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Ringsteine am Elbe-Treidelpfad

Auf dem ehemaligen Treidelweg an der Elbe in Dresden befinden sich an mehreren Stellen alte Eisenringe, die in den Stein eingelassen sind. Das sind sogenannte Ringsteine – ein schönes Fotomotiv.

Wofür dienten diese Ringe? Ich konnte es leider nicht mit einer einfachen Internetrecherche herausfinden. Konnten hier die Bomätscher – also die Männer, welche die Schiffe an Seilen stromauf zogen – Schiffe vertäuen, um Pausen einzulegen? Oder nutzte man an diesen Ringen mechanische Hilfsmittel? Es ist jedenfalls erstaunlich, welche interessanten Details man gelegentlich am Wegesrand findet. Interessant ist auch, dass man diese kulturhistorischen Dinge nicht mehr sehen würde, wenn sich nicht ein paar Leute in ihrer Freizeit dafür engagiert hätten, das alles per Hand wieder freizulegen.

 

 

4 Comments

  1. Richtig. Damit wurden die Kähne sicher vertäut, wenn die Bomätscher Pause oder Feierabend machten. Beim Treideln zogen die Bomätscher und an Bord hielt ein Steuermann den Kahn vom Ufer weg. Solche Ringe findet man in vielen Häfen oder Kaianlagen.

  2. Ich habe vom Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e.V. heute noch erfahren:

    „Meist dienten die Ringe zur Befestigung von Anlegestellen der Dampfschiffe oder der Fähren. In Wachwitz gab es unterhalb des heutigen Gare de la lune eine Fährstelle und unweit auch eine Dampferanlegestelle.“

    Mit dem Treideln scheint es also doch nichts zu tun zu haben.

  3. Ich tendiere zu sowohl als auch, bin mir aber nicht mehr sicher.
    Dampferanlegestellen und Fähranleger nutzen die Ringe heute noch. Und linkselbisch, wo ja m.W. nicht getreidelt wurde, findet man sie auch.
    Interessant wäre eine Kartierung der Fundstellen. Dann könnte man sagen, hier liegt ein Ring, aber eine Fähre oder eine Anlegestelle macht hier keinen Sinn.
    Das Treideln fiel ja bekanntlich mit dem Aufkommen von dampfgetriebenen Schleppern weg. Sollten die Ringe also mit den Dampfern gekommen sein, hätten Sie Recht.

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