Feuersalamanderlarven im Biotop, ein Jahr nach dem Hochwasser
Am letzten Wochenende kontrollierte ich in einem Biotop, der von Feuersalamandern besiedelt wird, ob Larven dieser Tiere zu finden wären. Genau wie Frösche mit ihren Kaulquappen haben Feuersalamander auch ein Larvenstadium. Allerdings sehen diese Larven nicht wie Kaulquappen, sondern wie kleine Molche aus. Wenn man weiß, wo man suchen muss, kann man diese – am Anfang gut getarnten – Larven typischerweise in Bächen von Laubwäldern finden. Der Bach, den ich absuchte, sah vor etwas mehr als einem Jahr, am 1.6.2013, leider so aus:
Damals hatte es mehrere Tage lang stark geregnet. Die normalerweise langsam dahinplätschernden Bäche in der Umgebung hatten sich in reißende Gewässer verwandelt, die alles mitrissen, was darin lebte. Die für uns mehr im Gedächtnis gebliebene Folge waren die kurz darauf eingetretenen Hochwasser der Elbe und anderer Flüsse in Mitteleuropa.
Für den Salamandernachwuchs der Gegend war das ein absolutes Fiasko, er wurde wahrscheinlich fast komplett als Fischfutter in die Elbe gespült. Interessant ist aber bei solchen vermeintlichen Katastrophen, dass die Natur insgesamt problemlos damit klar kommt. Den Verlust dieses einen Jahres verkraften normale Populationen problemlos. Ich fand im Bach nun an geeigneten Stellen wieder ziemlich viele, teilweise weit entwickelte Larven. (Anklickbare Fotos: Klick vergrößert)
Sie hier zu fotografieren, ist ein Problem, denn die Wasseroberfläche ist durch die Bewegung ständig voller Wellen. Fotos der Tiere sehen deshalb oft so aus:
Für Fotos ist es deshalb sinnvoll, einige Exemplare heraus zu fangen und in ein mitgebrachtes Behältnis zu setzen (ja, sie sind längst wieder im Bach). So sehen sie aus:
Die untere hat schon Ansätze der deutlichen Färbung, die die Tiere später an Land besitzen. Mehr als drei Wochen wird sie wahrscheinlich nicht mehr im Wasser verbringen. Das kleinere Exemplar oben ist noch jünger. Hier noch eine Aufnahme mit zwei weiteren Larven, die ich gemeinsam in einem ruhigeren Bachabschnitt fand.
Wäre ich ein etwas engagierterer Tierfotograf, dann hätte ich versucht, die Plastikbox unscheinbarer zu machen. Ich hätte z.B. etwas Sand mitbringen können, um einen natürlichen Bodengrund zu zeigen und den störenden künstlichen Untergrund so zu verbergen. Die richtigen Profis – so wurde mir kürzlich beschrieben – bringen für solche Zwecke tatsächlich ein echtes kleines Aquarium mit, also eins aus optisch vernünftigem Glas und nicht eins aus nur fotografisch unbrauchbarem Kunststoff. Ich gebe zu, dass sich mein Engagement angesichts dieser Schlepperei und der Bruchgefahr etwas in Grenzen hält.
Abschließend noch die Bilder, die mir doch halbwegs von Tieren im Bach gelangen. Sie sind nur etwa 5 cm lang. Fotografiert wurde das Folgende mit einem 180mm-Makro-Objektiv (Sigma) und Blitzlicht.
FYI: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/254942