Reklamationswunsch

Hätte man das Jahr 2010 über einen Veranstalter gebucht, dann würde man längst nachdenken, ob man Schadenersatz für diese Veranstaltung einfordern könne. Viel konnte man ja nicht unternehmen bei diesem Wetter! Doch leider ist schlechtes Wetter kein Reklamationsgrund, zumindest nicht bei Reiseveranstaltern. Als Wasserschaden bei der Versicherung geltend machen, hatte Herr Nuhr schon mal vorgeschlagen, aber ich mir fehlte bei diesem Vorschlag der nötige Ernst. Man müsste zunächst ermitteln, wer wirklich zuständig ist.

Aber wieso rege ich mich über das Wetter auf? Soeben ist doch herrlichster Sonnenschein, weshalb ich ja auch auf meinem Balkon sitze und fresh-air-blogging mache. Ich rege mich ja auch gar nicht auf – ich bin nur leicht enttäuscht. Denn ich wollte diesen Tag nutzen, um endlich einmal – und zwar das erste Mal in diesem Jahr! – auf der Elbe Kajak zu fahren. Normalerweise habe ich das in den letzten Jahren während der wärmeren Zeit immer gelegentlich geschafft. Wenn alles gut lief, mindestens einmal im Monat, manchmal auch nur aller zwei. Gestern ging es arbeitsbedingt nicht, morgen klappt es aus anderen Gründen nicht, am Wochenende soll laut Wetterbericht das übliche Wetter wiederkommen … also heute. Deshalb verlegte ich meine Arbeitszeit etwas vor und radelte nachmittags zum Bootshaus in Laubegast. Und was erwartete mich an der Elbe? Gegenwind. Und zwar ausreichend stark und auch noch aus genau der passenden Richtung, um ein Paddeln stromaufwärts* nur für Hardcore-Wassersportler interessant zu machen. Ich gehöre leider nur in die Liga der Freizeitsportler.

* Kluge Leute fahren immer zuerst stromauf und dann zurück. So weiß man, dass man es immer zurück schafft. Anders herum können ganz unangenehme Überraschungen entstehen, zum Beispiel wenn man auf der Hin-Tour begeistert feststellt: „Man kommt ja unglaublich schnell voran auf dieser Elbe! Guck mal, da vorn ist schon Meißen …“

Die andere Windrichtung wäre okay gewesen: Stromauf mit Rückenwind und dann umgekehrt. Seitenwind ginge notfalls auch. Nun ja – nicht nur der Wind blies, sondern (Achtung, total lustiges Wortspiel:) auch ich blies, und zwar es ab. Ich nehme an, dass ich die Wassersport-Saison 2010 als abgeschlossen betrachten kann.

Nur für Softcore-Paddler als Wassersport abrechenbar: Elbüberfahrt mit der Fähre

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