stelle muss sich jeder verbliebene PEGIDA-Besucher doch allmählich ein paar unangenehme Fragen gefallen lassen. Wörter wie „Gelumpe“, „Dreckspack“ oder „Viehzeug“ habt Ihr also alle schon einmal für Ausländer benutzt? Die Behauptung, „es gibt keine echten Kriegsflüchtlinge“ habt Ihr alle schon einmal ausgesprochen? Eure zustimmende Reaktion kann ja kaum anders gewertet werden.

Tut mir leid, aber an der Stelle ist bei mir endgültig Schluss mit der Bereitschaft, bei PEGIDA irgendetwas verstehen zu wollen. Und ich habe es wirklich versucht. In Internetdiskussionen habe ich bisher die Meinung vertreten, man könne nicht immer alles mit Nazi-Vorwürfen vom Tisch wischen, man solle sich mit den Problemen und Argumenten beschäftigen, die so viele Menschen zu PEGIDA treibt … einmal habe ich sogar Bachmann gegen Vorwürfe verteidigt, rechtsradikal zu sein. Das war allerdings vor dem Bekanntwerden seiner Screenshots. Ich habe mir Übertragungen von Gesprächsrunden mit PEGIDA-Besuchern aus der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung angesehen, war selbst dort, habe (möglichst umfassende) Interviews mit PEGIDA-Besuchern gelesen und angesehen, aber meine Fähigkeit als PEGIDA-Versteher stößt hier an Grenzen.

Es gibt also angeblich einen Problemstau, der von PEGIDA-Besuchern wahrgenommen wird? Okay. Aber warum muss man dafür zu Demonstrationen gehen, die eindeutig sehr rechte Tendenzen haben? Wenn als Hauptrednerin Tatjana Festerling auftritt, die selbst der AfD zu rechts war, wenn anschließend Götz Kubitschek auftritt, der allgemein als „Neuer Rechter“ eingestuft wird, dann sollte man sich schon fragen, ob man nicht auf der falschen Veranstaltung ist. Und wenn man es stattdessen völlig normal findet, solchen Leuten zuzuhören, dann sollte man sich umso mehr ein paar ganz grundsätzliche Fragen stellen.

Die dritte Rednerin, „Anastasia aus Russland“, die Kriegstreiberei gegen Russland kritisierte, hätte allerdings auch vor Gegendemonstranten sprechen können. Sie erhielt aber auch deutlich weniger Beifall.

„Merkel muss weg! Merkel muss weg!“ skandierte das Publikum während ihrer Rede. Dazu kann man den Rufern leider nur sagen: Entschuldigung, ihr Spaßvögel, aber rein statistisch gesehen habt Ihr sie selbst gewählt! Auch wenn man von einem erhöhten Nichtwähler-Anteil bei PEGIDA ausgeht, dann sollte es sich auch bei denen allmählich herum gesprochen haben, dass man selbst als Nichtwähler indirekt für manche Parteien einen Nutzen hat. Wenn man „Merkel weg“ haben will, sollte man vielleicht gerade deshalb wählen gehen. Nur rufen bringt da nicht viel.

Was für einen Erkenntnisgewinn brachten die gestrigen Redner Tatjana Festerling und Götz Kubitschek den Besuchern? Welche Punkte wurden angesprochen, um den angeblichen Problemstau zu lösen? Eigentlich keine. Beiden Rednern ging es hauptsächlich – was für ein Zufall! – nur um die Gegner von Rechten, nämlich die bösen Linken. Frau Festerling begann mit allgemeiner Politikerschelte, sparte sich aber selbstverständlich Erklärungsversuche, wie Alternativen aussehen könnten. Wer es übrigens noch nicht wusste: Oberbürgermeister wie Helma Orosz, Burkhard Jung und andere sind „alle von der Sharia-Partei Deutschlands“. Aha, wieder was gelernt. Ansonsten ging es Frau Festerling größtenteils um Kritik an linken Demonstranten, die sie mit einer „fachlich fundierten“ psychologischen Einschätzung so beschrieb:

… das sind die Enkel der 68er. Unter dem Deckmäntelchen der Freiheit wurden sie größtenteils antiautoritär sich selbst überlassen. Persönlichkeit reift aber im Wechsel aus liebevoller Zuwendung und Grenzen setzen. Diese Menschen erlitten narzisstische Verletzungen und konnten kein Wertegerüst und keinen inneren Halt aufbauen. Sie zeichnen sich durch Bindungsunfähigkeit, Egozentrik ein labiles Selbstwertgefühl und die Unfähigkeit zu Empathie aus. Je brutaler und irrationaler sie sich zeigen, desto größer scheinen die seelischen Verletzungen zu sein.

Wenn Frau Festerling das so sagt, wird es schon so sein.

Götz Kubitschek, der laut eigener Aussage schon fünfmal als Teilnehmer in Dresden war, arbeitete in seiner Rede darauf hin, dass linke Gegendemonstranten bekämpft werden müssten, weil sie eine gefährliche Ideologie hätten. Laut Kubitschek lautet ihre falsche Ideologie:

Der Mensch, wie wir ihn kennen, gefällt uns nicht. Wir wollen einen neuen Menschen.

Ist das so? Vielleicht wollen Linke einfach nur, dass man nett zu anderen sein möge und dass man ein wenig an sich arbeiten sollte, ein besserer Mensch zu werden.  Das streben auch viele Religionen an und das kann man sich auch als Ungläubiger als Ziel setzen. Ich wüsste nicht, was so falsch daran sein sollte, sich geistig weiter zu entwickeln. Für Kubitschek ist das jedenfalls ein ganz falscher Ansatz, denn er endet in Blutbädern und Knochenmühlen:

Unser zusammengefasster Grundsatz gegen die linken Ideologie vom Neuen Menschen: Wir wollen keinen neuen Menschen. Wir wissen, dass jedes Suchen  nach einem neuen Menschen ein rücksichtsloses Experiment ist. Wir wissen, dass diese Experimente immer verheerende Folgen haben. Ich muss hier nun nicht die großen Experimente, die großen Katastrophen zitieren. Das kommunistische, das sozialistische und das nationalsozialistische Experiment an einem neuen Menschen. Diese Experimente endeten allesamt verheerend, in Blutbädern und Knochenmühlen und welche Stadt wüsste das besser als das zerstörte Dresden.

Eine Nummer größer ging es wahrscheinlich nicht, aber nun wissen wir, wozu linke Demos und übrigens auch Späße wie gender mainstreaming führen.

Ich kann PEGIDA-Besuchern auch nur dringend empfehlen, vor dem Klatschen kurz zu überlegen, was da eigentlich gerade gesagt wurde und wozu man gerade klatschen will. Wenn jemand wie Götz Kubitschek über die schlimmen Politiker sagt:

„Ein Denken in Wahlperioden … wollen wir das?“

dann sollte man vor dem Ruf„Nein!!!“ vielleicht kurz nachdenken, wie es ansonsten funktionieren könnte. Wird nicht jeder Politiker, selbst der engagierteste, aus unterschiedlichen Gründen in Wahlperioden denken müssen? Soll man also konsequenterweise Wahlen abschaffen? Was will uns Herr Kubitschek da eigentlich andeuten?

Man könnte sich auch Gedanken machen, wie realistisch Behauptungen sind wie diese

 … eine gute Politik experimentiert nicht. Eine gute Politik darf uns nicht überfordern …

oder wie eigentlich Kubitscheks Lösungsansätze zu seiner Globalisierungskritik aussehen

… Schluss mit rasantem Umbau, Schluss mit dieser Beschleunigung … Wir müssen die Verteidigung des Eigenen auf unsere Fahnen schreiben

Zum Abschluss verlas Lutz Bachmann noch ein Grußwort zweier Holocaust-Überlebender. Es macht sich ja immer gut, wenn man etwas im Namen von Holocaust-Überlebenden sagen kann. Zwei ältere Juden („Ingrid und Otto aus Hannover“ *) dankten darin im Namen aller in Deutschland lebenden Juden Pegida dafür, dass sie „gegen Islamisierung wie ein Bollwerk“ stehen. Ich weiß nicht, ob das alle in Deutschland lebenden Juden auch so sehen, dass hier in ihrem Namen gedankt wurde, zum Schluss des Schreibens wurden es aber sogar alle Juden in Europa und in Israel. Ingrid und Otto zufolge befindet sich PEGIDA in einer guten Tradition:

Friedliche Märsche brachten die Mauern von Jericho zum Einsturz, es waren friedliche Märsche von Martin Luther King … friedliche Märsche von Ghandi in Indien … friedliche Montagsdemos in der DDR (usw.)

Den Bogen noch eine Nummer größer zu spannen, war auch hier kaum noch möglich. Bachmann schloss mit: „Nächste Woche wird wieder spazieren gegangen“.

Ich kann denjenigen, die darüber nachdenken nur empfehlen: Denkt vorher darüber nach, welchen Leuten Ihr da zuhören werdet und was die Reden eigentlich mit der Lösung Eurer Probleme zu tun haben könnten. Vielleicht solltet Ihr Euch besser selbst organisieren und überlegen, was Ihr tatsächlich wollt.


Videoaufzeichnung Pegida am 09.02.2015

Liveticker SZ-online

Liveticker MDR (Mrz. 2016: nicht mehr online)

* Nachtrag: Ingrid und Otto Wustrack aus Hannover scheint es wirklich zu geben, aber der Brief stammt so keineswegs von ihnen

40 Comments

  1. Zwar teile ich nicht alle Ansichten und Einschätzungen des Autors, aber das ist jedenfalls ein kluger, differenzierender Beitrag. Gehörte eigentlich so in die lokale Tagespresse!

  2. Ich sehe es zunehmend auch so, dass angesichts solcher Figuren wie Bachmann einer Teilnahme an einer von ihm organisierten Demo abzuraten ist.

    Leider bleibt eine Unzufriedenheit bei mir. Ich empfinde die poltische Korrektheit und die Tabuisierung von Sachthemen wie zB Zuwanderung oder Euro-Zukunft als Zwangsjacke. Es gibt keinen Diskurs.

    Derzeit sieht man es wieder daran, wie überrascht wir doch sind, dass die Kosovo-Albaner nun hier ihre Zukunft suchen. Das Problem ist, dass man sich wieder erst damit beschäftigt in dem Augenblick, wo bereits Fakten geschaffen worden sind mit der verzweifelten Migration armer Menschen.

  3. Wenn der Falsche was Richtiges sagt

    Daß Bachmann seine Äußerungen anderen unterstellt bzw. zutraut wird ihn in den Augen vieler noch mehr disqualifizieren. Auf der anderen Seite stehen Diffamierungen und Verunglimpfungen von Politikern, welche statt Berichten über die Pegida in ihren Anfängen in den Medien veröffentlicht wurden. Die Aufregung darüber hielt sich in Grenzen.
    Broder kritisierte und der „Demonstrant“ gab am 29.12.14 hier im Thema „Pegida, nebenbei war da …“ einen unvollständigen Überblick.

    Frank:
    Was für einen Erkenntnisgewinn brachten die gestrigen Redner Tatjana Festerling und Götz Kubitschek den Besuchern? Welche Punkte wurden angesprochen, um den angeblichen Problemstau zu lösen? Eigentlich keine. Beiden Rednern ging es hauptsächlich – was für ein Zufall! – nur um die Gegner von Rechten, nämlich die bösen Linken.

    Auch wenn er keine Lösungen hatte sprach Kubitschek folgende Punkte an:
    – Genderwahnsinn
    – Bildung + Erziehung, bzw. deren schlechte Ergebnisse
    – ungebremste Masseneinwanderung infolge offener Grenzen
    – die europäische Schuldenlast
    Über den „angeblichen“ Reformstau bei diesen Themen kann man täglich in der Zeitung lesen.

    Frank:
    Laut Kubitschek lautet ihre (die der Linken – Ergänzung von mir) falsche Ideologie:

    Der Mensch, wie wir ihn kennen, gefällt uns nicht. Wir wollen einen neuen Menschen.

    Ist das so? Vielleicht wollen Linke einfach nur, dass man nett zu anderen sein möge und dass man ein wenig an sich arbeiten sollte, ein besserer Mensch zu werden.

    Kubitschek überhöht hier m.E. ideologisch die Absichten der heutigen Linken. Sein Hinweis auf die großen Katastrophen infolge kommunistischer und sozialistischer Experimente „an einem neuen Menschen“ ist trotzdem richtig, auch wenn er als „Neuer Rechter“ der Falsche ist, der das sagt. Wie „nett zu anderen“ die extremen Linken sind und wie sie „an sich arbeiten ein besserer Mensch zu werden“ hat „Leipzig“ hier am 12.2.15 verlinkt.
    Der eigentliche Skandal der Pegida-Veranstaltung war i.m.A. der Auftritt der „Überraschung aus Rußland“. Unerhört wie diese Dame über ihre Vorstellungen von Demokratie belehrte. Von ihren Themen -TTIP, Krim, Ukraine, deutsche Regierung, NATO – war alles Putin-Propaganda reinsten Wassers. Was denken sich diese Leute wenn sie „Ami go home“ rufen?! Diesen Amis ist es u.a. zu danken dass man in Dresden heute so demonstrieren kann. In diesem Punkt stimme ich der Überschrift dieses Beitrages ohne Einschränkung zu.
    Ein Korrespondent der Basler Zeitung schildert seine Eindrücke von einer Pegida-Veranstaltung, wohl die vom 9.2.15. An seiner Einschätzung ist wohl was dran.

  4. @Leipzig: Ich habe nicht von Linksradikalen, sondern von Linken geschrieben. Dazwischen gibt es durchaus Unterschiede.

  5. @JochenH: Mit der Unzufriedenheit geht es mir ähnlich. Selbstverständlich gibt es Probleme mit dem Islam und auch mit den Einwanderungs- bzw. Asylverfahren. Diese Probleme lösen sich nicht in Luft auf, nur weil Pegida sich möglicherweise (oder hoffentlich) in Luft auflöst. Aber was Pegida mit der Klärung dieser Probleme zu tun haben könnte, lässt sich immer weniger sehen.

  6. @Michael-DD: Das mag schon sein, dass auch die Falschen manchmal etwas halbwegs Richtiges sagen, auch wenn sie es im vorliegenden Fall ziemlich übertrieben. Trotzdem bleibt die Frage: Warum muss man ausgerechnet solche Leute als Redner einladen? Und wenn es tatsächlich Gründe geben sollte: Welche Lösungsansätze für die vermeintlichen Probleme können sie liefern?

    Die Reaktion auf die Russin passt für mich übrigens voll in das Bild, was ich bisher vom durchschnittlichen Pegida-Besucher erhalten habe: Dieser hat offenbar ein völlig vereinfachtes Gut-Böse-Weltbild, was stellenweise die Grenze zur Peinlichkeit sehr überschreitet.

  7. Die Fasch haben die Autobahn gebaut, einen Wirtschaftsaufschwung organisiert, den Deutschen ihre Würde zurückgegeben. Das waren die Guten.

    Und dann gab es die Faschisten. Das waren die Verbrecher, die mit Auschwitz.

    Was war Hitler für einer?
    Eigenhändig hat er nicht gemordet.
    In Auschwitz war er im ganzen Leben nicht.
    Es gibt keinen Befehl von ihm, mit dem er die Auschwitzverbrechen (und die anderen) befohlen hat.

    Wir haben gelernt: Hitler war einer von den Guten.

    War er das?
    Früher habe ich solche Erwägungen von der Platte geputzt. Was soll der Stuss, Verbrechen dieses Ausmaßes sind ohne Befehl oder zumindest die einem Befehl gleichkommende Duldung des obersten Chefs gar nicht möglich. Natürlich war Hitler ein Verbrecher, jede andere Deutung ist absurd.
    Nun muss ich mir das nochmal überlegen. Denn wie man hört, gibt es durchaus Unterschiede. Habe ich ihm vielleicht Unrecht getan, zu wenig differenziert?

    Seit Mittag trau ich gar keine Nachrichten zu hören oder zu sehen. Der Vorfall in Dänemark ist ja die Steilvorlage für die Differenzierungskommandos.
    Islam bedeutet Frieden, das haben wir verstanden. Die Muslime sind sozusagen Pazif, die Guten.
    Haben in Dänemark die Muslime gemordet?
    Da sei uns Allah davor. Die Mörder sind die Muslimisten, die Pazifisten.

  8. @Demonstrant: Hä? Man muss Hitler also differenziert betrachten? Das mag vielleicht in seinen Anfangsjahren 1933-36 möglich sein (Literaturhinweis zu dem Thema), aber später ja wohl ganz bestimmt nicht mehr. Und was hat das mit meinem Thema zu tun? Dass Hitler einer von den Guten war, habe ich übrigens nicht gelernt.

  9. Frank:
    15. Februar 2015 at 16:03
    Selbstverständlich gibt es Probleme mit dem Islam und auch mit den Einwanderungs- bzw. Asylverfahren. Diese Probleme lösen sich nicht in Luft auf, nur weil Pegida sich möglicherweise (oder hoffentlich) in Luft auflöst. Aber was Pegida mit der Klärung dieser Probleme zu tun haben könnte, lässt sich immer weniger sehen.

    Frank:
    15. Februar 2015 at 16:16
    Und wenn es tatsächlich Gründe geben sollte: Welche Lösungsansätze für die vermeintlichen Probleme können sie liefern?

    Ich dachte wir waren uns einig dass es Probleme gibt, angesprochen von der Pegida. Lösungsansätze kann sie nur theoretisch liefern, sie hat ja weder legislative noch administrative Mittel zur Hand.
    Und es tut sich ja was : Die Asylverfahren sollen beschleunigt werden und Sachsen hat eine <a href=http://tinyurl.com/l7olkh8]Sondereinheit gegen kriminelle Asylanten gebildet.

  10. Frank
    15. Februar 2015 at 22:50

    @Demonstrant: Hä? Man muss Hitler also differenziert betrachten? Das mag vielleicht in seinen Anfangsjahren 1933-36 möglich sein (Literaturhinweis zu dem Thema), aber später ja wohl ganz bestimmt nicht mehr. Und was hat das mit meinem Thema zu tun? Dass Hitler einer von den Guten war, habe ich übrigens nicht gelernt.

    Doch haben sie quasi schon, bzw vlt nicht Sie direkt aber die „Islamisierungs Gegner Gegner“. Wenn man argumentieren kann das der Islam und die Lehren Mohammeds, die ja definitiv einen mit der heutigen Zeit und der westlichen Kultur schwer vereinbarbaren Charackter haben und Kulturen begünstigen, die gewalttätig und menschenrechtsverachtend sind, nichts mit den Gewalttaten die von Anhängern dieser Kulturen begangen wurden zu tun haben, kann man auch argumentieren das Hitler und die nazionalsozialistische Ideologie nichts mit den Gräultaten des 3. Reichs zu tun haben. Die Nazis hätten dann nach heutiger Theorie einfach nur „Mein Kampf“ falsch ausgelegt.

  11. @Michael-DD: Die Idee und die entsprechenden Beschlüsse, Asylverfahren zu beschleunigen, gab es schon vor Pegida. Wozu braucht man Pegida, wenn CDU & SPD solche Dinge schon im Koalitionsvertrag hatten und inzwischen beschlossen haben? Dasselbe betrifft auch die Sondereinheit gegen kriminelle Asylbewerber. Da scheint es tatsächlich reale Probleme zu geben, vor allem mit Tunesiern, aber auch dafür braucht man keine Pegida. Und ich finde schon, dass die Pegida-Anhänger nicht nur mehr oder weniger peinliche Sprüche skandieren, sondern auch Lösungsansätze liefern sollten, wenn man sie ernst nehmen soll. Man kann sich nicht dauerhaft damit heraus reden, man hätte ja weder legislative noch administrative Mittel zur Hand. Sagen, was man konkret will, kann man trotzdem. Bachmann & Co hatten nun mehrere Monate Zeit, sich Gedanken zu machen, was sie tatsächlich wollen. Stattdessen kamen aber immer nur soundsoviel-Punkte-Programme, die immer allgemeiner und unrealistischer wurden. Den aktuellen 10-Punkte-Plan, der gefühlte 100 Einzelforderungen enthält, kann man ja endgültig nicht mehr ernst nehmen. Nur mal als Beispiel die erste Teilforderung (beim Rest wird es nicht viel besser):

    SCHUTZ, ERHALT UND RESPEKTVOLLER UMGANG MIT UNSERER KULTUR UND SPRACHE

    Was soll die Politik bei einer so schwammigen Forderung denn nun konkret tun? Wie und wovor soll sie unsere Sprache schützen? Geht es hier gegen Anglisierung? Oder soll das ZDF weniger bayrischsprachige Vorabendsendungen ausstrahlen? Soll Sächsisch verboten werden? Sollen die Volkshochschulen für Lutz Bachmann Kurse anbieten zum Thema „Es gibt auch Kleinbuchstaben“?

    Und abgesehen davon bleibt die Frage, warum man ausgerechnet Rechte als Redner einladen muss, obwohl die zur Problemlösung keinerlei Anregungen liefern können?

  12. @Quin: Ich habe überhaupt keine Idee, warum ich wegen Deiner Orthographie und Interpunktion gerade wieder daran denken musste, dass Pegida doch eigentlich „SCHUTZ, ERHALT UND RESPEKTVOLLER UMGANG MIT UNSERER … SPRACHE“ fordert, aber lassen wir das mal. Ich habe jetzt eine Weile zu dechiffrieren versucht, worum es Dir inhaltlich geht, irgendwie klingt es nach einem Versuch, doch noch etwas Logik in eine seltsame Aussage zu bringen. Ich sehe diese Logik aber trotzdem nicht, zumal der Vergleich mit „Mein Kampf“ ganz gewaltig hinkt. Oder geht es letztlich nur darum, eine Begründung zu basteln, dass man sich offenbar doch mit Rechten zusammentun muss, wenn man gegen Islamisierung ist? Nein, muss man nicht.

  13. @Michael-DD, Nachtrag:

    Lösungsansätze kann sie nur theoretisch liefern, sie hat ja weder legislative noch administrative Mittel zur Hand.

    Ich sehe schon deshalb auch Kritiker eines Problems mit in der Pflicht, sich über Lösungen Gedanken zu machen, weil wir ja immer so auf Demokratie pochen. Demokratie bedeutet aber auch, dass nicht nur eine abgehobene Politikerkaste Lösungen erarbeitet, sondern wir alle. Wenn man Demokratie ernst nimmt, müsste das doch eine völlig nachvollziehbare Herangehensweise sein, oder? Dazu kommt ja auch, dass man bei Pegida Volksabstimmungen auf Bundesebene fordert, Worüber wollen die Pegida-Anhänger denn aber abstimmen, wenn nicht über eigene Ideen?

  14. Ein russisches U-Boot ?

    Frank:
    @Michael-DD: Die Idee und die entsprechenden Beschlüsse, Asylverfahren zu beschleunigen, gab es schon vor Pegida. Wozu braucht man Pegida, wenn CDU & SPD solche Dinge schon im Koalitionsvertrag hatten und inzwischen beschlossen haben? Dasselbe betrifft auch die Sondereinheit gegen kriminelle Asylbewerber.

    I.O. – Ersteres wusste ich nicht. Das hätten aber die Pegida-Leute wissen können. Naja, vielleicht meinen die den Grad der Beschleunigung.
    Die sächsische Sondereinheit gegen kriminelle Asylanten stand bestimmt nicht im Koalitionsvertrag.

    Frank:
    Den aktuellen 10-Punkte-Plan, der gefühlte 100 Einzelforderungen enthält, kann man ja endgültig nicht mehr ernst nehmen. Nur mal als Beispiel die erste Teilforderung (beim Rest wird es nicht viel besser):

    SCHUTZ, ERHALT UND RESPEKTVOLLER UMGANG MIT UNSERER KULTUR UND SPRACHE

    Was soll die Politik bei einer so schwammigen Forderung denn nun konkret tun? Wie und wovor soll sie unsere Sprache schützen? Geht es hier gegen Anglisierung? Oder soll das ZDF weniger bayrischsprachige Vorabendsendungen ausstrahlen? Soll Sächsisch verboten werden?

    Was die Sprache betrifft fällt mir durchaus etwas ein :
    – Das idiotische „Schreiben nach Hören“ in den Klassen 1+2
    – Die Abschaffung der Schreibschrift
    – Z.B. das „wir ham“ „Sie ham“ der Fernseh-Sprecher/ Moderatoren > Pflicht-Sprachkurse wie dunnemals beim DDR-Fernsehen
    Aber deswegen braucht´s keine Pegida.

    Frank:
    Dazu kommt ja auch, dass man bei Pegida Volksabstimmungen auf Bundesebene fordert, Worüber wollen die Pegida-Anhänger denn aber abstimmen, wenn nicht über eigene Ideen?

    Nur bei eigenen Ideen der Pegida ?
    Ich halte solche Abstimmungen in Fällen die uns alle angehen und wo die Meinungen auseinander gehen durchaus für sinnvoll. Z.B. beim irren EEG, einer Idee des Erfinders des Dosenpfandes, welches unsere ehemals sichere Energieversorgung langsam aber sicher ruiniert und den Strom verteuert.
    Aber das ist alles etwas OT und ich erscheine als Verteidiger der Pediga.
    Was mir die Sache suspekt macht sind die Punkte 8 und 10 der
    Dredner Thesen.
    Hier hat wohl ein russisches U-Boot die Feder geführt.

  15. Ich war auch mal ein Linker, weiß aus eigener Erfahrung, wie das Gift dieser Verbrecherideologie das Gehirn vernebelt.
    Vielleicht ist Zufall, „Lösung“ ist ja ein gebräuchliches deutsches Wort. Trotzdem werde ich dabei jedesmal misstrauisch, „Lösung“ ist nun mal ein Kernstück linker Denke. Im harmloseren Fall führen Lösungen zum social engineering, an anderen zu den sattsam bekannten Endlösungen.

    „Lösung“ klingt erst mal ganz konstruktiv. Dennoch sollte man fragen, warum eigentlich Lösungen nötig sein sollen.

    Der Euro von Anfang bis Ende Gesetzesbruch.
    Das gleiche mit dem Dublin-Abkommen.
    Bis vor wenigen Wochen geisterte durch die Medien die Zahl 140.000. So viele abgelehnte Asylbewerber sind immer noch in Deutschland. Vor kurzem haben wir erfahren, dass diese Zahl falsch ist. Tatsächlich sind es 600.000.
    Du weißt, was Islamisierungsminister de Maiziére dazu gesagt hat: Legal, illegal, scheißegal.

    Warum eigentlich Lösungen, wenn erst mal die Einhaltung der Gesetze angesagt ist?

    Seit Pegida haben die linkten Täter mehrere Zehntausend Straftaten gem. § 21 Versammlungsgesetz begangen. Das waren noch die harmloseren, darunter waren viele tausend Bedrohungen, Nötigungen, Körperverletzungen.
    Nahezu alle Täter werden nicht bestraft. Was bedeutet, dass die Behörden mehrere Zehntausend Fälle von Straftaten gem. § 258a StGB (Strafvereitelung im Amt) begangen haben.
    Was soll man über Lösungen diskutieren, wenn die Behörden kriminell sind?

    Und wenn die SA landauflandab wütet, was könnte die Lösung sein?
    Na, zum Beispiel
    1. Sofortige Einstellung alle staatlichen Beihilfen für die Verbrecherbande.
    2. Bestrafung der Täter gem. den gesetzlichen Vorschriften.
    Wäre da was?

    In Sachsen haben Flüchtlinge im letzten Vierteljahr 2 Morde begangen.
    Die Flüchtlingsunterkunft Chemnitz ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Polizei. Im Jahr 2013 musste die über 200 mal anrücken (mit einem Aufwand von ca. 2300 Mannstunden), um das (ich sags mal ungeschminkt) Dreckspack einigermaßen zur Räson zu bringen.
    Was die Radeburger mit dem (huch, schon wieder nicht durch die Blume) Viehzeug erlebt haben, kann man ergoogeln unter „Asyl in Radeburg: Das beste gehofft – das Schlimmste trat ein“.
    Lösungen?
    Glaubst Du, das Gesindel ist einer vernünftigen Ansprache zugänglich?
    Die Lösung ist ganz einfach: Das Gelumpe gar nicht erst reinlassen.
    Und wenn sich doch einer reinschleicht, sofort wieder rausschmeißen.
    Ist das wirklich so schwer, auf das naheliegende zu kommen?

    Ist das nicht selbstverständlich, dass sich die Gäste an die Gewohnheiten der Gastgeber anpassen – und nicht umgekehrt?

    Findest Du nicht, dass hier gewaltig was schießläuft, wenn die sog. „Flüchtlinge“ nicht nur Kosten für Unterbringungen, Speise und Trank, sondern vor allem für die Kriminalitätsbekämpfung bzw. die Reparatur der von denen verursachten Schäden verursachen?
    Wie redlich ist das, wenn angesichts dieser katastrophalen Zustände unserem Islamisierungsminister de Maiziére nichts Besseres einfällt als immer neue Statistiken zu produzieren, die die „Zunahme von Übergriffen gegen Flüchtlinge“ angeblich „beweisen“?
    Und ist das nicht einfach zum Kotzen, wenn sich die Gäste voll daneben benehmen, jedoch Medien, Wissenschaft und Politik uns das genaue Gegenteil einreden, nämlich die Flüchtlinge (die Gäste) sind die Opfer und die Deutschen (die Gastgeber) die Verbrecher?
    Wie wäre es mit der Rückkehr zur Aufrichtigkeit, bevor man nach Lösungen fragt?

  16. @Michael-DD:

    I.O. – Ersteres wusste ich nicht. Das hätten aber die Pegida-Leute wissen können.

    Genau, das hätten sie wissen können. Das ist einer meiner Kritikpunkte, die ich schon beim ersten 19-Punkte-Plan an Pegida sah: Dass die sich (zumindest teilweise) überhaupt nicht mit der aktuellen Politik auskennen und Dinge fordern, die es schon gibt. Man macht sich doch lächerlich, wenn man Sachen fordert, die es schon gibt

    Naja, vielleicht meinen die den Grad der Beschleunigung.

    Dann sollen sie es konkret erwähnen. Und dann sollen sie erwähnen, wie noch schneller sie es sich wünschen und wie das in der Praxis funktionieren soll.

    Die sächsische Sondereinheit gegen kriminelle Asylanten stand bestimmt nicht im Koalitionsvertrag.

    Es muss ja auch nicht alles im KV stehen, aber diese Überlegung gab es trotzdem unabhängig von Pegida. Thema Volksabstimmung: Nein, natürlich muss man da nicht nur über eigene Ideen abstimmen. Aber es könnten eigene sein. Mir ging es nur darum, dass man durchaus auch eigene halbwegs konkrete Verbesserungsvorschläge einbringen sollte und so etwas nicht nur von Politikern erwarten sollte.

    Punkt 10 ist mir auch aufgestoßen. Aber nicht so sehr wegen Russland (ich bin ja eher der Putin-Versteher 🙂 ), sonder wieder wegen dieser Pegida-typischen vereinfachten Schwarz/Weiß-Denkweise: Warum sollten alle Freihandelsabkommen pauschal abzulehnen sein? So einfach geht es ja nun auch nicht, denn ein paar Punkte sprechen auch jeweils dafür.

  17. @TorstenK: Ich habe eine Weile überlegt, ob ich Deinen Kommentar einfach mal lösche. Das mache ich sehr selten, aber wenn jemand Ausländer als Viehzeug bezeichnet, ist für mich – wie schon im Artikel beschrieben – eine Grenze überschritten. Aber na gut, das sind ja „nur“ Bachmann-Zitate, die (laut zustimmendem Applaus auf der Demo) auch jeder Pegida-Besucher selbst im normalen Sprachgebrauch hat. Und ich hatte ja einmal die Ambition, Pegida-Besucher verstehen bzw. mit ihnen reden zu wollen. Also bleiben wir meinetwegen im Gespräch:

    Du willst also dieses „Dreckspack, Viehzeug, Gelumpe“ am besten „gar nicht erst reinlassen“. Dann solltest Du aber auch erklären können, wie das in der Praxis funktionieren könnte. Sollen Grenzbeamte die Arbeit der Ausländerbehörden übernehmen und das Asylprüfverfahren gleich vor Ort selbst erledigen? An Grenzen zwischen EU-Staaten gibt es gar keine Kontrollen – wer soll dort dafür sorgen, dass die Falschen nicht herein kommen? Das kann also nur darauf hinaus laufen, das wir das Asylrecht komplett abzuschaffen. Mal abgesehen davon, dass das aufgrund internationaler Verträge gar nicht so einfach ginge – wie geht man dann mit wirklich Asylberechtigten um? Oder mit Kriegsflüchtlingen? Wie lässt man denen eine Chance, irgendwo Sicherheit zu finden? Aber da Du bei Flüchtlingen von „sog. Flüchtlinge” schreibst, scheinst Du ja Bachmanns Meinung anzuhängen, echte Kriegsflüchtlinge gäbe es sowieso nicht.

    Das ist eben das, was mich bei Pegida immer mehr nervt: Dieser Hang zu Schwarz/Weiß-Denken und zu einfachen Lösungen, egal wie unrealistisch sie sind.

    Damit hier aber nicht der Eindruck entsteht, ich hätte Deine Kritikpunkte ignoriert: Ich gebe ich Dir insofern Recht, dass es Probleme mit bestimmten Gruppen von Asylbewerbern gibt (von denen fast niemand asylberechtigt ist). Wenn laut Polizeilicher Kriminalstatistik des Freistaates Sachsen 2013 15,2% aller erfassten Kriminalfälle von „Nichtdeutschen“ begangen wurden, obwohl wir nur einen Ausländeranteil von weniger als 3% haben, dann zeigt das schon ein Problem. Hier lebende Ausländer sind aber nur zum Teil Asylbewerber. Die meisten Ausländer in Sachsen sind im Gegenteil Vietnamesen, die für die Kriminalstatistik wohl eher harmlos sein dürften. Wenn man stattdessen nach dem Anteil der durch Asylbewerber begangenen Straftaten sucht, zeigt sich tatsächlich ein Problem:

    In „Asylbewerber und Flüchtlinge im Freistaat Sachsen Fakten und Hintergrundinformationen Januar 2015“ steht auf Seite 18: „2013 wurden in Sachsen 165.322 Straftaten begangen“. Sachsen hat 4Mio Einwohner, also ist – wenn man Mehrfachtäter ausblendet – jeder 24. statistisch gesehen straffällig geworden. Der Anteil der von tatverdächtigen Asylbewerbern begangenen Straftaten wird mit 3.794 angegeben. Wie viele Asylbewerber 2013 in Sachsen lebten, ist nicht eindeutig – für 2014 wird angegeben:

    Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurden 2014 für den Bereich Sachsen 6.396 Erst-und Folgeantragsteller registriert (bis 30.11.). Zum Stichtag 31.10.2014 lebten in Sachsen insgesamt 13.747 Asylbewerber(…) (Endstand 2014 noch nicht vorliegend).

    Da für 2013 nur 5.645 Erst-und Folgeantragsteller angegeben werden und sicher auch noch einige ältere Antragsteller hier lebten, gehe ich mal geschätzt von rund 10.000 Asylbewerbern aus, die 2013 hier gelebt haben könnten. 3.794 auf ca 10.000 ergibt: Jeder dritte war statistisch gesehen straffällig. Das hatte ich nicht erwartet, das finde ich ziemlich viel, zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass ein syrischer Kriegsflüchtling hier zuallererst gleich einmal straffällig wird, obwohl er froh sicher sein dürfte, hier untergekommen zu sein. Aber an denen wird es sicher auch nicht liegen. Ich habe (allerdings nur in der „Morgenpost“) gelesen, dass die Tunesier hier in der Hinsicht durchaus ein großes Problem darstellen (Sachsen erhält alle Flüchtlinge aus Tunesien). Kann sein, dass in der MOPO übertrieben wird und selbstverständlich sollte man Zahlen immer hinterfragen. Im MDR wurde das kürzlich kritisch hinterfragt.

    Allerdings ist auch der MDR-Beitrag wiederum zu hinterfragen, denn diese Zahlen entstehen ja nicht völlig ohne Grund. Es wird kritisiert, dass als Zahlenbasis die Fälle genommen werden, die zwar als „polizeilich abgeschlossen“ gelten und an die Staatsanwaltschaft übergeben wurden, was aber nicht bedeutet, dass der Angeklagte auch verurteilt wird. Okay, aber

    1. muss man diesen Einwand dann auch für die Fälle geltend machen, die von „normalen“ Angeklagten, also nicht von Asylbewerbern begangen wurden. Dort werden ja auch einige freigesprochen. Hier müsste man also noch untersuchen, ob die statistische Häufigkeit von Freisprüchen bei Asylbewerbern deutlich anders ausfällt als bei anderen.

    2. gilt ein Fall nicht ohne Grund als „polizeilich abgeschlossen“ – man hat dann einfach genügend Beweise oder Indizien. Irgendetwas dürfte meistens also durchaus vorgefallen sein.

    Wenn es solche Probleme mit einer oder bestimmten Gruppen von Asylbewerbern gibt, sollte man solche existierenden Probleme klar benennen. Es ist keine Lösung, sie zu verschweigen oder zu verharmlosen, denn damit liefert man rechten Phrasendreschern nur Material. Absolut keine Lösung ist es aber, genau solchen Phrasendreschern wie Bachmann und Co hinterher zu laufen, denn die haben keinerlei Lösungen.

  18. @Frank: Kleine Anmerkung zu deiner Statistik-Auswertung oben: die ist gut gemeint und zum Teil auch gut gedacht, aber im Detail angreifbar. Es ist z.B. eine Frage, welche Bevölkerungsgruppen man da vergleicht – zur deutschen oder sächsischen Gesamtbevölkerung gehören ja auch alte Damen von über 60, oder Akademiker über 40, die in der Regel nicht so viele Straftaten begehen. Wenn man diese Gesamtgruppe nun mit einer Gruppe vergleicht, die – sagen wir mal – größtenteils aus jungen Männern ohne akademischen Abschluss besteht, gibt´s da gewisse Verzerrungen.
    Es wäre auch interessant zu wissen, um was für Straftaten es sich im einzelnen handelt. Manche Gesetze, z.B. zur Residenzpflicht, gelten auch nur für Ausländer – dagegen können also auch nur Ausländer verstoßen.

    Deine rationalistische Argumentation geht auch ein wenig an Torstens Aussage vorbei. Das Problem ist eher, dass er hübsch völkisch „die Deutschen“ und „die Ausländer“ als Kollektive denkt und gegenüberstellt: „Wie DIE sich hier benehmen, obwohl sie doch bei UNS zu Gast sind!“
    Weswegen er dann z.B. Morde irgendwie schlimmer findet, wenn sie von Ausländern begangen wurden, weil es eben sein allgemeines Vorurteil über „die Ausländer“ bestätigt. Wobei für einen Mord erstmal nur die Person verantwortlich ist, die ihn begeht – ich bin ja „als Deutscher“ auch nicht gleich verantwortlich, wenn irgendein anderer Deutscher jemanden ermordet.

  19. Frank:
    Wenn laut Polizeilicher Kriminalstatistik des Freistaates Sachsen 2013 15,2% aller erfassten Kriminalfälle von „Nichtdeutschen“ begangen wurden, obwohl wir nur einen Ausländeranteil von weniger als 3% haben, dann zeigt das schon ein Problem. Hier lebende Ausländer sind aber nur zum Teil Asylbewerber.

    einer von jenen :
    Es ist z.B. eine Frage, welche Bevölkerungsgruppen man da vergleicht – zur deutschen oder sächsischen Gesamtbevölkerung gehören ja auch alte Damen von über 60, oder Akademiker über 40, die in der Regel nicht so viele Straftaten begehen. Wenn man diese Gesamtgruppe nun mit einer Gruppe vergleicht, die – sagen wir mal – größtenteils aus jungen Männern ohne akademischen Abschluss besteht, gibt´s da gewisse Verzerrungen.

    Da gibt´s keine Verzerrungen. Eine Statistik gilt für eine Grundgesamtheit, hier die ermittelten Tatverdächtigen. Und da gibt´s nun mal 90.388 Deutsche und 14.365 Nichtdeutsche. Je nachdem wie viele und welche Merkmale erfasst werden kann man dann weitere Gruppen bilden und vergleichen. Frank hat ja versucht die Gruppe der Asylanten herauszuarbeiten, konnte aber nur schätzen.
    Ihre „jungen Männern ohne akademischen Abschluss“ können Sie bedingt mit der Gruppe der Heranwachsenden vergleichen.

    einer von jenen :
    Es wäre auch interessant zu wissen, um was für Straftaten es sich im einzelnen handelt. Manche Gesetze, z.B. zur Residenzpflicht, gelten auch nur für Ausländer – dagegen können also auch nur Ausländer verstoßen.

    Ja, und gegen die deutsche Steuergesetzgebung können Asylanten auch kaum verstoßen. I.Ü. sollten Sie mal genauer lesen. In der von Frank zitierten Polizeilicher Kriminalstatistik des Freistaates Sachsen 2013 steht auf Seite 18

    Anteil der von tatverdächtigen Asylbewerbern begangenen Straftaten insgesamt : 3.749
    (absolut)
    (ohne ausländerrechtliche Verstöße)

    einer von jenen :
    Wobei für einen Mord erstmal nur die Person verantwortlich ist, die ihn begeht – ich bin ja “als Deutscher” auch nicht gleich verantwortlich, wenn irgendein anderer Deutscher jemanden ermordet.

    Das ist richtig. Aber in Dresden sollte sich gleich die ganze Bevölkerung grün anstreichen als 2009 ein durchknallter Rußland-Deutscher eine Ägypterin erstach. Manche wollten eine Straße nach dem Mordopfer benennen.

  20. Zur Statistik werde ich am Wochenende was schreiben.
    Zur Einstimmung erst mal der Link zum letzten Hart aber Fair (23.02.2015)
    https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=J_2H-kFKwD0

    aus:
    https://guidograndt.wordpress.com/2015/02/25/erstmals-offentlich-bayrischer-innenminister-redet-klartext-uber-die-vertuschung-von-auslanderkriminalitat-in-der-mainstream-presse/

    @einer von jenen

    Der bekannte Ansatz. Man muss differenzieren und darf nur gleiches mit gleichem vergleichen. Das bringt die politisch korrekten Ergebnisse.
    Zum Beispiel ist unter türkischen Mördern der Anteil der Mörder genauso hoch wie unter deutschen Mördern.
    Und unter tunesischen Akademikern ist der Anteil der Akademiker genauso hoch wie unter deutschen Akademikern.
    Deshalb müssen wir alle Türken und alle Tunesier nach Deutschland holen.
    Stimmts?

    ———-

    Zu dem im von Michael-DD verlinkten DNN-Forum benannten offenen Brief des sog. „Donsbach“ sei erwähnt, dass der zwar noch irgendwo im Netz ist, aber nicht mehr auf Donsbachs Seite (dort war das Machwerk mal unter diesem Link zu bewundern: http://www.donsbach.net/blog/wp-content/uploads/2009/07/dresden-problem.pdf).
    Was ich sehr bedaure. Sein „Dresden erwache!“ ist ein schöner Beleg für den Rassismus in der deutschen Professorenschaft speziell und die Verkommenheit der deutschen Wissenschaft allgemein.


  21. „Wenn laut Polizeilicher Kriminalstatistik des Freistaates Sachsen 2013 …“

    Wie ermittelt man die Nationalität des Tatverdächtigen/Täters?
    Genau, mit Blick in die Personaldokumente.

    Bei den Mördern des Asylbewerbers in Chemnitz und auch beim Mörder von Khaled Idris war ziemlich schnell festzustellen, dass die Täter keine Deutschen sind, sondern ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Das wird dann auch so in die Datenbank eingetragen und daraus die Statistik extrahiert.

    Nicht ganz so einfach ist das bei diesem Fall:

    Bei einer Schlägerei in einem Asylbewerberheim in Radebeul (Landkreis Meißen) ist ein Tunesier lebensgefährlich verletzt worden.

    Wenn der Täter nicht ermittelt wird, unter welcher Nationalität wird der abgebucht? Ein Ausländer ist er (als Bewohner des Flüchtlingsheims) zweifellos.
    Ob das auch so verbucht wird?

    Ebenso undurchsichtig hier:
    http://www.sz-online.de/nachrichten/polizisten-bei-razzia-angegriffen-2991952.html

    Die regelmäßigen Drogenkontrollen der Polizei am Wiener Platz sind am Dienstagabend offenbar eskaliert. Mehrere Beamte seien am Abend von Ausländern angegriffen worden, als sie Leute überprüften, die sich regelmäßig in der Umgebung des Hauptbahnhofes aufhielten. „Es kam zu Flaschenwürfen und Drohungen“, sagte Lagedienstführer Dietmar Schmalfuß

    Unter welcher Rubrik werden die Tatverdächtigen geführt?
    Ich weiß es nicht. Und ich fürchte, Du auch nicht.

    Noch schlimmer wird es bei solchen Fällen:

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/regional/specials/polizeiticker/detail/-/specific/30-Jaehriger-in-der-Dresdner-Neustadt-ueberfallen-Polizei-sucht-Zeugen-273486809

    Einer der Täter ist ca. 1,85 Meter groß, von schmächtiger Statur und hat schwarze, mittellange Haare. Er trug ein weißes Shirt und Jeanshosen und wirkte auf den Geschädigten wie ein arabischer bzw. türkischer Staatsbürger.

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/regional/specials/polizeiticker/detail/-/specific/Drei-Maenner-berauben-26-Jaehrigen-in-der-Neustadt-Zeugen-gesucht-2590894951

    Drei Männer haben am frühen Sonntagmorgen einen 26-Jährigen auf dem Bischofsweg in der Dresdner Neustadt beraubt. … Das Opfer beschrieb alle drei Räuber als Männer mit dunklen Haaren und südländischem Aussehen.

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/regional/specials/polizeiticker/detail/-/specific/Polizei-bestaetigt-Existenz-von-Verbrecherbande-in-der-aeusseren-Neustadt-4226538589

    Immer wieder ist es in den vergangenen Wochen und Monaten zu Raubüberfällen in der Äußeren Neustadt gekommen. … Nach übereinstimmenden Personenbeschreibungen von Zeugen handelt es sich um Nordafrikaner

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/regional/specials/polizeiticker/detail/-/specific/ueberfall-in-der-Dresdner-Neustadt-1744817314

    Am Sonntagmorgen wurden zwei Frauen am Martin-Luther-Platz beraubt. … Als die beiden Frauen allerdings die Bank verließen, entriss einer der Männer eine Handtasche und rannte davon. Den zweiten Mann versuchten die Frauen aufzuhalten, dabei wurde die 28-Jährige mit einem Messer des Täters verletzt.
    Wie die Polizei mitteilt, hatten beide Täter ein südländisches Aussehen.

    http://www.sz-online.de/_tools/kurzinfo/info.asp?id=8836&info=2

    In den frühen Morgenstunden des Freitag wurde ein 19-Jähriger von drei Unbekannten schwer verletzt und beraubt. … Bei den drei Unbekannten handelt es sich scheinbar um Männer arabischer Herkunft.

    http://www.bild.de/regional/dresden/koerperverletzung/fast-zu-tode-gepruegelt-29661730.bild.html

    Eigentlich wollte Kältetechniker Rico Grabow (24) nur mit Freunden im Club „Bonnies Ranch“ am Bahnhof Neustadt feiern. Um ein Haar wäre er in der Nacht zum Sonnabend aber gestorben. Halbtot geprügelt von einem laut Zeugen kurdischen Drogenhändler

    Alles Fälle, in denen die Taten von unseren ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern begangen wurden, nur dass die eben nicht ermittelt werden. Diese Fälle werden registriert als Straftaten. Aber ohne konkreten Täter finden die sich nicht unter „Deutsche“ oder „Nichtdeutsche“. Diese Straftaten sind für dieses Statistik-Kriterium nichtexistent.

    Das gleiche gilt für die immer mehr zunehmenden Wohnungseinbrüche. Von den jährlich ca. 150.000 Fällen werden ca. 25.000 aufgeklärt. Bei diesen 25.000 wird die Nationalität der Täter korrekt erfasst. Nur, welchen Wert hat die Statistik wenn der größte Teil der Tatverdächtigen/Täter dort gar nicht auftaucht?
    Die Statistik ist dermaßen verzerrt, dass man die ungeprüft und ohne Einbeziehung weiterer Kenntnisse eigentlich nicht verwenden kann.

    Nun gibt es eine Deliktgruppe, bei der die Aufklärungsquote über 90% liegt. Das sind die Tötungsdelikte. Dort ist die Verzerrung durch Nichtaufklärung vernachlässigbar klein. Folglich müsste dort die Statistik brauchbare Daten liefern.

    Also habe ich gesucht – und nichts gefunden.
    Das hat nichts zu sagen, ist schon klar, vielleicht bin ich nur zum Suchen zu doof.

    Deshalb habe ich sofort nachgefasst, als Ratten-Ulbig ankündigte noch besser über Asylfragen und Ausländerpolitik zu informieren. „Das wollen wir mit Fakten tun“.

    Anknüpfend an seine angekündigte Fakten-Offensive habe ich um folgende Fakten gebeten:

    1. Wie viele Straftaten gem.
    a. § 211 (Mord)
    b. § 212 (Totschlag)
    c. § 213 (minder schwerer Fall von Totschlag)
    d. § 227 (Körperverletzung mit Todesfolge)
    wurden seit dem Jahr 2000 im Freistaat Sachsen von Ausländern begangen?

    2. Wie viele Straftaten gem.
    a. § 211 (Mord)
    b. § 212 (Totschlag)
    c. § 213 (minder schwerer Fall von Totschlag)
    d. § 227 (Körperverletzung mit Todesfolge)
    wurden seit dem Jahr 2000 im Freistaat Sachsen von deutschen Staatsbürgern begangen, die die deutsche Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung erhalten haben?

    3. Wie viele autochthone Deutsche wurden durch Straftaten gem.
    a. § 211 (Mord)
    b. § 212 (Totschlag)
    c. § 213 (minder schwerer Fall von Totschlag)
    d. § 227 (Körperverletzung mit Todesfolge)
    seit dem Jahr 2000 im Freistaat Sachsen von Ausländern getötet?

    4. Wie viele autochthone Deutsche wurden durch Straftaten gem.
    a. § 211 (Mord)
    b. § 212 (Totschlag)
    c. § 213 (minder schwerer Fall von Totschlag)
    d. § 227 (Körperverletzung mit Todesfolge)
    seit dem Jahr 2000 im Freistaat Sachsen von deutschen Staatsbürgern getötet, die die deutsche Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung erhalten haben?

    Tage später habe ich gesehen, dass die Fragen 3. und 4. sind im Ansatz ungeschickt formuliert sind. „Autochthon“ ist kein statistisch erfassbarer Begriff, es hätte besser heißen müssen „deutsche Staatsbürger, die die deutsche Staatbürgerschaft nicht durch Einbürgerung erhalten haben“.
    Hätten die bezugnehmend auf diese Unschärfe abgewunken, OK, das wäre dann mein Fehler gewesen.

    Aber so weit kam es gar nicht. Nach ein paar Wochen hat mir das MdI den Fakt mitgeteilt, dass ich ins Netz gucken soll wenn ich was wissen will.
    War dumm von mir, bei Ratten-Ulbig Aufrichtigkeit zu erwarten. Hätte mir vorher klar sein müssen, dass die Faktenankündigung von diesem Apparatschik das für seine Person typisch dumme Geseiere ist.

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Die Statistik hat nicht den Sinn zu informieren, sondern zu vertuschen.
    Im Osten nichts Neues, wir Älteren erinnern uns an das geflügelte Wort von der Sozialistischen Statistik.
    Unsere ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger begehen so viele Verbrechen, dass die Machthaber sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als diese Verbrechen statistisch zu camouflieren oder die Daten gleich ganz geheimzuhalten.

    Allein diese Tatsache, die Geheimhaltung beurteilungsrelevanter Daten, zeigt, dass wir nicht einfach ein „Problem“ haben, sondern dass der Zustand nicht anders denn als katastrophal zu bezeichnen ist.

    Ich will gar nicht untersuchen, ob und inwieweit Deine Kritik an Pegida berechtigt ist. Selbst wenn alles zuträfe (was nicht der Fall ist) – das ist ein Klacks.
    Die wirklichen Probleme werden von ganz anderen bereitet.

  22. @Demonstrant: Nur eine kurze Anmerkung: Was ist eigentlich so schlimm an Markus Ulbig? Irgendwie kann er anscheinend auch niemandem etwas recht machen – von Pegida-Gegnern bekommt er den Vorwurf, sich bei Pegida anzubiedern und ausländerfeindlich zu sein wegen der hohen Abschieberate in Sachsen und wegen seinen Polizei-Sondereinheiten für straffällige Asylbewerber. Aus Pegida-Seite macht er aber anscheinend auch alles falsch und bekommt den netten Namen Ratten-Ulbig. Ja, wie wäre es denn nun richtig?

  23. Geschockt. Empört.
    Und, last but not least, ein Stück weit traurig.
    Die Deutschen haben nichts aus ihrer Geschichte gelernt. Gar nichts!

    Nicht mal in meinen Albträumen hätte ich mir träumen lassen, dass es nach Auschwitz schon wieder so weit ist.
    Hat Auschwitz nicht traurige Berühmtheit erlangt als Ort, in dem die Flüchtlinge nach Empfang der Sozialhilfe offenbar mit dem neuen Termin des Amtes nicht einverstanden sind?
    Und da tun einige immer noch so, als würden sie nicht verstehen, warum die Refugees am Theaterplatz campieren müssen.

    Anstatt sich bei den Flüchtlingen zu bedanken, fällt Bachmann nichts Besseres ein, als das Viehzeug als Dreckspack gebezeichnen.

    Zugegeben, bisher habe ich abgewunken, wenn die die alljährlichen Zunahme-Statistiken (zu unserem Thema: zunehmende Übergriffe gegen Flüchtlinge) vorgestellt haben.
    Nach diesem Ding muss ich sagen: Danke, GenossInnen Ministerinnen, dass Sie sich nicht einschüchtern lassen.
    Erst der staatliche Übergriff gegen Hasan S., der verhaftet wurde nur weil er ein Ausländer ist. Jetzt Polizeigewalt gegen Tschetschenien.

    Tut mir leid, so geht das nicht weiter. Ich fordere

    Nie wieder Ausschwitz!

    Nie wieder Termine, mit denen die Flüchtlinge nicht einverstanden sind!

  24. Vor ein paar Jahren bin ich zufällig über dieses Blog gestolpert, einen Artikel über den gesperrten Keppgrund.
    War ganz witzig. Als meine Frau mich ein paar Tage zum Sonntagsspaziergang dahin mitnehmen wollte, konnte ich gleich mal mit meinen überlegenen Ortskenntnissen glänzen.

    Eine nette Schnurre, die allein kein Grund wäre weiter mitzulesen.
    Doch Du bringst ja noch viel mehr. Von einer Qualität, die ihresgleichen sucht.
    Das ist kein Einschleimen und kein irrationales Vergöttern. Ich kann schon zwei und zwei zusammenzählen, habe auch einige Lehrgänge besucht.
    Deshalb ich weiß auch, wie viel Arbeit drin steckt, recherchieren bis das rund ist, nach allen Seiten verifizieren und am Ende für Ottonormalleser leicht verdaulich aufbereiten.
    Es gibt einige, die das auch können. Aber viele sind das nicht.

    Umso unverständlicher Dein herumrudern hier. Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, dass Du unter Aufbietung aller Kräfte versuchst, nur irgendwie Dein linksliberales Weltbild zu retten.

    Eigentlich sind Deine Fragen/Einwürfe so gestrickt, dass die Antwort auf den Hand liegt. Aber wenn es sein soll, bitte …

    … und bekommt den netten Namen Ratten-Ulbig

    Du weiß doch selbst, dass „Ratten-Ulbig“ nichts weiter ist als eine Referenz zu Ulbigs Ratten-Faible.

    Wie der Zuhause am Küchentisch redet oder was der am Wochenende mit seinen Kumpels auf dem Fussballplatz brüllt, das ist Privatsache, das will ich gar nicht wissen.
    Doch vom Minister im Amt erwartet man ein bißchen was. Immerhin hat er umfangreiche Machtbefugnisse und genießt, neben einem ordentlichen Gehalt, diese und jene Privilegien.
    Insoweit zeigt sein Rattengequatsche doch nur, dass unsere führenden GenossInnen so verkommen sind wie jene, die vor 25 Jahren gehen mussten. Ulbig & Gen. haben den Bezug zur Realität verloren, die kennen nur noch „wir“ und „die“. „Die“ sind alle, die nicht im Gleichschritt mitmarschieren, die nicht im Rudel der Wölfe mitheulen wollen. Typisch für totalitäre Systeme. Ob die Hülle „die“ mit „Klassenfeind“, „Rechtsradikale“, „Juden“, „Kulaken“, „Rattenfänger“, „Ozeanier“ oder „Trotzkisten“ aufgefüllt wird, spielt dann nur noch eine Rolle für die unmittelbar betroffenen, die Sache ist immer die gleiche..

    Es war Ulbig, der getönt hat Fakten zu bringen. Und der das Versprechen nicht gehalten hat.
    Dabei habe ich gar keine absurden Fragen gestellt. Und auch keine, die nicht zu beantworten wären. Die Daten liegen doch auf irgendeinem Server, der muss nur eine E-Mail an die zuständige Fachabteilung schicken und am nächsten Tag hat er die Zahlen in seinem Outlook-Postfach.
    Wenn er es denn wollte.

    Er will aber nicht.
    So wie die ganze herrschende Klasse panische Angst vor einem Aufbrechen der Gleichschaltung hat, Angst davor, dass anstelle der üblichen Sprechblasen mal Tacheles geredet wird. Das ist der Grund, weshalb die führenden GenossInnen im Zustand der totalen Dialogverweigerung verharren. Angesichts dessen ist es ziemlich unredlich, zu unterstellen das Xgida das Gespräch verweigert.

    Gegen anderen pöbeln und gleichzeitig ohne Sachgrundlage entscheiden, das sind nun mal Typen, die früher als Büttel, Apparatschik oder Kapo bezeichnet wurden.
    Natürlich würde Ratten-Ulbig das für sich ausschließen, voller Empörung. Doch dann kann er immer noch nicht sagen, auf welcher Basis er seine Entscheidungen trifft.

    Ist das nicht merkwürdig Frank?
    Du findest bei Pegida Fehler und Sinnlosigkeiten ohne Ende. Aber mit einem Innenminister, der selbst nicht weiß auf welcher Basis er seine Entscheidungen trifft, mit diesem Geisterfahrer hast Du keine Probleme.

    Sieh Dir einfach die Statements an.
    Ulbig & Gen. hetzten gegen friedliche Demonstranten (Beispiele habe ich genug gebracht), obwohl die sich nicht mal ansatzweise strafbar gemacht haben.
    Aber die Unmenge von Gewalttaten der Linke und Muslime, die sind Ulbig & Gen. keine Silbe wert.

    In Leipzig haben die Linkisten im Januar die Polizeiwache Connewitz angegriffen. Ist dort Folklore, war schon der 16. Angriff. Jung hat auf Anfrage was durch die geschlossenen Lippen dazu gesagt, Ulbig hat sich auch was rausgequetscht.
    Haben die die Täter als „Ratten“ bezeichnet oder mit anderen Unwertbegriffen beschrieben?
    Nicht war Frank, das ist eine dumme Frage.
    Werden wenigstens diesmal die Täter bestraft?
    Stimmt, diese Frage ist noch dümmer.
    Damit will ich natürlich nicht sagen, dass die Polizei- und JustizbonzInnen eine Bestrafung der Täter vereiteln. Nur damit das klar ist.

    Mit freundlicher Unterstützung der Firma Google kannst Du nachlesen, welche Hetze Christian Avenarius, SPD-Unterführer und Oberstaatsanwalt dazu, gegen Pegida gröhlt. Was Avenarius zu den zigtausend Straftaten (§§ 152, 185, 240, 241 StGB, § 21 VersG) seiner GenossInnen aus dem letzten Vierteljahr gesagt hat, das kannst Du nicht nachlesen.
    Wo nichts ist, da ist nichts.
    So dröhnend wie der Oberstaatsanwalt dazu schweigt, man könnte glatt auf die Idee kommen, er stünde auf der Seite der Täter.
    Was natürlich nicht stimmt. Allein die Tatsache, dass 99,99% der Täter nicht bestraft werden beweist, dass Avenarius & Gen. ihre Strafverfolgungspflicht erfüllen. Ist doch logisch.

    Was sagen Ulbig und Avenarius zu Hasan S. (dem Mörder von Khaled Idris)?
    Ist es überhaupt vorstellbar, diese guten GenossInnen das (in der Wertung normaler Menschen) Verbrechen ihres Glaubensbruders, des positiven Mörders, missbilligen könnten?

    Friedliche Demonstranten sind das Problem. Schläger, Brandstifter und Mörder sind ganz in Ordnung.
    Absurd.
    Frank, merkst Du wirklich nicht, das da was nicht zusammenpasst, diese unwahrscheinliche Hetzkampagne gegen friedliche Demonstranten auf der einen – und die Lässigkeit, das dröhnende Schweigen gegenüber Gewalttätern, Verbrechern auf der anderen Seite?

    Irgendwie kann er anscheinend auch niemandem etwas recht machen

    Fragen wir uns also, wie der Schiedsrichter seine Entscheidungen fällen soll. Sollte er die Wünsche der Fans von Mannschaft A oder die der Fans von Mannschaft B erfüllen?

    Ich würde sagen: Gar keine.
    Der Schiedsrichter hat eine ziemlich klar beschriebene Aufgabe. Die soll erfüllen, und sich dabei weder von Fans noch von Schmiergeldangeboten noch von sonst was beeindrucken lassen.
    Das gleiche gilt für den Innenminister.

    Und wenn Du es ein wenig genauer willst was man von dem erwartet, würde ich sagen, Aufrichtigkeit und Verhältnismäßigkeit (allein das ist für den eine Überforderung). Konkret würde ich von dem erwarten, dass er die Strafverfolgung gegen seine Lieblinge mit der gleichen Intensität durchführen lässt wie gegen die Leute, die er nicht leiden kann.
    Ist das zu viel verlangt?

    Und vor allem: Was ist daran so schwer zu verstehen?

  25. @TorstenK: Ja, die Flüchtlinge vom Theaterplatz ziehen da schon eine peinliche Nummer ab. Aber man muss ehrlicherweise auch dazu sagen, dass das nicht die Flüchtlinge im Sinne von alle sind, sondern es sind nur ein paar wenige. Außerdem scheint das Ganze wohl nur eine Aktion der üblichen Dresdner Verdächtigen zu sein. Irgendwo auf Facebook habe ich die treffende Bezeichnung „Berufsantifaschisten“ gelesen, womit Leute gemeint waren, die in irgendwelchen Vereinen angestellt sind und dort den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als Screenshots bei Pegida zu machen. Aber ansonsten hat diese Aktion kaum Unterstützung, weder durch den Ausländerrat (von da aus wird sie als kontraproduktiv bezeichnet) noch durch die Dresdner. Das sieht man gut, wenn man die Reaktionen auf die Facebook-Posts bei Asylum Seekers‘ Movement ansieht: Kaum Likes und fast nur ablehnende Kommentare.

    Übrigens hatte ich schon mit einem Artikel zu dem Thema begonnen, allerdings hatte ich dann mittendrin keine Lust mehr auf dessen Fertigstellung. Einerseits, weil ich das Gefühl hatte, das Thema sei „durch“. Und zweitens weil im Text wahrscheinlich noch einige Fettnäpfchen sind, die formulierungsmäßig auslegbar sind, wo man mir also irgendwas unterstellen könnte, was ich nicht meine. Beispielsweise kann man mir wahrscheinlich in der Gesundheits-Passage unterstellen, Asylbewerber wären für mich Menschen zweiter Klasse (musste ich mir schon anhören). Nein, sind sie nicht. Hier spaßeshalber die unvollendete Version:

    Liebe Semper-Camper, so läuft das nicht

    Als der Pegida-Führer kürzlich seine 10 neuesten Thesen an die Tür der Kreuzkirche klebte, überlegte ich kurz, ob ich die darin enthaltenen Forderungen einmal durchgehen und jeweils beschreiben sollte, warum diese vermeintliche „Brücke an die Politik“ keine ist. Es wurde mir dann aber schnell zu langweilig, diese gefühlten 100 Einzelforderungen abzuarbeiten. Es läuft darauf hinaus, dass selbst der entgegenkommendste Politiker kaum etwas daraus machen kann, weil es zu allgemeine, unklare, schwammige Forderungen sind oder weil Politiker längst selbst daran arbeiten, weil es dummes Schwarz/Weiß-Denken enthält … das war mir einfach zu schade um die Zeit.

    Leider ist das Aufstellen undurchführbarer weltfremder Forderungen nicht nur das Fachgebiet von Pegida – auch die Gegenseite zeigt da viel Phantasie. Oder je nach Sichtweise auch wenig Phantasie. In Dresden gibt es seit einigen Tagen eine Protestaktion, die zunächst mit einem Protestcamp vor der Semperoper begann und gestern beinahe zu einem Hungerstreik geführt hätte. Gerade vor angedrohten Hungerstreiks sollte man aber zunächst einmal darüber nachdenken, ob die aufgestellten Forderungen überhaupt realisierbar sind. Die Forderungen der Non-Citizens des „Refugee Struggle Dresden“ auf dem Theaterplatz erschienen mir insofern wie die von Pegida, nur anders herum. Die erste Version der Forderungen sah so aus:

    Dies sind einige Punkte, aufgrund derer wir auf die Straße gehen:
    Abschiebungen
    kein gleiches Recht zu arbeiten
    kein Recht den eigenen Wohnort auszuwählen und Zwang, in den Lagern (Heimen) in Städten und Dörfern zu leben, die wir nicht gewählt haben
    Keine gleiche Gesundheitsversorgung und die Aufrechterhaltung des Krankenscheinsystems
    Keine Sprachkurse für alle von Beginn an und kein Recht auf Bildung an Schulen und Universitäten
    Intransparente Regelungen für die Prozesse des BAMF in Bezug auf Anhörungen und Verfahrensfristen

    Seit gestern Nachmittag gibt es diese Forderungen:

    Freie Wahl der Wohnung und des Wohnorts (Keine Heime)
    Bewegungsfreiheit(Aufhebung der Residenzpflicht)
    Deutschkurse für alle von Beginn an
    Das Recht auf Bildung
    Das Recht eine Arbeit aufzunehmen
    Das Recht auf eine gleichwertige Gesundheitsversorgung
    Die gleichen demokratischen Rechte

    Die Frage ist nur: Wie soll das funktionieren? Beziehungsweise: Was hätte das für Konsequenzen? So allgemein, wie die Forderungen formuliert sind, würden sie alle Asylsuchenden betreffen, also nicht nur die, deren Anträge positiv entschieden wurden, sondern auch diejenigen, die gerade erst in Deutschland eingetroffen sind – ungeachtet, ob sie überhaupt asylberechtigt sind oder nicht. Das ist ein wichtiger Unterschied. Man könnte hier auch noch den Unterschied ziehen, ob man über Asylbewerber redet, die schon lange hier auf ihren Bescheid warten und die immerhin eine gewisse Aussicht auf eine positive Entscheidung haben oder ob es um Menschen geht, die absehbar wieder abgeschoben werden, weil sie sehr eindeutig nicht unter das Asylrecht fallen. Kann zum Beispiel jemand hier sofort die gleichen demokratischen Rechte wie deutsche Staatsbürger erhalten, wenn er soeben aus dem Kosovo eingetroffen ist? Soll er sofort einen Sprachkurs erhalten? Wozu sollte das gut sein, wenn er doch sowieso gleich wieder zurück fahren muss?

    Freie Wahl der Wohnung und des Wohnorts (Keine Heime)
    Wo sollen die vielen Wohnungen hergenommen werden? Wie sollen sie bezahlt werden? Wie soll das ohne steigenden Mieten funktionieren? Wie gerecht ist das gegenüber anderen Bedürftigen? In der Sächsischen Zeitung stand heute „Sachsen fehlen langfristig 93 000 Wohnungen für Senioren“ (nur Printausgabe).
    Betrifft „keine Heime“ auch die Vermeidung von Erstaufnahmeeinrichtungen, in denen man als Flüchtling lediglich die ersten paar Wochen oder maximal drei Monate zubringen muss? Aus rein organisatorischen Gründen wird man um Erstaufnahmeeinrichtungen kaum herum kommen – wie sollte es anders funktionieren können?

    Deutschkurse für alle von Beginn an
    Woher sollen die benötigten Fremdsprachenlehrer genommen werden? Und warum von Anfang an? Die meisten Asylanträge werden sowieso abgelehnt – wäre es da nicht besser, es für die Menschen aufzusparen, die eine Aussicht auf Asyl oder auf Anerkennung als Kriegsflüchtling haben?

    Das Recht auf Bildung
    Das gibt es eigentlich. Kinder von Asylbewerbern dürfen hier zur Schule gehen. Oder was ist damit sonst gemeint? Im ersten Entwurf der Forderungen war die Rede von „Recht auf Bildung an Schulen und Universitäten“. Wollen Asylbewerber hier sofort einen Studienplatz erhalten? Wie vermittelt man diese Bevorzugung dann deutschen Studenten und regulären Auslandsstudenten?

    Das Recht eine Arbeit aufzunehmen
    Wie vermittelt man das deutschen Arbeitslosen? Und wäre es nicht auch hier besser, es für die aufzusparen, die eine Aussicht auf Asyl haben?

    Das Recht auf eine gleichwertige Gesundheitsversorgung
    Das ist ein wichtiger Punkt. Es gibt Gesundheitsversorgung für Asylbewerber, die aber hauptsächlich für akute Fälle vorgesehen ist. Wie soll gleichwertige Versorgung aussehen? Gleich womit? Übertrieben gesagt: Gleich mit Privatpatienten? Oder „nur“ mit Kassenpatienten? Mit ALG2-Empfängern? Es ist doch nachvollziehbar, dass man die Versorgung von Asylbewerbern, die gerade erst in Deutschland eingetroffen sind, zunächst einmal hauptsächlich auf akute Fälle beschränken wird. Wie schon erwähnt, werden die meisten Asylanträge sowieso abgelehnt. Allgemein gibt es den Wunsch und teilweise auch den Trend, Asylanträge schneller zu bearbeiten. – wäre es insofern nicht auch hier besser, es auf die Menschen zu beschränken, die eine Aussicht auf Asyl haben oder besser auf die, deren Anträge befürwortet wurden? Wie soll denn eine gleiche Versorgung möglich sein z.B. angesichts von Behandlungen, die mit Zusatzkosten verbunden sind. Ich denke da nur an alles, was mit Zahnersatz zu tun hat – woher wollen die Flüchtlinge den Eigenanteil her nehmen, wenn sie kaum Geld besitzen? Oder wie soll es bei Behandlungen funktionieren, die mit langen Wartezeiten verbunden sind? Was passiert bei Operationen, bei denen in Deutschland Wartelisten für die inländischen Patienten bestehen, z.B. bei Organtransplantationen? Es ist doch logisch, dass man da Unterschiede machen muss.

    Da man als Flüchtling kein Geld für Eigenleistungen hat, kann die Lösung nur darauf hinauslaufen, sie praktisch mit Leistungsbeziehern nach dem Sozialgesetzbuch gleichzustellen. Das geht aber nicht so pauschal und das hat nichts damit zu tun, dass man Asylsuchende vielleicht als „Menschen zweiter Klasse“ betrachtet: Wenn man das einführen würde, dass ein Asylsuchender automatisch alle Sozialleistungen beziehen könnte wie ein ALG2-Empfänger, dann muss man doch realistisch überlegen, was das in der Praxis für Konsequenzen hätte: Ab sofort könnten alle Leute aus armen Ländern nur mit dem Ziel herkommen, hier medizinische Leistungen zu erhalten, die sie sich zu Hause schlecht leisten könnten. Oder die sie sich sogar leisten könnten, bei denen sie aber das Geld sparen wollten. Sie müssten hier nur um Asyl bitten, wohl wissend, dass sie gar keins erhalten würden und bald wieder abgeschoben werden. Aber in der Zwischenzeit könnten sie – sofern kurzfristig machbar – die entsprechenden Behandlungen erhalten. Wie soll das ohne steigende Krankenkassenbeiträge für die Einzahlenden funktionieren und wie sollte man das denen vermitteln, ohne Ärger zu erzeugen?

    Eine Gleichstellung mit Leistungsbeziehern nach dem Sozialgesetzbuch würde einen Patiententourismus nach Deutschland auslösen würde, den hier niemand bezahlen kann.

    Die gleichen demokratischen Rechte
    Ja wie jetzt? Wollen sie sofort nach Ankunft in Deutschland das Wahlrecht erhalten und eingebürgert werden? Sehr realistisch und überhaupt nicht weltfremd. Seltsamerweise macht so etwas kein Land auf dieser Welt. Immerhin könnten wir uns mit der Methode das langwierige Asylprüfverfahren sparen.

  26. @Demonstrant: Zunächst einmal Danke für das Lob. Aber zum Thema „Ratten-Ulbig“: Du hättest doch einfach nur erwähnen müssen, dass er es war, der die Pegida-Organisatoren einmal als Rattenfänger bezeichnete. Dass die Bemerkung von Ulbig stammte, war mir einfach nicht bewusst, denn ich hatte mir nicht gemerkt, von welchem einzelnen Politiker welche Beleidigung stammte (ich hätte nur die „Mischpoke“ aus dem Gedächtnis zuordnen können). Abgesehen davon scheint man bei Pegida selbst damit schon lange kein Problem mehr darin zu sehen. Ich finde es einfach abwegig, sich nun auf ihn als ein Ersatz-Feindbild einzuschießen, obwohl er eigentlich etwas Sinnvolles macht. Welche Versprechen hat er denn nicht gehalten? Auf den Tagesordnungen für die Landtagssitzungen diese Woche steht auch „die Einbringung einer Bundesratsinitiative mit dem Ziel, Kosovo, Albanien und Tunesien als sichere Herkunftsstaaten zu deklarieren“. Das sollte doch aus Pegida-Sicht in Ordnung sein, oder etwa nicht?

    Ich versuche auch nicht, mein linksliberales Weltbild zu retten (bin mir gar nicht sicher, ob ich mich selbst so einordnen würde). Selbstverständlich gibt es Probleme mit linksextremen Demonstranten, in Leipzig momentan wohl am schlimmsten. Aber habe ich irgendwo behauptet, das sei okay oder vertretbar? Das ist hier einfach gar nicht das Thema. Mir ging es hier um Pegida. Wenn ich ein Problem bei Pegida sehe, wird das doch nicht geringer, nur weil auf der Gegenseite auch Probleme existieren. Das sind für mich zwei verschiedene Dinge. Nur weil ich selbst zum Beispiel auch Probleme mit dem Islam sehe, muss ich deshalb doch Pegida noch lange nicht gut finden! Ich kann durchaus beides kritisieren.

    Anders betrachtet: Wenn eine politische Bewegung wie Pegida Fehler macht, werden die doch nicht geringer, nur weil andere Leute auch Fehler machen.

    Dass es von Politikern (vor allem von linken) wenig Kritik an linken Gewalttätern gibt, ist selbstverständlich nicht in Ordnung. Dass Avenarius bisher nichts gegen die erlebnisorientierten jungen Leipziger sagte, verwundert mich da leider nicht. Ulbig hat es allerdings kritisiert. Das hat er vielleicht nicht jeden Tag aufs Neue getan, aber seine Ratten-Kritik an Pegida kam ja auch nur einmal.

    Warum sollen Ulbig und Avenarius jetzt z.B. krampfhaft etwas zu Hasan S. sagen? Es gibt vielleicht einfach noch keine genaueren Ermittlungsergebnisse? Dass er der Täter ist, steht doch fest – reicht das nicht erst einmal? Peinlicher an dem Fall finde ich eher, dass unsere Dresdner Linken allen Ernstes immer noch Slogans wie „Remembering Khaled“ verwenden, obwohl sein Tod gar keinen ausländerfeindlichen oder rassistischen Hintergrund hatte.

  27. Frank, mach Dir es doch nicht so schwer.

    Die SA hat ein und dieselbe Polizeiwache (Leipzig Connewitz) 16 mal überfallen. Damit nicht der Eindruck eines Schreibfehlers entsteht, die Zahl nochmal in Worten: sechzehn.

    Keiner denkt weiter darüber nach, wenn die Täter beim 1., 2. oder 3. Mal nicht gefasst werden.
    Wenn die Täter nach dem 10. Mal immer noch nicht ermittelt sind, da fragt man sich schon.

    Wenn die auch nach dem 16. Überfall nicht bestraft werden, muss man über die Ursachen nicht spekulieren. Für dieses Phänomen gibt es nur eine einzige Erklärung:
    Die Täter werden nicht ermittelt, weil Ulbig seine schützende Hand über die Verbrecherbande hält.
    Eine andere Erklärung gibt es nicht.
    Eine andere Erklärung hast Du nicht in petto.
    Und auch Ulbig hat keine andere Erklärung gegeben.

    Musst Du mir nicht glauben, frag ihn einfach selbst.

    Na klar, das ist nicht so toll bei Pegida. Ich wäre froh und würde mich sofort anschließen, wenn es ein besseres Gegengewicht gegen diese Nomenklatura gäbe, die sich zur Durchsetzung der auf dem Rechtsweg nicht durchsetzbaren Vorhaben eine Verbrecherbande hält. Aber so isses Lehm, wenn es nichts Gutes gibt, muss man sich mit dem Mäßigen (in unserem Fall Pegida) begnügen.

    Doch ich will nicht nur meckern, man soll ja immer das Positive sehen.
    Jedes totalitäre, verbrecherische, faschistische System ist auf die Dienste dieser Typen angewiesen, auf die Berijas, Ulbigs, Mielkes und Eichmanns dieser Welt; intelligent, durchsetzungsstark, von hündischer Unterwürfigkeit und 100% gewissenlos.

    Natürlich hat das keinen Sinn nur über Ulbig zu reden, wenn es um Staatskriminalität geht. Die anderen sind ja auch nicht anders.
    Nimm das „Flüchtlingscamp“. Abgesehen davon, dass das campieren dort verboten ist, die haben Schäden angerichtet am historischen Pflaster.

    Für die Wiedergutmachung sind die Schadenverursacher verantwortlich. Das steht so im Gesetz, da gibt es keinen Ermessensspielraum.
    Glaubst Du, Hilbert wird die Schadenverursacher zur Schadenregulierung heranziehen?
    Die Frage stellen, heißt sie beantworten.

    Nun mal angenommen, die Täter wären rechtsgewirkte Biodeutsche.
    Glaubst Du, Hilbert würde auf das Eintreiben des Schadensersatzes verzichten?
    Und wie ist das mit der Gleichheit vor dem Gesetz?

    Das ist die traurige Wahrheit in Deutschland, dass das Handeln der Behörden immer weniger von sachlichen und immer mehr von rassischen Kriterien bestimmt ist.

    So ist das im Kleinen. Und so ist das im Großen.
    Im Dezember wurde in Chemnitz ein Flüchtling ermordet. Die Mörder sind Flüchtlinge.
    Im Januar wurde in Dresden ein Flüchtling ermordet. Der Mörder ist ein Flüchtling.

    Stell Dir mal vor, die Täter wären Biodeutsche. Ich will jetzt gar nicht auswalzen, dass unsere rassistische Nomenklatura sich bei der Beerdigung gegenseitig auf die Füße getreten hätte.
    Mir geht es um die strafrechtliche Auswertung.

    Wären die Täter Biodeutsche, würden die (zu Recht!) wegen Mordes zu lebenslänglich verurteilt.
    Nun die sind Täter aber nicht rassisch minderwertig, sondern rassisch hochwertig. Deshalb wird das hohe Gericht in einer erhabenen Unabhängigkeit die Mörder nicht wegen Mordes, sondern wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilen. Und weil die das erste Mal in Sachsen mit Todesfolge körperverletzt haben, ist eine Bewährungs“strafe“ durchaus möglich.
    Dieser Alltagsrassismus ist auch ein Grund, warum ich zu den Pegida-Kundgebungen gehe.

  28. Das setzt dem Faß die Krone auf !

    Die Pegida-Demos hatten bisher bei mir einen gewissen Sympathie-Bonus.
    Langsam stimme ich aber mit dem Macher dieses Blog und seiner Überschrift
    PEGIDA-Besucher sollten sich allmählich doch fragen, wem sie da eigentlich folgen
    überein.
    Grund dafür ist eine unvollständige Analyse der 19. Pegida in Dresden.
    Über Bachmann will ich nicht weiter schreiben. Wenn es aber stimmt, was er über die vorausgegangene Demo in Wuppertal berichtet, wäre das ein politischer Skandal ersten Ranges :
    – nur Zugang in 4er Gruppen für die Pegida-Anhänger
    – Durchsuchungen
    – Perso vorzeigen
    – Fotos machen !!

    Der zweite Redner behandelte u.a. die Gesprächsangebote (O-Ton bei 32:30min: nach amerikanischen Vorbild), welche man der Pegida macht, und mahnte zur Vorsicht.

    Silvio aus Leipzig
    Wen Du im Kampf nicht besiegen kannst dem biete eine Umarmung an um ihn darin zu erdrosseln.

    Etwas verspätet kommt ein Sprechchor: „Ami go home“.
    Weiter behandelt er das Problem der Nichtwähler (ab 40:00min). Der Sprechchor: „ Merkel muß weg“.
    Ich habe mit Frau Dr. Merkel auch so meine Probleme aber an einer Wahlmüdigkeit ist sie nicht alleine schuld.
    Die Sprüche des Chores kamen jedes Mal wie auf Stichwort.
    Zum Schluß rühmte Silvio aus Leipzig Ernst Thälmann. Spätestens jetzt meinte ich im falschen Film zu sein. Oder um mit Thälmann selbst zu sprechen :

    Thälmann
    Das setzt dem Faß die Krone auf !

    Zur nächsten Pegida ist
    Dr. Pröpstl
    eingeladen, ein Islamfeind, Amerikafresser und Putinversteher in einem.

  29. Ich habe mir die Passage im Video, wo Bachmann aus Wuppertal berichtet, soeben angesehen. Wenn das mit dem Ausweis-Zeigen so war, dann wäre das tatsächlich je nach Standpunkt sehr eigenartig oder auch ein Skandal. Keine Ahnung, ich würde da entgegenkommend vermuten, dass die Polizei vielleicht irgendetwas mit gewaltbereiten Hooligans vermeiden wollte? Aber es wäre schon sehr diskussionsbedürftig. Allerdings habe ich bei einer Suche nach „pegida wuppertal kontrolle personalausweis“ bzw. „… ausweis“ nicht viel gefunden, nur ein paar wenige Kommentare von Leuten, bei denen es aber nicht nach „selbst erlebt“, sondern nur nach „irgendwo gelesen“ klang.

    Aber ich will hier nicht behaupten, dass Bachmann lügt. Ich kann das nicht beurteilen. Wobei Bachmann bei dem jüdischen Ehepaar immerhin schon einmal gelogen hat.

    Silvio aus Leipzig hat da tatsächlich eine „beeindruckende“ Rede abgeliefert, bei der ich auch immer wieder dachte, die Klatschenden sollten doch mal bitte hinhören, wozu sie gleich klatschen bevor sie klatschen. Von Pegida wird nichts Konstruktives ausgehen, dort lässt man nur Dampf ab und sagt, was man alles Scheiße findet. Bin ja schon gespannt, wie viele oder besser wie wenig Leute zu Bachmanns Ostereiersuche in der Flutrinne kommen werden.

  30. Vorige Woche hat Tillichs Verbrecherbande wieder mal friedlichen Widerstand geleistet.
    Müssen wir fragen, ob (gelöscht, F. Nagel) Ulbig die Bestrafung der Verbrecher vereiteln wird?

    Merkwürdig, oder?
    Wenn da ein Wichtigtuer daherkommt, der dumm ist wie Bohnenstroh, das geht doch ganz einfach. Den lädt man in die Talk-Show, gibt dem zehn Minuten sich aufzublasen – und dann lässt man die Luft raus.

    Ich trau mir zu, Knallchargen wie Ulbig oder Tillich innerhalb einer Viertelstunde zu zerlegen.
    Für einen Klops wie Müller-Steinhagen reichen 5 Minuten. So lange dauerts allerding´s nur, wenn ich zwischendurch zum Kacken raus muss.

    Nur so weit kommt es nicht. Es scheitert an Feigheit. Und zwar an der Feigheit der ach so couragierten Widerstandskämpfer Tillich, Ulbich und Müller-Vorschlaghammer.
    Wenn die Schläger und Brandstifter der Tillich-Klasse sich dem Dialog verweigern und stattdessen die politischen Opponenten durch die szeneüblichen Verbrechen schädigen, da ist Pegida vielleicht doch nicht so tumb wie behauptet – und das Regime nicht so toll.

    Tillich & Gen. sind existenziell darauf angewiesen, politische Opponenten gewalttätig zu bekämpfen.
    Bachmann & Co. haben das nicht nötig.
    Damit ist wohl geklärt, wer sich in erster Linie fragen muss, wem er eigentlich folgt.

    Und weil hier schon mal der Name Avenarius fiel, hat der wenigstens in diesem Fall die Verbrechen seiner GenossInnen missbilligt?
    OK, das war eine rhetorische Frage. Ich hoffe, dass sie trotzdem ein wenig zu Klärung beiträgt.

  31. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dürften es Linke oder noch wahrscheinlicher Linksradikale gewesen sein, die in Wurzen das Auto vom Legida-Vizechef angezündet haben. Ich könnte wetten, dass die sehr empört auf die Bezeichnung „Tillichs Verbrecherbande“ reagieren würden. Damit könnte man Linksradikale sicher schön ärgern, wenn man sie mit CDU-Leuten in Verbindung bringen würde, aber am Ende drohen sie dann noch mit dem Anzünden weiterer Autos, wenn solche unverschämten Unterstellungen nicht aufhören. Tillich und Ulbig würden auf solche „durchdachten“ Behauptungen wohl eher gelangweilt reagieren, da sie aus dem politischen Alltag noch ganz anderen Unsinn zu hören gewohnt sind.

    Ich weiß jetzt wirklich nicht, was ich sinnvolles auf den Kommentar antworten soll. Zu irgendeiner Klärung hat er jedenfalls nicht beigetragen. Ich habe gestern im Livestream gesehen, dass auf der Pegida-Bühne nun schon Werbung für pi-news im Hintergrund hängt. Vielleicht ist mir das vorher nur nicht aufgefallen (ich habe das aber auch nicht jede Woche angesehen), jedenfalls kann man dazu nur sagen: Die Veranstaltung wird von Woche zu Woche dümmer und peinlicher.

  32. Man muss kein Prophet sein. Es reicht die Kenntnis der verfassungsfeindlichen Gesinnung unserer führenden GenossInnen.
    Deshalb nicht „wie vorhergesagt“, sondern „wie sich aus der Logik ergibt“, hat (gelöscht, F. Nagel) Ulbig auch diese Woche eine Bestrafung der Verbrecher vereitelt.

  33. So, jetzt reicht’s. Da ich als Bloginhaber auch für die Kommentare verantwortlich bin, kündige ich an, dass ich ab sofort alle Kommentare lösche, in denen Ulbig oder ein anderer Mensch hier noch einmal als „SA-Führer“ oder ähnlich bezeichnet wird. Irgendwo hat auch alles seine Grenzen.

  34. die pegida- und afd-deppen, wie die rassisten, extrem rechts denkenden, konservativen und religiösen “braven bürger”, die mit einem flüchtlings-stopp die alten werte, ihren wohlstand, ihre heimat und ihre vermeintliche unabhängigkeit bewahren wollen gehn mir mit ihren unglaublichen kommentaren und beiträgen richtig auf den sack, so dass es schon richtig schmerzt. die flüchtlinge sind also nicht gewünscht, aber keiner kann mir nachvollziehbar erklären, wie deutschland oder europa die flüchtlinge an den grenzen ausbremsen könnte. wir mussten damit rechnen: “wir ernten jetzt, was wir gesät haben.” mehr zu den naiven problemlösungsvorschlägen:
    https://campogeno.wordpress.com/2015/10/18/eure-beschissene-einstellung-laesst-mich-nur-noch-kotzen/

  35. @ aussteiger geno: Dein Artikel ist leider eine genauso naiv vereinfachte Betrachtungsweise wie die der Pegidianer, nur anders herum. Da gibt es ja fast in jedem Satz Dinge zu korrigieren. Bleiben wir mal nur im zitierten ersten Abschnitt:

    die pegida- und (…) die mit einem flüchtlings-stopp die alten werte, ihren wohlstand, ihre heimat und ihre vermeintliche unabhängigkeit bewahren wollen

    Klar gibt es auch Idioten, die irgendeine ominöse „deutsche Kultur“ in Gefahr sehen. Aber es gibt schon Gründe, gegen unbeschränkte Asylbewerberzahlen zu sein. Zunächst einmal ist ganz realistisch unser Sozialsystem bedroht, wenn wir an Hunderttausende zusätzliche Menschen Sozialhilfe auszahlen und zusätzlich Geld für ihre Unterkunft usw. investieren. Das kann nicht unbeschränkt gut gehen. Arbeit für all diese Einwanderer gibt es in Deutschland nicht, sie werden also überwiegend Sozialfälle bleiben oder im unteren Einkommensbereich zur Konkurrenz zu Einheimischen werden. Das gefährdet absehbar den sozialen Frieden und dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn Pegida & Co weiteren Zulauf erhalten.

    keiner kann mir nachvollziehbar erklären, wie deutschland oder europa die flüchtlinge an den grenzen ausbremsen könnte

    Das geht. Schauen wir uns doch einmal an, wie Spanien das Problem in den Griff bekommen hat.

    wir ernten jetzt, was wir gesät haben

    Das ist Unsinn. Wir sind an den Fluchtursachen nicht schuldig.

  36. Ja geno, Du hast recht, es gibt Typen, die „gehn mir mit ihren unglaublichen kommentaren und beiträgen richtig auf den sack, so dass es schon richtig schmerzt“. Warum mir das gerade jetzt einfällt, kann ich allerdings nicht erklären.

    Das sind schon seltsame Typen, die einfach ihren Lebensstil und ihren Wohlstand behalten. Ts, ts, ts.
    Dabei müssen wir uns um den Wohlstand nicht sorgen. Die aktuelle Einwanderungswelle (mal angenommen, die wird irgendwann gestoppt) kostet uns schlappe 72 Mrd. Pro Jahr.
    Bei Steuereinnahmen von 644 Mrd. (Stand 2014) kannste schon mal die Risiken und Nebenwirkungen abschätzen.
    Prabel meint, „daß die öffentlichen Finanzen spätestens 2017 oder 2018 zusammenbrechen werden“. Aber was weiß der denn.
    http://www.prabelsblog.de/2015/10/was-fuer-die-kanzlerin-nicht-wichtig-ist/

    Wir haben auch gar keine Ahnung, wie, nachvollziehbar gar, „wie deutschland oder europa die flüchtlinge an den grenzen ausbremsen könnte“.
    Zwar könnte man sagen, nu ja, so wie Japan, Südkorea, Saudi Arabien, Katar, Australien und andere das auch hinkriegen. Und wie wäre es, so als erster Schritt, wenn man die mit Mühsal beladenen nicht einladen würde? Doch das wollen wir nicht weiter vertiefen, Realität hat der Propaganda noch nie gut getan.

    Im Übrigen möchte ich mal glattziehen, das jetzt an Frank, dass entgegen nicht tot zu kriegenden urban legends die Zahl der Arbeitsplätze keine Konstante ist. Tatsächlich hängt sie in erster Linie von der Intelligenz und moralischen Integrität der jeweiligen Völker ab.
    Wie viele Arbeitsplätze gab es 1946 im heutigen Gebiet Israel?
    Ziemlich wenige. Seitdem sind mehrere Millionen Juden eingewandert sind, trotzdem will die Arbeitslosigkeit einfach nicht steigen.
    Mal darüber nachdenken.

    Bildungsstand, die Kriminalitäts- und Beschäftigungsrate sowie Wohlstand werden von den Völkern unabhängig vom Wohnort realisiert. Die Juden sind in Europa erfolgreich, und in Israel auch.
    Die Türken realisieren in der Türkei eine Produktivität die ungefähr so hoch ist wie die, die die in Deutschland realisieren. Den … wie sag ich das PC-gerecht? … Subsahara-Afrikanern geht es in Subsahara-Afrika ziemlich schlecht. Grund ist, nur damit hier keine Gerüchte aufkommen, der Kolonialismus. Die Kolonisatoren brachten Alphabet und Antibiotika, die haben die Sklaverei abgeschafft, die Hexenverbrennung und die Menschenopfer. Sogar Universitäten haben die errichtet. Alles ganz furchtbar.
    Nur seltsam, in Haiti geht es den Subsahara-Afrikanern, genauso schlecht wie in Subsahara-Afrika. Und die Mordrate im musikalischen Jamaika passt ganz gut zu der in West-Subsahara-Afrika.

    Das ist jetzt ganz dolle böse, weicht von den Vorgaben des Reichspropagandaministeriums ab und ist deshalb Nazi hoch drei. Deshalb schlage ich vor, die Wahrheit grundsätzlich mit Hass auf eine Stufe zu stellen, damit Maas´ Zensurabteilungen endlich wieder Ruhe schaffen.

    Jedenfalls, wenn jetzt Millionen Syrer kommen, wird es hier so schön wie in Syrien. Natürlich nur dort, wo sich die Syrer niederlassen. In den Neu-Siedlungen der Afghanen wird es so schön werden wie in Afghanistan.

    Geno & Gen. scheint sich darauf zu freuen.
    Mir „pegida- und afd-deppen, rassisten, extrem rechts denkenden, konservativen und religiösen “braven bürger” (ergänzen würde ich die Aufzählung um „Nazi in Nadelstreifen“ und „besorgter Bürger“) aber wird schlecht bei der Vorstellung.
    Aber was weiß ich denn.

  37. @Thomas: Dass die Zahl der Arbeitsplätze eine Konstante ist, habe ich eigentlich nicht gesagt. Das würde ich selbst abstreiten.

  38. „@Michael-DD: Die Idee und die entsprechenden Beschlüsse, Asylverfahren zu beschleunigen, gab es schon vor Pegida. Wozu braucht man Pegida, wenn CDU & SPD solche Dinge schon im Koalitionsvertrag hatten und inzwischen beschlossen haben?“

    Es geht nicht um das, was die beschließen.
    Es geht um das, was die tun.

    Die tun das Gegenteil von dem, was die beschlossen haben.
    Es gibt nicht nur keine beschleunigten, es gibt faktisch gar keine Asylverfahren.
    Wer seinen Fuß auf deutschen Boden gesetzt hat, der bleibt hier und hat Zugriff auf die Werte, die von Deutschen erarbeitet werden.
    Das ist die Praxis.
    Seit Jahrzehnten.
    Daran haben CDU und SPD nichts geändert. Und die werden daran nichts ändern.

    Pegida ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Jeder weiß das.
    Noch schlimmer als die im undemokratischen Blog der Nationalen Front gleichgeschalteten Parteien und Massenorganisationen ist Pegida nicht.
    Weil das gar nicht geht.

    Vor ein paar Wochen hat in Radeberg ein syrischer hochqualifizierter Arzt und Ingenieur, der aus Tunesien zu uns gekommen ist, seiner Frau die Augen ausgestochen.
    Für den Frieden, den Islam.

    Bundespräsident Gauck ist sofort zum Tatort geeilt und hat Zeichen gesetzt.
    Oder nicht?

    Wir importieren eine Barbarei, die bis vor kurzem vollkommen unvorstellbar war.
    Wem haben wir das zu verdanken, CDUSPDLINKEGRÜNEFDP oder Pegida?

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