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Fake-News: 75% der Dresdner sagen „koste es, was es wolle“ zum Fernsehturm

Nein, das sagen sie nicht. Denn eine solche Frage wurde niemandem gestellt. Die DNN betitelte einen Artikel gestern trotzdem mit genau dieser Behauptung: „Koste es, was es wolle: Dresdner wollen den Fernsehturm zurück“. Im Artikel steht ausdrücklich auch: „Eindeutiges Ergebnis: 75 Prozent der Dresdner wollen, dass der Fernsehturm wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird – koste es die öffentliche Hand, was es wolle.“

Klingt das nicht schon ziemlich unglaubwürdig? Der Bürger, der sonst immer über Geldverschwendung bei öffentlichen Projekten meckert, sagt plötzlich „ach komm, Geld spielt keine Rolle“ – und das ausgerechnet zu einem Bauwerk, welches nicht wirklich existenziell notwendig ist?

Bei der Befragung für das DNN-Barometer wurde aber lediglich gefragt, ob man grundsätzlich „Ja“ zu Subventionen sagen würde. Es wurde nicht gefragt, ob man auch jeder beliebigen Kostenhöhe zustimmen würde. Die Frage lautete:

Nun hat eine Machbarkeitsstudie kürzlich ergeben. dass eine Wiederbelebung und Betrieb Fernsehturm nur durch den dauerhaften Zuschuss öffentlicher Gelder möglich ist. Was meinen Sie, sollte man den Fernsehturm unter diesen Bedingungen trotzdem wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen oder sollte man auf ehe Wiederbelebung verzichten?

Ich frage mich, was im Kopf des Redakteurs vor sich ging, der diese völlig falsche Auslegung erfand. Es ist ein Unterschied, ob man sagt, „ich würde Ausgaben grundsätzlich akzeptieren“ oder ob man sagt „koste es, was es wolle“. Eine solche Frage würden bestimmt alle verneinen.

Quelle: DNN, 22.6.2017 Koste es, was es wolle: Dresdner wollen den Fernsehturm zurück

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