Eine subtile Kritik auf dem Theaterplatz

Nach dem Protestklo gibt es nun eine Protestschubkarre mit dem Schild „Schulnetzplan = Schulmistbrauch“.

(Klick vergrößert)

Eine kleine Erklärung, warum  der Schulnetzplan für Manche nicht so genial ist, wäre nicht schlecht gewesen. Es könnte sein, dass der eine oder andere Tourist nicht viel damit anfangen kann. Aber so hat man wieder etwas zum Darüber-Nachdenken und das hält immerhin geistig wach. Im einfachsten Fall ist es auch mal schön für die Touristen, wenn sie nicht immer nur dasselbe Motiv von der Semperoper knipsen müssen.

4 Comments

  1. Das ist doch Stroh und kein Mist 😉

    Leeres Stroh ist es jedenfalls, was da gedroschen wird. Ich habe ja nun über sehr viele Jahre den Weg meiner Kinder durch die Schule(n) begleitet und werde es bis 2018 noch tun. Auch wenn viele Wünsche offen bleiben: In Dresden wird sehr viel für die Schulen getan und das kann man anerkennen. Für die Sanierung aller Schulen braucht man natürlich Jahrzehnte. Aber das liegt nicht an der Stadtverwaltung oder am Freistaat, sondern am Erbe der DDR.

  2. @stefanolix:

    Die einen sagen so – die anderen sagen so. Ich (keine Kinder aber gewisse „Verbindungen“ zu verschiedenen Teilen des „Schulapperats“) entdecke da durchaus deutliche Defizite.

    Wenn man erst jetzt erkennt, dass die Kapazitäten vieler Schulen nicht ausreichen und dies dann mit den schlecht einzuschätzenden „Fluktuationen“ wegen der Zu-/ und Wegzüge begründet, anstatt zuzugeben, dass man die letzten Jahre einfach geschlafen hat und in die Hände zu spucken und brauchbare Lösungen präsentiert…

    Wenn man zur Lösung dieses Problems Container vorschlägt und immer wieder eine nachhaltige Lösung schuldig bleibt…

    Wenn Dank des (wiedermal ganz plötzlich auftretenden Lehrermangels) erste Klassen monatelang ohne eigene Klassenlehrerin auskommen müssen und ganze Schulen (bereits seit einigen Jahren!) in den ersten Wochen erstmal keinen festen Stundenplan bekommen…

    Wenn man zum Kirchentag erstmal ganze Delegationen durch die Schulen schickt, um jene herauszufinden, deren sanitäre Anlagen den Gästen der Stadt einfach nicht zuzumuten sind, um diese dann nicht als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung zu stellen…

    …dann wundere ich mich, dass da nicht gleich eine ganze Treckerladung Mist (ja, gern auch mit richtiger Scheiße) hingestellt wurde.

    Grüße,
    Torsten

  3. Zitat Stefan: „Aber das liegt nicht an der Stadtverwaltung oder am Freistaat, sondern am Erbe der DDR.“

    Ist das nicht etwas viel der Einseitigkeit, Stefan? … also, dass nun allein auf „das Erbe der DDR“ zu reduzieren, geht reichlich am Thema vorbei. Es sei denn du hattest das teilweise satirisch gemeint 😉

    Klar, gab es da viel zu tun, doch wenn ich meine alte Schule in Chemnitz (altes Gebäude des Johnannes-Kepler-Gymnasiums) als Beispiel nehme, dann wurde dort – so weit ich das verfolgt habe – bewusst nichts rein investiert. Statt die kleineren Klassenstärken – entstanden durch den Wegzug der vielen jungen Leute in Chemnitz, somit weniger Kinder usw. usf. – zu nutzen, ließ man die Gebäude verfallen, um sie dann Stück für Stück abzureißen. Beim 20jährigen Schuljubiläum der „Spezialschule“ (das Kepler-Gym war frühere so ’ne Art DDR-Elite-Schule) im Jahr 2005 habe ich beim Anblick der Turnhalle und des Chemie-Zimmers einen leichten Schreck bekommen – was mir sonst eigentlich nicht so leicht passiert. Die Inneneinrichtung sah genauso aus wie 1994 als ich die Schule verlassen hatte … da wurde offenbar kein Pfennig bzw. Cent „zu viel“ investiert.

    So weit ich die Situation von einer Freundin kenne, deren eine Tochter ans Skt.-Benno-Gym geht, sind dort pro Klasse 30 Kinder … wow, da hat man viel dazu gelernt – solche Klassenstärken gab’s kaum zu DDR-Zeiten, wo es definitiv weniger Geld gab 😉

    Und zur Sanierung … kürzlich wurde die Kaditzer Schule saniert, so weit ich mir Zahlen gemerkt habe, waren es 4,6 Mio. Euro. Mir kann keiner weis machen (weiß machen ?? :)), dass in Dresden bzw. Sachsen kein Geld da gewesen wäre. Schau dir einfach die Verkehrsprojekte an … es ist eine Frage der Prioritätensetzung. Genau wie in der DDR …

    PS: zum Mist oder Stroh … ein Flyer mit Infos wäre sicher eine gute Ergänzung gewesen … ansonsten sieht’s wieder etwas nach Wutbürgertum aus, auch wenn’s witziger ist als vieles sonst …

  4. @Stefanolix

    Es geht beim Schulnetzplan nicht um die mangelnde Sanierung. Lies das Ding mal (ca. 500 Seiten feinster Verplanung) und mach dir ein genaueres Bild. Dann erkläre mir, wieso Berufsschüler weniger Wert sind als Grund-/Mittelschüler und Gymnasiasten und was das mit irgendeinem Erbe zu tun hat. Das ist nur ein Bruchteil des seltsamen Notfallplans, der irgendwie verhindern soll, dass allzu viele Köpfe rollen.

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