Zu Besuch beim „GlobeBoot“ in Moritzburg

Für heute kann ich drei Sportarten abrechnen: Radfahren, Paddeln und Skilanglauf. Skilanglauf? Ja, denn auf dem „Outdoor-Testival“ war nicht nur das Sportboot- und Zeltsortiment von Globetrotter zu sehen, es waren auch verschiedene Anbieter anderer Artikel vertreten. Unter anderem fand ich Skiroller, also diese Dinger, mit denen Skilangläufer im Sommer oft beim Training zu beobachten sind. Ich hatte vor Jahren einmal einen Benutzer gefragt, wie man damit eigentlich bremst? Bremsvorrichtungen sind ja normalerweise nicht zu sehen. „Gar nicht“, war damals die ernstgemeinte Antwort. Das konnte ich nie so ganz ernst nehmen und heute erfuhr ich vor meinem Test: „Mit dem Schneepflug“. Ich wollte schon lange wissen, ob das besser sei als Inlineskaten mit Stockeinsatz. Seit heute weiß ich: Besser ist es nicht, man ist nicht so wendig, aber interessant ist es trotzdem. Es ist eigentlich etwas anderes als Inlineskaten. Ich bin am überlegen, ob das etwas für mich sein könnte? Ein wenig Werbung an dieser Stelle: Die vorgestellten Skiroller waren von der Thüringer Firma Arno Barthelmes Zella-Mehlis GmbH.

2014-05-11_skiroller

Anschließend kam das Wichtigste: Ich saß endlich einmal im Traum aller Faltbootfahrer, in einem „Feathercraft„, konkret im Modell „Featercraft K1 Expedition“. Das sind sehr leichte aber auch sehr teure Boote, die kaum jemand wirklich besitzt. Ich habe beim Wasserwandern erst ein einziges Mal jemanden damit gesehen. Das rechte Boot ist es:

Faltboote

Die Luke hinter dem Sitz war hier noch geöffnet, da ich mein gerade Gepäck verstaute. Ich will hier keinen Bootstest schreiben, dafür dürfte es bereits ausreichend viele Schilderungen in entsprechenden Foren geben. Nur kurz: Schön leicht, fuhr sich angenehm, etwas eng. 5.300 €. Ich denke, selbst wenn ich so viel Geld für ein Boot übrig hätte, würde ich es mir nicht kaufen. Das grenzt für mich schon an Snobismus. Aber ein feines Boot ist es schon …

Faltboot

Was mir nicht gefiel, war die hintere Luke. Da eine Stange direkt darunter entlang führt, ist sie nur bedingt sinnvoll:

Luke Faltboot Featercraft K1 Expedition

Nein, da würde ich mir wohl doch lieber einen Einsitzer von Poucher Boote zulegen (Klepper war leider nicht vertreten). Ist mit ca. 2.900 € deutlich billiger, allerdings auch etwas schwerer (das Gerüst besteht ja auch aus Holz statt aus Alu wie beim Feathercraft). Vorn das von mir getestete Modell Touringeiner LE´14

Touringeiner LE´14

Touringeiner LE´14

Sehr angenehm fand ich im Vergleich zum Feathercraft und auch zu den typischen Kunststoffkajaks die viel größere Sitzluke. Es kann auf längeren Strecken durchaus angenehm sein, wenn man sich in einer größeren Sitzluke etwas anders hinsetzen oder auch fast hinlegen kann, statt immer nur in derselben Position im Boot sitzen zu müssen. Andererseits fährt man in einem schmalen Boot auch flotter … ein Glück, dass ich momentan gar kein Boot kaufen will. Trotzdem probierte ich noch einen Seekajak von Lettmann.

Kajaks

Vom Gefühl her war es etwas schneller als mein Prijon, vor allem fühlte es sich stabiler an. Aber das dürfte mit der konkreten Bootsform zu tun haben, nicht mit der Firma. Der eigentliche Lerneffekt war aber: Das Paddel! Ich wollte mir wieder eins vom allgemeinen Haufen holen, der Vertreter von Lettmann gab mir aber eins ihrer eigenen. Karbon statt der üblichen Plast/Alu-Ausführung! Ich hätte nicht gedacht, dass das so einen Unterschied macht – irgendwie fand ich das viel angenehmer. Und eigentlich kann ich auch gar nicht so richtig beschreiben, warum. Man sollte nicht auf solche Messen gehen, man bekommt nur Ideen, was für kostenintensive Dinge man sich alles kaufen sollte!

Außerdem waren Zelte ausgestellt, glücklicherweise benötige ich aber auch kein Zelt. Ein unerwartetes Déjà-vu bekam ich bei diesem Anblick:

Dachzelt

Sowas hatten wir in der DDR bereits. Damals schwankten wir bei solchen Anblicken auf einem Zeltplatz zwischen Belächeln und heimlichem Neid. Aber hier konnte der Ossi in mir wieder einmal feststellen: Es war nicht alles schlecht!

So voll dürfte der Dippelsdorfer Teich im restlichen Jahr eher selten sein:

Dippelsdorfer Teich