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Stadtteilfotografie, Teil 1

Ich hatte vor einiger Zeit erwähnt, dass ich noch alte Fotos von Häusern aus Dresden habe, die ich – im Vergleich mit ihren heutigen Zuständen – hier veröffentlichen würde. Heute früh wollte ich damit beginnen, aktuelle Bilder zu machen. Und bald fiel mir wieder ein, was diese Idee damals schon für Konsequenzen hatte: Da ist zeitiges Aufstehen angesagt! Architekturfotos macht man am besten vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang. Warum? Das sieht man hier  (Striesen, Augsburger Str., Ecke Glasewaldstr.):

Richtig: Diffuse Beleuchtung, alle Seiten sind gleich gut zu erkennen
Falsch: Direktes Sonnenlicht

Wenn die Sonne scheint, ist immer eine Hausseite beleuchtet, die andere nicht. Man hat viel zu hohe Kontraste und zu scharfe Schatten. Auf die beleuchteten Flächen werfen die gegenüberliegenden Häuser Schatten. Wenn man schon so arbeiten wollte, könnte man auch immer nur eine der beiden Straßenseiten fotografieren. Nachmittags müsste man wegen der anderen Seite noch einmal kommen.

Am heutigen Morgen wurde das jedenfalls nichts, da war zu greller Sonnenschein. Die Alternative zum zeitigen Aufstehen ist das Fotografieren bei stark bewölktem Himmel. Hauptsache, das Licht ist ausreichend diffus. Der Nachteil dieser Methode: Man hat weniger Licht zur Verfügung und muss notfalls sogar das Stativ mitnehmen.

Aber wir wollen ja mal nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen! Stativ … das bedeutet Schlepperei! Außerdem dauert dann durch das Auf- und Abbauen alles länger. Ich versuche einfach, bewölkte Tage zu erwischen und werde demnächst sicher alles abarbeiten.

Ich merkte auch wieder, wie wichtig es bei solchen Aktionen ist, dass man sich alles notiert: Welches soeben gemachte Foto zeigt was? Sonst kann man nichts mehr zuordnen. Dieser alte Witz: „Da mach‘ ich mir immer zuerst mal eine Excel-Tabelle …“ ist hier gar nicht so abwegig, aber ein Zettel tut’s notfalls auch.

Tolkewitzer, Ecke Oehmestr 1993

Das oben gezeigte Bild mache ich sicher noch einmal. Aber was ich bei der Gelegenheit sozusagen schon mit abhaken kann, sind die einzigen beiden Bilder von der Tolkewitzer Str:

Ich denke, das hier hatte ich nur wegen dem schönen Bewuchs gemacht.

Tolkewitzer, Ecke Oehmestr 2010

 

Tolkewitzer Str. 18, 1993
Tolkewitzer Str. 18, 2010

Stadtteilfotografie, vorheriger Eintrag

4 Comments

  1. Klasse. Ich bin ja ein ausgesprochener Fan solcher Spaziergänge durch die Zeiten und Wandel, den die Umgebung durch sie erfährt. Hast du auch zufällig ein paar solcher alten Bilder aus der Neustadt?

  2. Nein. Zumindest keine, an die ich mich spontan erinnere. Es kann zwar sein, dass ich auch in der Neustadt gelegentlich ein Foto gemacht hatte, allerdings bin ich nur in Striesen und auf der Grundstraße zielgerichtet zum Fotografieren aufgebrochen.

    Wo ich viel fotografiert hatte, war 86 – 89 in Görlitz. Das wäre eigentlich einmal noch eine lohnende Sache, das mit heute zu vergleichen. Aber, wie gesagt: Wäre. Ich will erst einmal das hier abhaken.

  3. Auch ich bin ein Fan von Dresden-Fotografien. SO habe ich eine ganze Reihe von Luftaufnahmen aus den Jahren ab 2005. Ein kleiner teil davon ist auch auf meiner Webseite zu sehen.
    Vielleicht als Hinweis: Der Bauzustand von Dresden im Jahre 1990/91 wurde von Werner Kohlert dokumentiert. Das Material ist auf einer DVD im Buchhandel bzw. bei http://www.diedresdenedition.de zu erwerben

  4. Welche Ecke von Dresden hat Herr Kohlert denn da hauptsächlich fotografiert? Ganz Dresden wird er ja wohl kaum geschafft haben?

    Ach, ich hab sehe gerade bei Ihnen die Fotos vom Löbauer Turm! Schön! Da war ich auch schon gelegentlich.

    Übrigens (kleiner Tipp, weil ich das gerade gesehen habe) ist Ihr Haftungsauschluss juristisch gesehn unsinnig (siehe hier), aber das ist ein verbreiteter Fehler. Sich von Links distanzieren zu wollen, die man selbst erst eingefügt hat, ist genauso unlogisch, als würde man an sein Auto schreiben „Der Fahrer haftet nicht für Unfälle, die mit diesem KFZ begangen werden“.

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