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Herpetologie: Wechselkröte

Deutlich seltener als Erdkröten findet man die Wechselkröte im Elbtal. Hier, im Umfeld einer Kiesgrube, laichten die Tiere in den letzten Jahren immer nur in dieser flachen Pfütze:

Laichgewässer

Leider trocknete diese in den letzten  beiden Jahren aus, bevor die Larven sich umwandeln konnten. Und vor drei Jahren schwammen plötzlich junge Hechte mit im Wasser herum. Da ich nicht jeden Tag Zeit für Exkursionen hatte, kam ich erst nach einigen Tagen wieder dahin. Mein Plan war eigentlich, die verbliebenen Kaulquappen vor den Fischen zu retten, aber es war bereits zu spät: Nachdem die Hechte alle Larven gefressen hatten begannen sie, sich gegenseitig nieder zu machen. Ich fand nur noch einen lebenden, der gerade seinen letzten Artgenossen quer im Maul trug.

Das Problem an der Sache ist: Wenn dort nicht allmählich wieder einmal einige Wechselkröten die Metamorphose schaffen, ist die gesamte Population bald ausgestorben, denn sehr viele Alttiere scheint es nicht zu geben. Zumindest, wenn man von der geringen Laichmenge ausgeht.

Vor einer Woche fand ich wieder Laichreste mit frisch geschlüpften Larven, der auf 3 – 5 Paare erwachsener Tiere hindeutete:

Wechselkröten-Larven an Resten der Laichschnüre

Heute schwammen die Larven bereits frei herum. Typisch ist ihre Verhaltensweise, sich in den allerflachsten Regionen aufzuhalten:

Wechselkröten-Larven am Gewässerrand

Hier ist das Wasser wärmer und so können sie sich schneller entwickeln. Deshalb laichen die Erwachsenen auch bevorzugt in flacheren Pfützen als in tieferen Tümpeln und Teichen. Im direkten Umfeld gibt es mehrere solcher Gewässer und dort sind nie Larven zu finden. Gegen Austrocknung wären sie darin aber gut geschützt, denn diese trockneten noch nie aus. Mal sehen, wie der Wettlauf gegen die Sommerhitze dieses Jahr ausgeht.

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3 Comments

  1. Könnte man da nicht mit 2- 3 Eimern Wasser nachhelfen? Oder darf man sowas nicht, von wegen Eingriff in die Natur?

  2. Die Eimer wären umsonst geschleppt, weil das durch den lockeren Kiesboden schnell wieder abfliessen würde. Was sinnvoller wäre: Die Tiere mit dem Kescher herauszufangen und im nächsttieferen Tümpel abzusetzen (max 20 m entfernt). Das wäre möglicherweise irgendwie verboten, allerdings kann man es mit der Einhaltung der Gesetzgebung auch ein wenig übertreiben. Ich will da ab und zu mal nachsehen und gegebenenfalls nachhelfen.

    Hast Du meine Mail bekommen? Ich konnte Dir letztens nicht antworten und habe dann an die mir noch bekannte dirty-dirks-Adresse geschrieben.

  3. Das ist auch eine Variante, ich kenne ja das Gelände nicht. Aber wenn sich die Pfütze dort solange hält, das Larven schlüpfen können, fließt es bestimmt nicht sooo schnell ab. Aber ich finde, daß es langsam den Eingriff des Menschen braucht, um die Fauna wieder aufzurichten (natürlich mit Bedacht), schließlich hat dieser auch erst das Kraut fett gemacht. (Der Reim ist unbeabsichtigt.)

    Ich hab Deine Mail bekommen, Danke Dir. Die alte Mailadresse gilt nach wie vor. Ich hatte nur irgendwann Probleme mit Hotmail (einige Mails kamen niemals an), da hab ich mir ein zweites Postfach genehmigt.

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