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Elbebiber

Gestern in der Elbe schwamm plötzlich etwas: Ein Biber!

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Gegenüber von Laubegaste (also rechtselbisch), nur wenige Meter vom Ufer entfernt, schwamm das Tier stromauf. Nach den ersten Sekunden dachte ich: Nein, das ist gar kein Biber! Hier schwimmt ein Fischotter!

Das fand ich noch besser, denn einen Biber hatte ich an der Elbe schon einmal gesehen. Irgendwann in den letzten Jahren beim Kajakfahren – ich war gerade neben der Elbinsel bei Pillnitz, als ich plötzlich aus den Augenwinkeln ein großes Tier am Ufer sitzen sah. Im ersten Moment dachte ich damals zunächst an ein kleines Wildschwein, aber Wildschweine sind nicht so flach und haben keinen plattgedrückten Ruderschwanz. In den nächsten Sekundenbruchteilen erkannte ich dann einen ziemlich großen Biber. Er glitt ins Wasser und war weg.

Und nun ein Fischotter. Oder war es doch ein Biber? Ich hätte nie gedacht, dass man die verwechseln könnte. Zu Hause nahm ich mir meine Bestimmungsbücher, wurde aber auch nicht wirklich schlauer daraus. Nachdem ich mir noch einige Videos auf Youtube mit schwimmenden Fischottern ansah, gab ich die Fischotter-Theorie wieder auf: Es war doch ein Biber. Fischotter schwimmen nicht so ruhig, sie strecken beim Schwimmen an der Oberfläche die Nase weiter raus, dort hätte ich auch die längeren Barthaare sehen müssen und ihre Schwanzspitze pendelt immer mal über die Oberfläche. Das war hier alles nicht der Fall.

Langsam aber stetig schwamm der Biber zwischen den Eisschollen durch.

Immer, wenn zu große Schollen entgegenkamen, tauchte er darunter durch.

Hier sieht man auch den platten Biberschwanz (was ich während der Beobachtung nicht so eindeutig erkannte):

Nach dem Wiederauftauchen:

8 Comments

  1. So schöne Bilder und mit, für mich, völlig neuem Inhalt hier zu sehen, freut mich 🙂 Habe erst am Samstag eine Runde halbstarker Wildschweine kurz vor meiner Haustür beobachten können und war überglücklich noch frei lebende Tiere (außer Amseln) sehen zu können 😉

    Und jetzt noch Biber in der Elbe, ist doch super, dass die sich so halbwegs wohl fühlen.

  2. Danke! Übrigens ist das, was Du in Deinem Text zur Kiesgrube Zschieren kritisierst, möglicherweise nicht ganz richtig:

    Denn diese Kiesgrube soll verfüllt werden. Paradoxerweise stammt diese Verfüllmasse aus einer Renaturierungsmaßnahme der Dresdner Waldschlösschenbrücke.

    Mein Kenntnisstand ist, dass es zwischen der Kiesgrube Zschieren und der Waldschlösschenbrücke durchaus Zusammenhänge gibt. Allerdings in positiver Hinsicht für die Biber. Für den Brückenbau wurden Naturschutz-Ausgleichsmaßnahmen geplant. Eine davon war die Ausbaggerung der Elblachen in Laubegast und eine zweite ist bei Zschieren geplant. Dort sollen alte Nebengewässer der Elbe wieder so ausgebaut werden, dass sie für Biber und andere Tiere interessant werden. Hier kann man die Karte des Geländes sehen, welches sich neben der Kiesgrube befindet und hier steht auch noch ein wenig dazu.

    Warum sollte man die Kiesgrube verfüllen? Wenn die Betreiber die Grube nicht mehr nutzen, könnten sie diese zwar durchaus verfüllen. Aber was hätte das für einen Nutzen? Dort sind ja zwei Gewässer. Das kleinere wird als Badesee genutzt (wenn auch nicht offiziell) und das größere – wo die Biber leben – mehr zum Angeln. Hast Du diesen See schon einmal gesehen? Der ist relativ groß. Ich war schon gelegentlich dort – allerdings weniger wegen der Biber 😉 – wenn man den verfüllen wollte, hätte man eine gigantische Arbeit vor sich, die keinerlei Nutzen hätte. Und aus welcher Renaturierungsmaßnahme der Waldschlösschenbrücke sollten diese Mengen von Verfüllmasse stammen? An der Baustelle wurde ja nur relativ wenig Bodenmasse oder Elbkies abgetragen.

  3. Hallo Frank,

    danke für deinen Hinweis. Meine Angaben stammen vom BUND, der sich sehr stark macht für die Biber und die Erhaltung des Lebensraumes. Die haben auch meinen Artikel vor Veröffentlichung kurz gegengelesen. Ich werde mich weiter darüber informieren und deine Bedenken mal an den BUND weiter leiten.

  4. Wir waren gestern geschockt als wir sehen mussten, wie unser Badesee verfüllt und somit der Lebensraum für viele Tierarten zerstört wird. Es sieht so aus, als ob Kanäle zur Elbe gegraben werden, um einfach das Wasser abzulassen.

  5. @Pommi: Wenn das so ist, dann schreib doch am besten mal eine Mail an das Umweltamt in Dresden. Harald Wolf wäre da ein guter Ansprechpartner: HWolf@dresden.de

    Kannst ja anschließend hier Bescheid geben, was er dazu sagt.

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