Kurze CD-Kritik

Seit mehreren Wochen höre ich – ungelogen – fast täglich das aktuelle Album „The Octopus“ der mir bislang unbekannt gewesenen Band „Amplifier“. Ich habe es mir inzwischen sogar ordnungsgemäß gekauft:

Ich gebe zu, dass der Kauf rein materiell nicht sehr begründbar ist, denn das (Doppel-) Album ist sehr schlicht gehalten: So dünn, dass man es im CD-Regal kaum wieder finden wird. Und wer Bilder, Songtexte oder sonstige Infos erwartet wird auch etwas enttäuscht sein. Trotzdem ist der Kauf empfehlenswert. Das Album wurde bei mir noch nie zwischen die anderen Tonträger im Regal einsortiert, weil es, wie gesagt, dauernd in Benutzung ist. Ich sehe gerade, dass es eines Tages zwischen Tori Amos und Anathema gehört (ich sortiere alphabetisch). Die Musik von Amplifier hat auch den Vorteil, dass der Nachwuchs beim Betreten des Zimmers schon mal anerkennend bemerken könnte: „Oh, man hört Metal …“, worauf man lapidar antworten kann, das sei eigentlich kein Metal, sondern eher Progressiv Rock … so hat man gleich mal wieder ein paar Worte gewechselt und sich als kulturell sachverständig gezeigt.

Anspieltips: Wild Horses …, Minion‘s Song, The Wave, Interstellar (und eigentlich auch alles andere)

Was gab es in letzter Zeit sonst noch für Neuerscheinungen, die ich beinahe gekauft hätte? Radioheads „The King Of Limb“ fand ich nach mehrmaligem Anhören etwas belanglos, beinahe gekauft hätte ich Bob Geldofs „How to Compose Popular Songs That Will Sell“. Ich fand das zunächst erstaunlich gut, wunderte mich dann, wieso Amazon so lange mit der Zustellung braucht und stellte daraufhin fest, dass ich es versehentlich gar nicht mit bestellt hatte. Da das Album zum Ende hin doch etwas abfällt, ließ ich es dann bleiben. Aber gut ist es trotzdem. R.E.M. „Collapse Into Now“ – hmm … würde ich mir das wirklich so oft anhören? Eher nicht. Was mir bisher recht gut gefällt: „Let England Shake“ von PJ Harvey. Allerdings bin ich hier noch am überlegen. Was in letzter Zeit von vielen gelobt wurde: Das Album „21“ von Adele. Nicht schlecht, aber nichts für mich. Gespannt war ich auch auf „Welcome to My DNA“ von Blackfield. Leider klingen die vier bisher bei Grooveshark veröffentlichten Songs vergleichsweise belanglos.