Duisburg – The Art of Love

Sicher schreibt momentan jeder dritte Blogger etwas zum Thema Loveparade. Ich mache das nicht, da inzwischen bereits genügend Texte dazu durchs Netz schwirren. Ich möchte lediglich auf zwei Artikel hinweisen, in denen die Angelegenheit aus meiner Sicht recht gut auf den Punkt gebracht wird:

  1. Wiglaf Droste: Friedlich, fröhlich, tot – Ein deutsches Sommermärchen
     
  2. Eva Herman: Sex- und Drogenorgie Loveparade: Zahlreiche Tote bei Sodom und Gomorrha in Duisburg
    (ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals einen E. Hermann-Artikel empfehle) 

Nachtrag: Dass Herman hier das richtende Wirken höherer Mächte sieht, hatte ich allerdings zunächst überlesen – siehe Anmerkung

Like This!

5 Comments

  1. Autobahn-Hermann bringt mit ihrer Gottesstrafen-Theorie etwas aus Ihrer Sicht auf den Punkt?
    Das gibt mir zu denken, bei mir fällt das unter „schlechte Unterhaltung“.

  2. Wusste gar nicht, dass Eva Herman beim Kopp-Verlag schreibt … kann auch sein, dass der einfach ihren Text nutzt.

    Sei’s drum … bei der Analyse liegt sie ja nicht ganz daneben, doch das tun die meisten in den meisten Fällen. Die Frage ist nur immer, wer nennt welche Ursachen (und warum) und was kann man tun bzw. draus lernen?
    Eva Herman will sicher wieder mehr Sitte und Anstand 🙂

    Bei Adam’s Frau, also Eva, ist das „Warum“ klar … z.B. „Die Achtundsechziger haben ganze Arbeit geleistet!“ und irgendwie ist’s ja doch alles „Sodom und Gomorrha“ gewesen, obwohl’s in Duisburg weder gebrannt noch Überschwemmung gegeben hat.

    Naja, Eva sollte sich vielleicht mal etwas mit ihrer Adam-Ehefrau-Vorgängerin Lilith beschäftigen … auf die ist sie offenbar immer noch sauer und/oder eifersüchtig … und das ist so gar nicht göttlich 😉

    Ich fand das Interview bei FR-Online mit LP-Gründer Dr. Motte ganz aufschlussreich – http://www.fr-online.de/top_news/?em_cnt=2885386

  3. Frau H. hat eine Gottesstrafen-Theorie? Habe ich da etwas überlesen? … Oh, Tatsache, im letzten Absatz: „Eventuell haben hier ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen“ – nun ja, die letzten Sätze in Texten werden bekanntlich häufig übersprungen. So wohl auch von mir. Ich versuch‘s mal so zusammenzufassen:

    1. Als Blogger sollte man Texte genau oder gar ein zweites Mal lesen, bevor man auf sie verweist
    2. Frau H. liegt falsch oder übertreibt an drei Punkten: Nur weil einige junge Damen ohne T-Shirt herumlaufen liegt noch keine Sexorgie vor, die 68er sind vielleicht doch nicht an allem schuld und das mit den höheren Mächten … nun ja. Aber beim Rest gebe ich ihr Recht.
    3. Genaugenommen schießt selbst Droste etwas Ziel hinaus, wenn er seinen Bezug zum Ferienheim auf Ameland herstellt. Das hat gar nichts miteinander zu tun.

    Eva Herman war für mich übrigens bisher nicht wegen dem Autobahn-Thema indiskutabel, sondern deshalb: Eine Frau, die mit 35 das erste Mal ein Kind bekommt und dann über diese ungewöhnliche Heldentat (die scheinbar noch nie vor ihr eine Frau vollbrachte) gleich erst einmal ein Buch schreiben muss, kann man nicht ganz ernst nehmen.

    Die Autobahn-Geschichte (die man ihr ja immer vorwirft) ist allerdings aus mehreren Aspekten interessant:
    Ihr bei Kerner (komplette Sendung, Ausschnitt) geäußerter Satz: „Wenn man nicht über die Familienwerte der Nazis sprechen darf, kann man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut worden waren.“ war zwar nicht wirklich logisch, aber eben auch nicht falsch. Und wenn man sich damit befasst, was sie im Vorfeld tatsächlich veröffentlichte, zeugt das zwar nicht von Intelligenz bei Frau H., aber von ständigem „aus dem Zusammenhang reißen“ und Umdeutungen durch ihre Kritiker. Eva H. war insofern dumm oder zumindest unprofessionell, weil sie als erfahrene Journalistin und Medienpraktikerin hätte wissen müssen, was Worte bewirken können. Und welche Reizthemen man im Fernsehen besser vermeidet.

    Andererseits war das Verhalten von Frau Schreinemakers und vor allem von Kerner absolut oberpeinlich. Frau Berger würde ich mal noch durchgehen lassen – am niveauvollsten verhielt sich in der Sendung ausgerechnet Mario Barth.

    Und weiterhin interessant wird es dann noch, wenn man sich mit der Geschichte des Autobahnbaues in Deutschland beschäftigt. Der Mythos, die Autobahn sei wegen der geplanten Kriege gebaut worden, ist anscheinend falsch:

    – Hitler war Autofan und sah im Bau von Autobahnen eine Möglichkeit, der Industrie und dem Volk eine Vision zu bieten, die zunächst nur die allgemeine Industrie und den Konsum ankurbeln sollte. Die Industrie lag nach der Weltwirtschaftskrise immerhin ziemlich am Boden. Erstaunlicherweise hat das sogar funktioniert.
    – Der erste Autobahnabschnitt wurde in Nord-Süd-Richtung gebaut, was militärisch unrealistische Angriffsziele wie Dänemark oder Italien bedeutet hätte. (Okay – hätte auch ein Ablenkungsmanöver sein können).
    – Das Militär (also die Reichswehr) war sogar gegen den Autobahnbau, weil es 1. aus deren Sicht zu viele Ressourcen für den (aus ihrer Sicht) unsinnigen zivilen Bereich verbrauchte,
    – weil man 2. eine Gefahr darin sah, dass feindliche Flieger durch diese weithin sichtbaren Linien in der Landschaft Städte noch besser finden könnten
    – und weil Militärs konservativ an der Eisenbahn als Transportmittel festhielten. Letztlich wurden nach Kriegsbeginn auch die Großteile aller Truppenbewegungen über die Schiene erledigt. Nachzulesen in dem sehr empfehlenswerten Buch „Gebt mir vier Jahre Zeit – Hitler und die Anfänge des Dritten Reiches“ von Heinz Höhne.

    So, damit ist mein Kommentar länger als der ursprüngliche Text.

  4. Ja, Eva schreibt nicht nur beim Kopp-Verlag, der Plattform für Verschwörungstheorien aller Art, sondern sie moderiert dort gelegentlich auch die Kopp-eigenen Nachrichten. Die wenigen Videos, die ich mir dort ansah, sind aber nur in den wenigsten Fällen informativ. Zumindest nicht, wenn man sich den bedeutungsvollen verschwörerischen Unterton wegdenkt und nur auf die Inhalte achtet.
    Bei Deinem link erscheint bei mir nur „Nichts gefunden … Die Seite, die Sie aufrufen möchten, existiert leider nicht (mehr).“

Comments are closed.