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Wie ich heute einen Massen-Mord verhinderte

Seit Wochen wunderte ich mich, woher eigentlich die Marienkäfer kamen, die immer wieder in unserer Wohnung auftauchten. Überwinterten welche in den Blumentöpfen? Doch als ich heute die Fenster putzen wollte und das eins davon öffnete, gab es eine nette Überraschung:

Um Putzen zu können, begann ich mit dem Absammeln. Doch wer beschreibt mein Entsetzen, als die beste Frau von allen* sagte: „Nimm doch den Staubsauger“!

(* Nein, ich muss das nicht so schreiben – sie liest hier nicht mit)

Einfach alle mit dem Staubsauger entfernen? Gut – es wäre tatsächlich viel schneller gegangen. Aber das brachte ich nicht übers Herz. Man muss sich das einmal vorstellen: Da zwängt man sich in eine winzige Spalte und muss dort monatelang mit vielen Anderen auf engstem Raum überdauern … jeder, der schon mal bei der Armee oder in einer Jugendherberge war, kennt das: Irgendwer schnarcht immer, es gibt Fußgeruch (und die Käfer haben gleich sechs davon), da wird auch schon mal gefurzt, einige reden im Schlaf … jedenfalls: Das alles und die Kälte da draußen haben die Käfer gerade überstanden und dann kommt jemand mit dem Staubsauger! Die Entbehrungen der letzten Monate waren umsonst, weil so ein Idiot mit einem Handstreich alle ermordet!

Wie gesagt: Nicht mit mir. Ich habe alle abgesammelt und nach draußen in die warme Frühlingssonne gesetzt.

Nicht mal zehn Prozent haben „Danke!“ gesagt.