Osama tot: Spontane Freudenausbrüche auf Dresdens Straßen!

So – endlich wieder daheim! Das Wetter war zwar nicht so toll mit dieser Kälte und Nässe, aber wie die Menschen in den USA hielt auch mich nichts in den eigenen vier Wänden angesichts der heutigen Meldung. Endlich haben sie Obama erwischt … nee, Moment … Osama meine ich. Jetzt wäre mir auch beinahe derselbe blöde Fehler wie Herrn Seibert, Spiegel-online und Fox News passiert. Egal, jedenfalls brach ein spontaner Freudentaumel auch auf Dresdens Straßen und Plätzen aus, und da musste ich einfach mit hin.

Na gut – so viele Dresdner, wie ich erst dachte, waren gar nicht unterwegs. Ich war allein. Aber es war trotzdem sehr schön. Und großartig finde ich auch, dass Osama … nee: Obama (also der Präsident) nun endlich auch einmal ein Erfolgserlebnis verbuchen kann! Das ist doch mal ein schöner Zufall!

22 Comments

  1. Man „muss“ ’nen Film draus machen, dann gehen auch die Dresdner hin 😉
    Hat der Dresdner OB eigentlich Obama schon gratuliert? 😉

    Ansonsten kopiere ich mich mal selbst …
    „Naja, das Ganze hat ja wirklich auch jede Menge Stoff für ’nen Hollywood-Schinken. Bush Jr., dessen Vater einst irgendwie auf „dicke Freund“ mit Osama und dessen family gemacht hat, wird von dem alten Freund seines Vaters voll reingelegt; sein Land soll kaputt gemacht werden. Der Sohnemann will dem Vater beweisen, dass er ein guter Sohn ist und macht ’nen Krieg – weltweit. Klar, is‘ ja Amerika. Drunter macht’s Amerika nicht. Sonst wär’s nicht Amerika.

    Dummerweise findet der Sohn den Schurken nicht, doch „Captain America“ spielen und Krieg für Frieden machen kann er wenigstens. Dümmererweise gibt es in Amerika so etwas störendes wie Demokratie und da wird nach einigen Jahren ein anderer ins Amt des Ober-Schurken-Jägers gewählt. Dümmsterweise heißt dieser neue Jäger auch noch fast wie der Gejagte – ach, so ein mieses Skript kann sich kein Hollywood-Autor ausdenken. Und nicht mal Roland Emmerich würde das drehen.

    Als Happy End wird der Ober-Schurke Osama dann in einer Zeit abgeschossen, in dem es Amerika ganz schlecht geht. Der Ober-Schurken-Jäger Obama war auch gerade in einer tiefen Krise. Mann, Wahnsinn, wenn das Skript nicht so mies wäre, könnte man sich diesen Film wirklich ansehen. Schurke tot, Ende gut, alles gut – Vorhang zu … nach Hause gehen und dabei das Gefühl haben, dass die Welt wieder gut ist, weil sie wieder sicher gemacht wurde.

    Ach, wäre das schön :)“

  2. Selbst wenn man sich nicht immer gleich in Verschwörungstheorien hineinsteigern möchte, fällt es bei dem Thema schwer, sich keine Gedanken zu machen: Es mag tatsächlich Zufall sein, dass Bin Laden wirklich einfach jetzt nur durch ganz normale Ermittlungstätigkeiten gefasst wurde. Und meinetwegen soll das dann auch ein glücklicher Zufall für Obama sein, der ja momentan jede noch so kleine Erfolgsmeldung brauchen kann. Bedenklich bleibt trotzdem, dass die USA sich herausnehmen, in einem fremden Land einfach mal so ein Privatgrundstück zu stürmen, dort (fast) alle Bewohner zu erschießen und danach erleichtert feststellen, dass diesmal tatsächlich ein Verdächtiger dabei war. Dessen Leichnam wird dann seltsamerweise aber gleich so entsorgt, dass er nicht mehr auffindbar ist (die See-Bestattungsgeschichte nehme ich denen übrigens endgültig nicht ab), wodurch nun auch kein Beweis mehr vorliegt, dass es wirklich Bin Laden war. Und so ganz nebenbei schließt man damit die 9/11-Geschichte ab, weil man ja nun den angeblichen Drahtzieher erledigt hat. Dass Bin Laden überhaupt etwas damit zu tun hatte – dafür gab es zwar immer noch keinen Beweis, aber wen interessiert das jetzt noch …

  3. Ja, der Film erklärt so manches. Das Geniale an ihm ist ja auch, dass er vor der Affäre Clintons mit Lewinsky herauskam und bereits alles vorweg nahm, was dann passierte, denn Clinton war ja dann ein maßgeblicher Antreiber des Krieges gegen Jugoslawien (was ja nun ausgerechnet auch noch in Albaniens Nähe liegt, wo im Film ein Kriegsgrund erfunden wurde).

  4. Ich habe den Film erst später gesehen, doch ein bisschen „mulmig“ wird mir schon bei den Dingen, wie eben Lewinsky, Kosovo, PR-Firmen, Filmproduzenten usw. … der Film ist so was von hart an der Realität, dass die Osama-Story wirklich wie ein Märchen rüberkommt … soll ja eigentlich nur andersherum sein 😉

    Witzigerweise fallen mir auch so Sachen auf, die dann irgendwie erklärt werden … Ich dachte beim Anblick von Hillary Clintons Gesicht beim Osama-Abschuss ‚Ist die jetzt erschrocken? Oder was sieht sie da auf dem Bildschirm? Ist doch nur Osama … wo ist das Problem?“
    Offenbar war das vielen aufgefallen und Hillarys Handgeste hatte mit einer Allergie zu tun 😉

    Habe übrigens erst später mitbekommen, dass der von dir oben verlinkte Artikel von Mathias Broeckers ist. Heute dachte ich ‚Schau mer mal, was der Broeckers so schreibt, nachdem Osama tot sein soll.‘ und finde da den von dir verlinkten Artikel 😉
    Mit Broeckers und (Thierry) Meyssan begann wohl meine 911-kritische Sichtweise 😉

  5. Ooops, der Fidel-Castro-Artikel ist übrigens auf den 06.05.2011 datiert 😉 … und die Junge Welt ist auch schon auf den Freitag datiert 😉
    Erinnert mich ein bisschen an die Geschichte, die ich bei Broeckers gelesen hatte. Da hatte am 22.11.1963 eine Zeitung in Australien auch schon berichtet, dass der Kennedy-Attentäter gefasst worden sein soll 😉

  6. Das mit dem Film war damals wirklich ziemlich hart. Ich hatte ihn vor der Affäre gesehen und dann passierte alles noch einmal in der Realität …

    Ich finde übrigens, dass man sich nun auch endlich einmal entscheiden sollte, ob Osama bin Laden oder Khalid Scheich Mohammed Drahtzieher des 11.September waren. K.S.Mohammed hatte es immerhin gestanden. Übrigens nach 183maligem (bei Verhören völlig normalem) Waterboarding. Warum hatte man ihn erst noch zu diesem Thema verhört, wenn doch O.b.Laden ganz klar der eigentliche Schuldige war?

    Na, egal. Wegen deiner Frage: „Was sieht Osama da auf dem Bildschirm?“ – irgendwo gab es eine Fotomontage des „Situation Room“, worauf Obama mit einem Playstation-Gamepad in den Händen dasitzt 😉 Leider fand ich es momentan nicht mehr.

    Broeckers hatte das erste kritische Buch zu dem Thema verfasst. Müsste ich auch noch irgendwo herumstehen haben. Sein zweites Buch war mir etwas zu flappsig. Danach kam Wisnewsiky mit seinem ersten, was mir in der damaligen Zeit als das am beste erschien, denn es war einfach gut recherchiert. Später zeigte sich, dass er aber auch an einigen Stellen übers Ziel hinaus schoss oder sich von bestimmten Ideen – trotz Widerlegung weiterhin „festbiss“ (zum Beispiel die Idee, dass keine Boeing ins Pentagon geflogen sei).

  7. „Na, egal. Wegen deiner Frage: „Was sieht Osama da auf dem Bildschirm?“
    Sollte Hillary statt Osama in diesem deiner Sätze auftauchen, Frank? 😉
    Tja, so schnell geht’s … jetzt bist du in einer Liga mit Seibert und Fox News 😉

    Tja, ich stieg mit den Bildern vom Pentagon ein und der Frage, ob es eine Boeing war oder nicht … Thierry Meyssan verfolgte diesen Ansatz. Ich schrieb dann 2002 Broeckers mal ’ne e-Mail, was er davon hält und er schrieb – so weit, ich mich erinnere – , dass es wohl nicht darum ginge, herauszufinden, wie was denn nun war, sondern das die offizielle Version so nicht stimmen kann.
    Fand ich ganz schlüssig diese Herangehensweise, denn sie vermeidet Verschwörungstheorien … ein Weg, den Wisnewsky offenbar ab und an geht.

    So weit ich mich erinnern konnte, schrieb ich Broeckers an, weil ich zwischendurch mit einen ehemaligen Arbeitskollegen gesprochen hatte, einem US-amerikanerischen Staatsbürger sozusagen 😉 … der war irgendwie ziemlich sauer als ich ihn die Sache mit der Boeing fragte, er hatte wohl mal ’ne zeitlang in Washington gearbeitet. Er schloss dann seine Antwortmail damit ab, dass es in den USA eine freie Presse gäbe, nicht wie in Deutschland … ich glaube – bin mir nicht mehr ganz sicher – dass er sogar auf die Presse in Ostdeutschland abzielte und das irgendwie mit der kommunistischen Vergangenheit verbandelte. Keine Ahnung, ob ich ihn da missverstanden hatte oder ob da noch ’ne Brise McCarthy-Ära mitschwang bei ihm 😉 … jedenfalls war mir seine Haltung und sein fehlendes Hinterfragen etwas simpel – da war er auf Arbeit anders 😉

  8. Das enttäuscht mich jetzt schon ein wenig! Aber andererseits – wer Zeit seines Lebens immer nur von komplett verhüllten Frauen umgeben war, muss das ja irgendwie kompensieren.

  9. Den für mich bisher absoluten Highlight im OBL-Aftermath schaffte wieder mal die BILD-Zeitung, inklusive Video 😉

    „Pornos in Osama bin Ladens Versteck

    Auch die Einleitung ist Spitze:

    „Schon wieder neue, pikante Details über Osama bin Ladens bizzares Leben in Abbottabad!
    [BILD-Style ;), Anm. M.W.]

    Im Versteck des Terror-Chefs haben US-Spezialkräfte angeblich Porno-Material gefunden.
    [Wichtig ist immer das Wort „angeblich“, logo 😉 …]

    Das berichtet die Nachrichten-Agentur Reuters unter Berufung auf „US-Kreise“ …“
    [„US-Kreise“ ??? … welche Kreise? CIA? Think Tanks à la PNAC? Tupperware-Kreise? Kornfeld-Kreise? … oder sollte es doch „Krise“ statt „Kreise“ heißen?

    Und das im Video als „Millionen-Villa“ [0:50 min] beschriebene Anwesen kann auch nur auf nem Ölfeld gebaut sein … innen sieht’s aus wie bei „Schmidt’s unterm Sofa“ 😉
    Entweder die Matrazen weisen noch Spermaspuren von Monika Lewinsky auf, somit wären sie sicher Millionen wert ;), oder in Pakistan ist alles irgendwie teurer als im Westen 😉

  10. Hab’s mal schreiberisch etwas erweitert 😉

    „Osama, die Sau …“

    (Nachtrag 2013: Artikel nicht mehr online, Anm. Frank)

  11. Wie gesagt, Frank, wenn das Skript nicht so mies wäre, wäre es ein netter Film 😉
    Es geht auch nicht um Frieden mit den Muslimen – Gott bewahre 🙂 … Huntington’s „Clash of Civilisations“ kann doch wenigstens ansatzweise in die Tat umgesetzt werden, oder? 😉

    Klar gab’s Osama, sehe ich auch so … doch definitv nicht so wie jetzt (wieder) dargestellt 😉

  12. Ich will nicht gleich übers Ziel hinausschießen und behaupten, Bin Laden sei ein ganz toller Mensch gewesen – nein, war er nicht. Er hat nachweislich ein Terrornetzwerk aufgebaut (wenn auch unter Hilfe der CIA, da die USA so etwas damals ziemlich toll fand, weil es ja noch gegen die Russen in Afghanistan gerichtet werden sollte). Mein Mitleid mit OBL hält sich insofern in engen Grenzen – egal, ob er schon seit Jahren tot war oder jetzt getötet wurde.

    Aber was die US-amerikanischen Politiker hier schon wieder für Dummheiten begehen, ist nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich wäre es denkbar, dass OBL solche Videos hatte – er war auch nur ein Mann und angeblich wurden in der Menschheitsgeschichte bei Männern schon gelegentlich derartige Bildchen oder Filme gefunden. Insofern könnte man sich fragen, was daran weiter erwähnenswert ist. Aber ist diesen gutunterrichteten „US-Kreisen“ nicht klar, dass diese Nachricht nun wieder viele Muslime beleidigen wird? Wäre es im Sinne des (von B. Obama begonnenen) Prozesses, sich mit den Muslimen wieder halbwegs auszusöhnen, nicht schlauer gewesen, einfach mal die Klappe zu halten? Vorausgesetzt, die Info über Pornos bei OBL stimmt überhaupt.

    Und ja, dieses seltsame Video mit einem alten Mann, der vor einem billigen Fernseher sitzt und durch die Kanäle zappt wirft auch diverse Fragen auf. Angeblich ist das OBL. Der ist angeblich so reich und lebte in einer Luxusvilla, kann sich dann aber noch nicht einmal einen halbwegs modernen Fernseher leisten. Dass auf allen durchgezappten Kanälen ausgerechnet überall Videos über OBL kommen, finde ich auch etwas unwahrscheinlich, selbst wenn es am Jahrestag des 11.9. gewesen sein sollte. Und was hätte den unbekannten Filmer überhaupt bewegen können, diese unsinnige Sequenz zu filmen (mit diesen überflüssigen Schwenks auf die Wand)?

  13. Übrigens, fiel mir gestern ein … Assange & Strauss-Kahn – „Wag the Dog“ mal andersrum?
    Bei Assange Sex-Skandal lenkt von Afghanistan-Krieg ab, und bei Strauss-Kahn (dasselbe wie bei Assange – vermutete Vergewaltigung) ein Währungskrieg – Euro vs. Dollar (& Brit. Pfund?) ???
    Ach, wenn man doch mal hinter die Kulissen blicken könnte 🙂

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